Letzter Skitourenstammtisch auf dem Staufner Haus in der Saison
Es war der letzten Skitourenstammtisch in der Saison und da der Schnee inzwischen schon ziemlich weggeschmolzen war, nahmen die meisten Tourengeher den Aufstieg über den Ahornhang. Schon am Parkplatz traf ich bekannte Gesichter - das Tourengängerpäarchen, das auf dem letzten Stammtisch kurz vor uns aufgestiegen war.
Da meine Begleiter weniger schnell unterwegs sein würden und den Normalweg nahmen, beschloß ich eine meiner letzten Chancen auf den Ahornhang-Aufstieg zu nutzen.
Schon im unteren Teil überholte ich das junge Tourenpäarchen und kurz darauf einen weiteren Tourengeher. Ich nahm eine sehr direkte Linie, da es im sulzigen Schnee leichter war direkte Hanglinie aufzusteigen, als irgendwelche Querungen einzulegen. Am oberen Ende des Hanges, dem Ende der Waldschneise, brannte die Frühjahrs-Abend-Sonne herab. Zum Glück wurde es ein kurzes Stück lang flacher.
An der Gabelung Hauptabfahrten und Unteren-Lauch-Abfahrt wählte ich ein kurzes Stück Fahrweg, folgte einer größeren Gruppe Tourengeher, um dann jedoch vor Erreichen des Steilstückes zum Wasserfall im 90 Gradwinkel links wieder auf die Piste abzubiegen und diese in direkter Fall-Linie aufzusteigen. Mit nur einer Kurve zwischen drinnen (pistenbedingt), gelangte die Obere Lauchalpe in Sicht. Ich hielt jedoch nicht darauf zu, sondern suchte wieder den direkten Weg über den Hang und die Piste, konnte teilweise sogar einer nicht ganz so alten, ebenfalls steilen Aufstiegsspur folgen.
In der Piste über der Oberen Lauch waren drei Gleitschirmflieger mit Skiern, die zunächst ihre Schirme richteten, dann leider warten mußten bis ich sie passiert hatte, denn inzwischen war die zuvor überholte Tourengängergruppe über den Fahrweg ebenfalls an der Oberen Lauch angelangt und blockierte die rechte Seite der Piste, während ich die linke einnahm und sie nicht gerade zwischen uns durchfahren wollten.
Der Hang oberhalb der Oberen Lauch war sehr schwierig. Queren war ohne Harscheisen kaum möglich, ohne dabei abzurutschen (ok, ich hatte die dabei, war aber zu faul sie rauszuholen), ein senkrechter Aufstieg war ebenfalls ohne viel Stockeinsatz fast nicht zu schaffen - einmal rutschte ich dabei fast 3m rückwärts hinab. Als ich endlich das obere Ende der Oberen-Lauchabfahrt erreichte, beschloß ich nach der Zwischenabfahrt den Fahrweg für den Aufstieg zu verwenden.
Aber noch war das Ziel nicht erreicht, jedoch war das letzte Stückchen über die Piste dann doch leichter, zudem diese dann in dem bekannten Fahrweg - meine Bergstation-Endspurt-Strecke - mündete, wo ich dann auch wieder etwas zügiger steigen konnte und den geschrumpften Abstand zu meiner 'Verfolgergruppe' ausbauen konnte.
An der Bergstation war Halligalli, die Terasse voll besetzt da die Bahn wegen des Vollmondes heute Nacht bis 22 Uhr fuhr. Das letzte Stück mußte ich dann slalomlaufen und herumtollenden Kindern ausweichen, die auf dem Hosenboden den Zielhang runterrutschten. Oben angekommen dann die Interviews der Touristenmenge. Ich stand noch keine 10 Sekunden still, da kam schon die Frage nach meiner Zeit auf, die ich erst mal mit einer Frage nach der Uhrzeit gegenfragen mußte. Man hatte mich, so erfuhr ich, schon während der Bahnfahrt im Auge gehabt und wolle nun wissen wie lange ich für den Aufstieg gebraucht hätte. Etwas mehr als eine Stunde (1:10), war meine korrekte Antwort und fellte für die Zwischenabfahrt ab, um dem Trubel zu entkommen,
Die Abfahrt war eine Qual, der Fahrweg übersät von den tiefen Furchen der Schlitten, welche diese im Sulzschnee hinterlassen hatte. Kurz vor der Oberen Lauch traf ich meine Begleiter, fuhrt dennoch bis zur Alpe ab, um wieder aufzusteigen.
In der letzten Kurve am "Zielhang" holte ich sie dann endlich ein und wir machten ein kleines Fotoshooting mit der Dämmerung im Hintergrund. Dann ging es noch mal im Slalom hinauf zur Bergstation und endlich Richtung Tourenstammtisch auf's Staufner Haus.
Die Menge an Skiern vor der Hütte ließ schon auf ein "Full House" vermuten, die Kommentare der Tourengeher, die - scheinbar aus Platzgründen - lieber gleich wieder abfuhren, bestätigten meine Vermutung.
Und im Staufner Haus war es dann auch wirklich so voll, wie vermutet bzw. übertraf es noch meine Erwartungen. Vor der Theke hatte man sogar mit einer Biergartengarnitur versucht auszuhelfen, viele Standen und auch die Barhocker vor der Theke waren belegt.
Zum Glück waren Mitglieder meiner Sektion schon früher auf der Hütte eingekehrt und der "Pistenfunk" hatte unser Eintreffen bereits vorausgesagt, so daß wir doch glatt auf reservierte Plätze zurückgreifen konnten. Nach einem kleinen Sekt, den einer meiner Kameraden dabei hatte, kamen dann auch einige Zeit später endlich mein Radler und die Gerstensuppe.
Frisch gestärkt und einige Radler später, ging es dann wieder im Dunkeln Richtung Parkplatz hinab. Immer wieder mußte man Grasflecken und Steinchen ausweichen. - Dennoch ein sehr gelungener Hochgrat-Saisonabschluß.
Tourendaten:
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