Ohne Kletterpatschen wird das nichts: Vom Fehlversuch an der SW-Kante des Aggensteins

Schon das Treffen am S-Bahnhof verspätet sich. Daniel hat die Bahn verpasst. 20 Mintuen Warten.
Während der Fahrt stellt sich heraus, dass er keine Kletterschuhe dabei hat. Noch denke ich mir nicht viel dabei. Der Aufstieg zur Bad Kissinger Hütte wäre eigentlichsschnell erledigt. Immer wieder muss ich jedoch auf den stark transpirierenden Kollegen warten. An der Hütte müssen wir auch noch rasten. Ich bin ungeduldig.

Endlich geht es los oder doch nicht? Die SW-Kante ist von einer Partie belegt. Fast hätten wir nicht aufgepasst und zwei andere hätten sich auch noch vorbei gemogelt.

Die erste Seillänge klappt gut, ganz kurz mal 3, meist aber 2. Daniel kommt heute nicht so schnell wie sonst üblich nach.

Die zweite SL hat es dann schon mehr in sich. Eine steile, gestufte Platte will überwunden werden (3), bevor sich eine Kluft mit der Schlüsselstelle vor mir aufbäumt. Ich sichere mich im BH unter der Schlüsselstelle und muss einsehen, dass mein Kamerad ohne Kletterschuhe nicht einmal bis hierher gelangen kann. Die gestufte Platte hat nicht viele Tritte und verlangt vielleicht mehr Reibung als mit Halbbergschuhen überhaupt möglich ist. Ich entschließe nach kurzer Rücksprache zur Umkehr.

Wir klettern ab. Das sehr gute Wetter ist mir nur ein schwacher Trost.

"Beim nächsten Mal ziehst Du die Kletterpatschen bitte gleich daheim an!" Beim nächsten Mal versuchen wir es vielleicht auch nicht am überfüllten Wochenende. Und für die Zustiegskrepierer gibts vorher eine Hüttenübernachtung dazu ...