Nüschleten-Solhorn vom Lindital


Publiziert von lorenzo , 1. April 2009 um 20:27.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Simmental
Tour Datum: 1 April 2009
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: S+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Zeitbedarf: 7:45
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pw; cff logo Niederstocken
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito

Schon oft war mir auf dem Weg ins Oberland, ins Wallis oder ins Tessin bei der Fahrt durch Thun die abweisende Nordflanke des östlichen Ausläufers der Stockhornkette aufgefallen, mit jedem Mal schenkte ich ihr mehr Aufmerksamkeit: Namen wie Rosenflue und Ruchi Flue sprachen für sich, hier würde man sich nur die Finger aufreissen. Ein Couloir östlich davon sah für einen Aufstieg aber vielversprechend aus, ebenso die westlich anschliessende Flanke für eine Skiabfahrt. Warum also noch stundenlang weiterfahren und nicht einmal am Tor zum Oberland Halt machen, wenn man einen Katzensprung davon entfernt nur die Hand auszustrecken braucht?

Start in Rüdli (635m), Niederstocken, und auf der Fahrstrasse ins Lindital bis ca. 980m (Ski bis ca. 800m getragen). Dann nach SE  durch den Graben Richtung Reutiglücke (1436m), an dieser vorbei und nach SW auf den Grat E vom Mattenstand (1760m): durchschnittlich 35-40 Grad, mehrere Flaschenhälse kurz 45-50 Grad, Ski auf harten Lawinenrunsen grösstenteils getragen, in flacheren Partien zwischendurch damit aufgestiegen. Nun alles dem Grat entlang zur Nüschleten (1987m) und weiter zum Lasenberg (2019m): Grat stellenweise aper, sonst durchfeuchteter Trittschnee (Wechten), Stellen I-II, bis 60 Grad. Abfahrt über die W-Flanke und kurzer Wiederaufstieg zum Skidepot auf ca. 1980m am E-Grat des Solhorns (2016.5m), das über schönen Schrattenkalk (bis II) und einen kurzen Firngrat erstiegen wird. Zurück zum Depot und zum Sattel (ca. 1960m). Abfahrt durch das N-Couloir (erste 100Hm bis 50 Grad, weitere 100Hm bis 45 Grad; heute griffiger Presspulver) bis ca. 1700m, dann Querung über Flühen nach W, und weniger steil wieder nach N bis ca. 1500m (überreifer Sulz, einige Lawinenkegel); nun nach E und rechts haltend den Flühen entlang zur Alp Unter Lindital (1111m) und auf der Fahrstrasse zurück.

Material: für steiles und vereistes Gras Steigeisen und Eisgerät empfohlen.






Tourengänger: lorenzo


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Kommentare (4)


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Zaza hat gesagt: Grantig!
Gesendet am 2. April 2009 um 07:40
Diese Runde wird wohl nie in die Klassiker-Liga zu den Rauflihörnern und Bundstöcken aufsteigen...dennoch grossartig, dass du trotz der gründlichen Erforschung durch Anker/Schnegg noch "Terra Incognita" in den Berner Alpen entdeckst!

A+

Zaza


lorenzo hat gesagt: RE:Grantig!
Gesendet am 2. April 2009 um 20:53
Wer weiss? Viele Touristen werden je länger, je anspruchsvoller... Die Führer von Anker/Schnegg lassen ja eigentlich sonst keine Wünsche offen, umso schöner, dass sie trotzdem noch Spielraum für Neuentdeckungen lassen. Uebrigens habe ich noch nachkontrolliert: die Tour führt nicht durch Wildschutzgebiet (sollte man eigentlich vorher machen...).

Grüsse

lorenzo




pelle hat gesagt: sehr schön
Gesendet am 2. April 2009 um 07:42
sehr schöne tour; gratulation.
um längen besser als in bern zu hocken und am abend ins fitnesstudio zu gehen!

lorenzo hat gesagt: RE:sehr schön
Gesendet am 2. April 2009 um 20:45
ja, und die fitness kommt auf so einer tour auch nicht zu kurz. bei schlechtem wetter ist das studio aber ok, nicht zuletzt, um neben seinen muskeln auch neue pläne zu schmieden!


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