Pizzo di Brünesc 2429 m - Auf der Sonnenseite des Maggiatals
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Der Pizzo di Brünesc ist ein wilder Tessiner Gipfel im oberen Maggiatal und ein Aussichtsberg der Sonderklasse. Er trohnt hoch über dem Maggiatal zwischen dem Val Bavona und dem Valle di Peccia in einer ziemlich isolierter Lage. Man könnte stundenlang auf diesem ausserordentlich schön gelegenen Gipfel verweilen. Die Zeit dazu fehlt aber wohl meistens, ist doch der Gipfelaufstieg ziemlich lang - es sind nicht nur gut 1800 Höhenmeter zu bewältigen - das Zeitraubende ist die ziemlich umständliche Wegführung und das ständige Achtgeben, die Route nicht zu verfehlen. Und der Grundsatz: Traue keiner Landkarte im Tessin, die Du nicht selbst gefälscht hast.
Erstaunlicherweise verläuft die Route zum Pizzo di Brünesc eigentlich auf recht guten Pfaden, die sogar weiss-rot-weiss markiert sind und dies bis kurz unterhalb des Gipfels. Den letzten Wegweiser findet man aber über 1200 Höhenmeter unter dem Gipfel, weshalb das Unternehmen oft etwas verwirrend ist, zumal ein neuer, breiter Weg angelegt wurde, der in der aktuellen Landkarte noch nicht eingetragen ist und dessen Sinn und Zweck sich mir bisher nicht erschlossen hat. Er ist auch nicht markiert.
Alleine schon einen Besuch Wert ist das unglaublich hübsche Dorf Brontallo, welches etwas erhöht über dem Maggiatal liegt und somit einen etwas höher gelegenen Ausgangspunkt für die Tour bietet. Wir waren begeistert über den malerischen Aufstieg zur schönen Alpsiedlung Scinghiöra, wo uns ein sehr freundlicher Einheimischer in gutem Deutsch auf die Routenführung hinwies. Er erblickte mich, wie ich ziemlich hoffnungslos die Landkarte vor meinem Gesicht hielt und nur noch Fragezeichen aus meinem Kopf herausschossen.
Bald hatten wir den alten Bergwanderweg gefunden und stiegen weiter hoch - immer wieder verwirrt durch den neuen Weg - der die Routenfindung erschwerte, da wir nie wussten, wohin er führen würde und uns an den alten Pfad zu halten hatten, denn nur er ist in der Landkarte - auch in der Onlineversion - aufgeführt.
Ein Fehler in der Landkarte kostete uns dann beinahe den erfolgreichen Aufstieg zu den Alphütten von Spulüi; auf der Karte ist der Pfad gut 200 m zu weit rechts eingezeichnet - wir suchten ihn deshalb vergeblich und nahmen an, dass er inzwischen derart verfallen und überwachsen ist, dass er kaum mehr zu entdecken ist. Wir stiegen weglos im Bereich des vermeintlichen Wegs hoch; das Gelände war dort im Wald und in einer angrenzenden Lichtung sehr steil und mit zum Teil hohen Gras überwuchert. Mangels Alternativen suchten wir hier den bestmöglichen Durchschlupf im klassischen T6-Gelände und kämpften uns irgendwie hoch - die Tritte gut prüfend und uns an Grasbüscheln haltend.
Weiter oben wurde das Gelände weniger steil und wir konnten ordentlich durchschnaufen, als wir die Hütten von Spulüi vor Augen hatten. Hier war uns auch sofort klar, dass der neue Weg mit einem wohl sehr grossen Umweg tatsächlich auch hier hinaufgeführt hätte - beruhigend für den Abstieg...
Nun war die Fortsetzung wieder problemlos; der Weg klar vorgegeben und bis zu den Hütten von Cantone sogar weiss-rot-weiss markiert. Spektakulär quert er einen felsigen Abschnitt - hier muss der Steig künstlichen aus dem Granit gehauen worden sein - unglaublich, wenn man bedenkt, dass auf der darüber liegenden Alp höchsten etwas Platz für eine Herde Ziege ist.
Die Fortsetzung des Wegs, der sich ziemlich direkt Richtung Pizzo di Brünesc hinaufzieht, ist offensichtlich und der Steig erstaunlich gut zu begehen. Schliesslich stiegen wir durch ein System von steilen Querbändern zum Grat auf und über diesen in ein paar einfachen Kletterschritten unschwierig zum Gipfel. Was für ein Aussichtspunkt und Fernsicht! Wir kamen aus dem Staunen kaum heraus und dachten bereits, was hier in dieser Gegend noch alles für Touren warten. Leider ist das Gipfelbuch komplett durchnässt und nicht mehr zu gebrauchen. Der Gipfel dürfte aber selten Besuch erhalten.
Um 15.30 Uhr traten wir den Abstieg an. Die Routenfindung erforderte nochmals grosse Aufmerksamkeit, obwohl wir den Weg vom Aufstieg her ja kannten. Von der Alp Spulüi folgten wir dann dem neuen breiten Weg nach Südwesten und trafen dann tatsächlich auf den markierten Bergpfad, der wie vorher schon erwähnt gut 200 m neben dem Eintrag in der 1:25'000 Landkarte verläuft...
Müde aber glücklich erreichten wir das hübsche Brontallo, das mittlerweile im Schatten lag. Den grössten Teil des Tages verbrachten wir aber an der Sonne - auf der Sonnenseite des Maggiatals...
Routenbeschreibung:
Brontallo - Scinghiöra (T2)
Vom Parkplatz am Dorfeingang wandert man durch das hübsche Dörfchen hoch. Ein Wegweiser gibt später die Richtung an (ausgeschildert nach Scinghiöra). Es steigt zunächst über steile Treppen an, wobei der Weg dann aus dem Wald führt und zu einer kleinen Rusticosiedlung leitet. Dort geht man an der Kapelle vorbei, quert durch das Dörfchen Margonegia und wandert weiter auf gut markiertem Weg zum Dörfchen Scinghiöra hinauf.
Scinghiöra - Spulüi (T2-T3)
Ab hier findet man keine Wegweiser mehr. Im Dörfchen traversiert man auf guten Wegen nach Südwesten. In vielen Richtungswechseln geht es in der Folge aufwärts. Der Weg ist meist gut sichtbar und mit alten weiss-rot-weissen Markierungen versehen. Es ist aber ständig gute Aufmerksamkeit erforderlich.
Weiter oben wird man immer wieder auf einen neueren Weg treffen, der auch in der aktuellen Landkarte (selbst der Online-Version) noch nicht vorhanden ist. Der genaue Verlauf dieses Weges ist also zur Zeit noch ein Rätsel, weshalb wir uns an den alten Pfad gehalten haben. Es ist immer wieder Aufmerksamkeit erforderlich, ihn nicht zu verlieren - insbesondere an Stellen, nachdem er den neuen Weg gekreuzt hat.
Wichtig: Der alte Weg ist in einem Bereich, wo er zu den Hütten bei Spurüi hinaufführt, in den Landkarten (1:25'000 und map.geo) völlig falsch eingetragen mit einer Abweichung von gut 200 m. Hat man den neuen Weg auf etwa 1710 m. ü. M. erreicht, folgt man diesem eben aus nach Südwesten weiter bis zu den Hütten bei P. 1720 m. Dort steigt der alte Pfad dann Norden auf und erreicht zuletzt wieder auf dem neuen Weg Spulüi. Die Abkürzung, welche im erwähnten Kartenmaterial als Wegspur eingetragen ist, erreicht knapp T6 - das Gelände ist sehr unwegsam und abschüssig.
Spurüi - Cantone - Gipfelaufbau (T2)
Wieder auf gut markiertem alten Weg geht es in nördlicher Richtung weiter aufwärts. Der Weg traversiert in einem Bereich felsiges Gelände, ist dort aber breit und gut ausgebaut. Vorbei an den Hütten von Cantone steigt der Weg schon von unten gut sichtbar in einigen Kehren weiter hoch und erreicht nach der Querung eines Geröllfelds die Felsbänder, welche vom Gipfel herunterleiten.
Schlussaufstieg zum Gipfel (T4)
Sehr hilfreich ist dieses gute Foto von gmonty. Man steigt zunächst im oberen der markanten Bänder hoch und quert wie im Bild eingetragen später ins linke Band. Vorbei an einer plattigen Stufe geht es weiter hoch bis zum Grat. Von dort in einigem einfachen Kletterschritten (I) zum Gipfel.
Erstaunlicherweise verläuft die Route zum Pizzo di Brünesc eigentlich auf recht guten Pfaden, die sogar weiss-rot-weiss markiert sind und dies bis kurz unterhalb des Gipfels. Den letzten Wegweiser findet man aber über 1200 Höhenmeter unter dem Gipfel, weshalb das Unternehmen oft etwas verwirrend ist, zumal ein neuer, breiter Weg angelegt wurde, der in der aktuellen Landkarte noch nicht eingetragen ist und dessen Sinn und Zweck sich mir bisher nicht erschlossen hat. Er ist auch nicht markiert.
Alleine schon einen Besuch Wert ist das unglaublich hübsche Dorf Brontallo, welches etwas erhöht über dem Maggiatal liegt und somit einen etwas höher gelegenen Ausgangspunkt für die Tour bietet. Wir waren begeistert über den malerischen Aufstieg zur schönen Alpsiedlung Scinghiöra, wo uns ein sehr freundlicher Einheimischer in gutem Deutsch auf die Routenführung hinwies. Er erblickte mich, wie ich ziemlich hoffnungslos die Landkarte vor meinem Gesicht hielt und nur noch Fragezeichen aus meinem Kopf herausschossen.
Bald hatten wir den alten Bergwanderweg gefunden und stiegen weiter hoch - immer wieder verwirrt durch den neuen Weg - der die Routenfindung erschwerte, da wir nie wussten, wohin er führen würde und uns an den alten Pfad zu halten hatten, denn nur er ist in der Landkarte - auch in der Onlineversion - aufgeführt.
Ein Fehler in der Landkarte kostete uns dann beinahe den erfolgreichen Aufstieg zu den Alphütten von Spulüi; auf der Karte ist der Pfad gut 200 m zu weit rechts eingezeichnet - wir suchten ihn deshalb vergeblich und nahmen an, dass er inzwischen derart verfallen und überwachsen ist, dass er kaum mehr zu entdecken ist. Wir stiegen weglos im Bereich des vermeintlichen Wegs hoch; das Gelände war dort im Wald und in einer angrenzenden Lichtung sehr steil und mit zum Teil hohen Gras überwuchert. Mangels Alternativen suchten wir hier den bestmöglichen Durchschlupf im klassischen T6-Gelände und kämpften uns irgendwie hoch - die Tritte gut prüfend und uns an Grasbüscheln haltend.
Weiter oben wurde das Gelände weniger steil und wir konnten ordentlich durchschnaufen, als wir die Hütten von Spulüi vor Augen hatten. Hier war uns auch sofort klar, dass der neue Weg mit einem wohl sehr grossen Umweg tatsächlich auch hier hinaufgeführt hätte - beruhigend für den Abstieg...
Nun war die Fortsetzung wieder problemlos; der Weg klar vorgegeben und bis zu den Hütten von Cantone sogar weiss-rot-weiss markiert. Spektakulär quert er einen felsigen Abschnitt - hier muss der Steig künstlichen aus dem Granit gehauen worden sein - unglaublich, wenn man bedenkt, dass auf der darüber liegenden Alp höchsten etwas Platz für eine Herde Ziege ist.
Die Fortsetzung des Wegs, der sich ziemlich direkt Richtung Pizzo di Brünesc hinaufzieht, ist offensichtlich und der Steig erstaunlich gut zu begehen. Schliesslich stiegen wir durch ein System von steilen Querbändern zum Grat auf und über diesen in ein paar einfachen Kletterschritten unschwierig zum Gipfel. Was für ein Aussichtspunkt und Fernsicht! Wir kamen aus dem Staunen kaum heraus und dachten bereits, was hier in dieser Gegend noch alles für Touren warten. Leider ist das Gipfelbuch komplett durchnässt und nicht mehr zu gebrauchen. Der Gipfel dürfte aber selten Besuch erhalten.
Um 15.30 Uhr traten wir den Abstieg an. Die Routenfindung erforderte nochmals grosse Aufmerksamkeit, obwohl wir den Weg vom Aufstieg her ja kannten. Von der Alp Spulüi folgten wir dann dem neuen breiten Weg nach Südwesten und trafen dann tatsächlich auf den markierten Bergpfad, der wie vorher schon erwähnt gut 200 m neben dem Eintrag in der 1:25'000 Landkarte verläuft...
Müde aber glücklich erreichten wir das hübsche Brontallo, das mittlerweile im Schatten lag. Den grössten Teil des Tages verbrachten wir aber an der Sonne - auf der Sonnenseite des Maggiatals...
Routenbeschreibung:
Brontallo - Scinghiöra (T2)
Vom Parkplatz am Dorfeingang wandert man durch das hübsche Dörfchen hoch. Ein Wegweiser gibt später die Richtung an (ausgeschildert nach Scinghiöra). Es steigt zunächst über steile Treppen an, wobei der Weg dann aus dem Wald führt und zu einer kleinen Rusticosiedlung leitet. Dort geht man an der Kapelle vorbei, quert durch das Dörfchen Margonegia und wandert weiter auf gut markiertem Weg zum Dörfchen Scinghiöra hinauf.
Scinghiöra - Spulüi (T2-T3)
Ab hier findet man keine Wegweiser mehr. Im Dörfchen traversiert man auf guten Wegen nach Südwesten. In vielen Richtungswechseln geht es in der Folge aufwärts. Der Weg ist meist gut sichtbar und mit alten weiss-rot-weissen Markierungen versehen. Es ist aber ständig gute Aufmerksamkeit erforderlich.
Weiter oben wird man immer wieder auf einen neueren Weg treffen, der auch in der aktuellen Landkarte (selbst der Online-Version) noch nicht vorhanden ist. Der genaue Verlauf dieses Weges ist also zur Zeit noch ein Rätsel, weshalb wir uns an den alten Pfad gehalten haben. Es ist immer wieder Aufmerksamkeit erforderlich, ihn nicht zu verlieren - insbesondere an Stellen, nachdem er den neuen Weg gekreuzt hat.
Wichtig: Der alte Weg ist in einem Bereich, wo er zu den Hütten bei Spurüi hinaufführt, in den Landkarten (1:25'000 und map.geo) völlig falsch eingetragen mit einer Abweichung von gut 200 m. Hat man den neuen Weg auf etwa 1710 m. ü. M. erreicht, folgt man diesem eben aus nach Südwesten weiter bis zu den Hütten bei P. 1720 m. Dort steigt der alte Pfad dann Norden auf und erreicht zuletzt wieder auf dem neuen Weg Spulüi. Die Abkürzung, welche im erwähnten Kartenmaterial als Wegspur eingetragen ist, erreicht knapp T6 - das Gelände ist sehr unwegsam und abschüssig.
Spurüi - Cantone - Gipfelaufbau (T2)
Wieder auf gut markiertem alten Weg geht es in nördlicher Richtung weiter aufwärts. Der Weg traversiert in einem Bereich felsiges Gelände, ist dort aber breit und gut ausgebaut. Vorbei an den Hütten von Cantone steigt der Weg schon von unten gut sichtbar in einigen Kehren weiter hoch und erreicht nach der Querung eines Geröllfelds die Felsbänder, welche vom Gipfel herunterleiten.
Schlussaufstieg zum Gipfel (T4)
Sehr hilfreich ist dieses gute Foto von gmonty. Man steigt zunächst im oberen der markanten Bänder hoch und quert wie im Bild eingetragen später ins linke Band. Vorbei an einer plattigen Stufe geht es weiter hoch bis zum Grat. Von dort in einigem einfachen Kletterschritten (I) zum Gipfel.
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