Haidachstellwand - 2192 m -

Heute ging ich´s bei schönem, aber wolkigen Wetter gemütlich und gelenkschonend an. Ich fuhr nach Maurach und mit der Seilbahn in aller Früh hinauf zur Erfurter Hütte. Dort oben war´s noch recht ruhig. Leicht abfallend stieg ich durch Latschen zu einer Weidefläche auf 1809 m ab. Von dort auf felsigem Steig bis auf ca. 1850 m. Dort begannen die grünen Matten mit vielen stengellosen Enzianen und Almrausch. Weiter auf erdigem Steig bis zu einer eindrucksvollen Gruppe von drei alten Zirben und dann steil hinauf zu einem kleinen grünen Sattel und weiter zum Beginn der Felsen der Haidachstellwand. Hier beginnen zwei kleine leichte Klettersteige. Einer zieht gerade hinauf mit einigen Krampen. Der andere, östliche zieht nach links mit einem recht neuen Stahlseil ohne Krampen; ich ging diesen, recht kurzen - war problemlos auch ohne Klettersteigset. Dann zog der Steig auf einem grasigen Rücken hinauf durch Schrofen bis zum breiten Gipfelplateau mit großem Gipfelkreuz. Die Sicht war etwas eingeschränkt, da es sehr dunstig war; dennoch waren Olperer, Hoher Riffler und östlich gelegene Zillertaler Gipfel noch zu erkennen. Gut zu sehen war das Karwendel. Kaum Leute unterwegs. Dann stieg ich nach Norden ab und landete auf einmal am oberen Ende eines wohl recht schwierigen Klettersteigs. Da kam gerade eine sehr nette Gruppe von etwa 15-jährigen Burschen und Madel von der Mittelschule Neustift im Stubaital, die heute eine alpine Tour im Rahmen ihrer Sportwoche machten. Respekt! Sie waren perfekt ausgerüstet und gewegten sich sehr sicher im Fels. Sie bestätigten mir, daß der Abstieg ohne entsprechende Ausrüstung auf diesem Nordgrat nicht zu schaffen ist. So kehrte ich um und rechnete damit, den Aufstiegsweg runter zu gehen, als ich am Boden Markierungen und einen Steig, der in die Ostseite der Flanke sehr steil hinunterführte,  entdeckte. Auch hier viele Blumen, vor allem Soldanellen und auch einige sehr schöne Alpenküchenschellen. Am Kransattel - 2002 m - an  der fast leeren Grubalacke vorbei etwas nach oben mit schönen Blicken zu den Felswänden der Haidachstellwand und den übrigen Rofangipfeln. Auf dem Grubasteig, eingerahmt von üppig blühender Botanik hinüber zur Bergstation der Seilbahn. Trotz des schönen Wetters relativ wenig Betrieb in der ganzen Gegend. Zum Abschluß fuhr ich noch zum Tegernsee in das schöne öffentliche Strandbad am Weißbachdamm, um den Schweiß abzuspülen. Mir war das Wasser fast zu warm. In Rottach-Egern hatte es heute 32 ° C.