Balmhorn: Annäherungen an die N-Wand
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Nachdem ich schon wiederholt mit Ski über die Normalrouten vom Sunnbüel aus auf das Balmhorn gestiegen war, wurde mein Interesse für die N-Wand 2012 u.a. durch die informativen Berichte von Alex Dirigo und Christophe Marteau geweckt. Um eine Vorstellung von den zu erwartenden Dimensionen und Einblicke in die N-Wand zu erhalten, stieg ich im Sommer 2013 zuerst einmal über den eindrücklichen Wildelsigengrat auf das Balmhorn. Im Frühjahr 2015 blickte ich dann ehrfürchtig vom Altels hinunter in die N-Wand. Im Winter 2016 trat die N-Wand beim Aufstieg auf das Kleindoldenhorn wieder in mein Blickfeld, und im Frühling 2016 rief mir die spektakuläre "al fresco" Abfahrt vom "König der Berge" diese nochmals in Erinnerung.
Nach dieser aufregenden Verführungsphase, und angeregt durch einen User vom Gipfelbuch, wurde es also langsam Zeit, dieses Jahr endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Für mich war aber bald klar, dass ich vor einer Abfahrt zuerst über die N-Wand aufsteigen würde. Vom Kleindoldenhorn und vom Niesen aus machte ich nochmals Verhältnisfotos und erkundigte mich dazwischen bei Einheimischen über den Zustand der Strasse ins Gasteretal und des Balmhornhüttenwegs. Und schliesslich kam der unvermeidliche Tag, an dem mich der Wecker zuhause um 1 Uhr 30 erbarmungslos aus den süssesten Träumen riss...
Nach dieser aufregenden Verführungsphase, und angeregt durch einen User vom Gipfelbuch, wurde es also langsam Zeit, dieses Jahr endlich Nägel mit Köpfen zu machen. Für mich war aber bald klar, dass ich vor einer Abfahrt zuerst über die N-Wand aufsteigen würde. Vom Kleindoldenhorn und vom Niesen aus machte ich nochmals Verhältnisfotos und erkundigte mich dazwischen bei Einheimischen über den Zustand der Strasse ins Gasteretal und des Balmhornhüttenwegs. Und schliesslich kam der unvermeidliche Tag, an dem mich der Wecker zuhause um 1 Uhr 30 erbarmungslos aus den süssesten Träumen riss...
Aufstieg: von Waldhus (1358m) auf dem Balmhornhüttenweg (weiss-rot markiert, Steinschlaggefahr im mittleren Teil) zu Fuss bis ca. 1850m. Mit Ski nach SE zur Moräne und westlich davon Richtung Wildelsige. Nach SW zu den, durch den Rückzug des Balmhorngletschers freigelegten Felsbuckeln (ca. 2250m) und durch eine der Schneerinnen auf der E-Seite (Portage) auf den unteren Balmhorngletscher. Am östlichen Gletscherrand bis ca. 2400m, dann über die NW-Flanke von P. 2813 (bis 40 Grad) unter den von P. 3402 hinunterziehenden Felsriegel bei ca. 2850m. Ca. 3m schräg nach W hinauf (brüchig, II-III) zu einem fixen Drahtseil, und an diesem weitere. ca. 7m (abdrängend) zum oberen Balmhorngletscher. Wieder mit Ski nach WSW ansteigend zur Gletschermitte und hinauf (ca. 35 Grad) bis ca. 3300m (abhängig vom Gletscherzustand kann ev. E (45 Grad) oder W davon aufgestiegen werden). Auf einer Terrasse nach E unter die Gipfelfalllinie, durch die Seracs (40 bis 50 Grad, ev. Tragpassagen) hinauf und W ausholend über die Gipfelflanke (40 Grad, alternativ kann auch entlang dem NE-Grat aufgestiegen werden) auf den Gipfel (3698m), 7h, S-.
Abfahrt und Abstieg: entlang der Aufstiegsroute oder einer der z.T. oben erwähnten Alternativen (inkl. direkte Gipfelflanke, 45 Grad; die Ausfahrt über dem Felsriegel unter den Seracs zum unteren Balmhorngletscher ist nur bei günstigen Verhältnissen - Schneelage, Eisschlaggefahr - möglich), 2h 45min, S- bis SS-.
Verhältnisse: sonnig und warm (beim Waldhus um 4 Uhr 10 Grad) bei leichtem SW-Wind. Balmhornhüttenweg unterhalb P. 1794 trocken, die jährlichen aufwendigen Unterhaltsarbeiten der Sektion Altels vor der Saisoneröffnung sind noch im Gange. Schnee ab ca. 1850m: bis ca. 2300m feucht und nicht tragend, dann an- und durchgefroren, aber griffig. Die Zugangsrinnen zum unteren Gletscher weisen nur noch eine dünne Schneeschicht auf oder sind bereits ausgeapert. In den Seracs auf ca. 3450m kurze Tragpassage (bei der Abfahrt mit Ski ca. 10Hm abgerutscht u. geschritten). Gipfelflanke schöner Pulver, oberer Gletscher bis Felsriegel abhängig von der Einstrahlung leicht gedeckelter, aber gut zu fahrender Pulver oder hart und griffig, unterhalb Felsriegel bis unterer Gletscher schöner Sulz, Felsbuckel und Gletschervorfeld bis Hüttenweg faul, die Kander in Eggeschwand dann wieder umso erfrischender...
Verhältnisse: sonnig und warm (beim Waldhus um 4 Uhr 10 Grad) bei leichtem SW-Wind. Balmhornhüttenweg unterhalb P. 1794 trocken, die jährlichen aufwendigen Unterhaltsarbeiten der Sektion Altels vor der Saisoneröffnung sind noch im Gange. Schnee ab ca. 1850m: bis ca. 2300m feucht und nicht tragend, dann an- und durchgefroren, aber griffig. Die Zugangsrinnen zum unteren Gletscher weisen nur noch eine dünne Schneeschicht auf oder sind bereits ausgeapert. In den Seracs auf ca. 3450m kurze Tragpassage (bei der Abfahrt mit Ski ca. 10Hm abgerutscht u. geschritten). Gipfelflanke schöner Pulver, oberer Gletscher bis Felsriegel abhängig von der Einstrahlung leicht gedeckelter, aber gut zu fahrender Pulver oder hart und griffig, unterhalb Felsriegel bis unterer Gletscher schöner Sulz, Felsbuckel und Gletschervorfeld bis Hüttenweg faul, die Kander in Eggeschwand dann wieder umso erfrischender...
Material: übliche Skihochtourenausrüstung inkl. Helm.
Fahrplan: 4 Uhr Waldhaus, 5.15 Höhe Balmhornhütte, 7.45 Felsriegel, 11 Uhr Gipfel, 14 Uhr retour.
Tourengänger:
lorenzo
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