Sinkschnee in höheren Lagen? "Sink positiv"...bis runter zum Brunstkogel (1251 m) über' m Schliersee


Publiziert von Vielhygler , 9. Mai 2017 um 00:06.

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 6 Mai 2017
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Mountainbike Schwierigkeit: L - Leicht fahrbar
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Aufstieg: 550 m
Abstieg: 550 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:P. in Fischhausen südlich der Ortschaft Schliersee
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Bikedepot in Krainsberg südlich von Hausham bzw. Breitenbach.
Kartennummer:DAV BY 15 Mangfallgebirge Mitte Spitzingsee / Rotwand

Die Jahreszeiten spinnen: Hochsommer bis Heilig-Drei-König und Schneefall bis Pfingsten... was tun? Ich sink positiv: meine Schneeschuhe wandern in den Keller und meine Gipfelhöhen, die  senke ich ebenfalls ab: bis garantiert unter die Schneefallgrenze und auf einmal macht mir Wandern und Radeln wieder richtig Spaß in diesem winterlichen Frühling! Heute am Schliersee, wenige Stunden, bevor Starkregen-Tief "Werner" und Kaltfront "Xander" mit neuen Schneefällen daherkommen...

Der mehrbucklige Brunstkogel (1251 m)

Ausgesucht habe ich mir für meine heutige tiefergelegte Wanderung die mehrgipfelige, bucklige kleine Welt direkt westlich über dem Schliersee, die summarisch in der Karte als Brunstkogel (1251 m) bezeichnet wird. Mich haben die südlichen vier kleinen Gipfelbuckel, die die Höhe von 1251 m teilweise noch etwas übersteigen dürften, am meisten interessiert, denn vor allem sie sehen von der Ortschaft  Schliersee aus recht vielversprechend aus.
Der weiter nördlich gelegene, kegelförmige, mit 1251 m in der Karte so verzeichnete Brunstkogel ist heute für mich als Draufgabe eher so etwas wie eine Wild Card - ohne große Chancen auf Aussichten, aber wer weiß?  Vielleicht  landet er ja auf meiner Tour einen aussichtsreichen Lucky Punch, statt bloß als bewaldeter Krautkegel mein Vorurteil zu bestätigen.

Die Wegbeschreibung

Zunächst das Bikdepot: ich fahre mit dem Auto im Schlierachtal von Hausham nach Breitenbach und weiter nach Südwesten bis zu einem Weiher. Ein Sackstich zu einem Schullandheim bleibt links liegen. Wenige Meter weiter zweigt, ebenfalls links und ausgeschildert, der „Westerberghöhenweg“ ab. Diesen fahre ich hinauf bis zum Gehöft Krainsberg und deponiere das Bike am Waldrand.

Anschließend geht es mit dem Auto zurück nach Breitenbach und zur Ortschaft Schliersee, von wo ich mir mein heutiges Wandergebiet über dem See noch einmal ansehe. Das Cardepot erfolgt dann am großen, kostenlosen P. am Landstraßenrand östlich von Fischhausen.

Hübsch geht es nun- endlich zu Fuß- an Bootshäusern vorbei auf die westliche Seeseite. Alleine bin ich hier beileibe nicht, viele Ausflügler und schon auch Urlauber nutzen die heutigen wenigen Sonnenstunden zwischen den Kaltfronten. In engstehender Karawane arbeite ich mich voran, bis nach links eine Forststraße beschildert zum Westerberghöhenweg abzweigt. Es geht über das Bahngleis und bergan zu einem grünen Schild („Forststraße endet nach 200 Metern“). Hier gehe ich nach rechts auf einem gemütliche Fußweg bis zur Straße des Westerberghöhenwegs. Eine bequeme Aussichtsbank- ohne Aussicht. Ich wende mich nach links (Norden) und folge dem Westerberghöhenweg bis ich nach wenigen Schritten einen großen Holzlagerplatz erreiche.

Etwa hier, zwischen den oberen Ausläufern des Tratten-  und des Schindelgrabens müßte eigentlich eine in der Karte gestrichelt verzeichnete Serpentinenstraße (oder Karrenweg) den Ostgrat des Brunstkogels (1251 m) hinaufführen. Diese Straße habe ich jedoch nicht gefunden, sie existiert wohl nicht mehr. Ich habe durchaus gesucht, aber auch weiter südlich des Schindelgrabens geht keine Straße mehr ab. Dort liegt allerdings ein sehr schöner zertrümmerter Hochsitz (Foto).

Der spontane Plan B war nun, einfach weglos vom Holzlagerplatz den breiten Hang nach Westen anzusteigen. Zunächst ging es auf der Lichtung steil und erdig, dann etwas stachelig und verkrautet, dirittissima hinauf, bis sich rechts (nördlich) eine hübsche breite Gratkante ausprägt, zu der ich hinüberquere. Es ging dann auf diesem netten Brunstkopf-Ostgrat leicht und sehr hübsch bergan, bis ich eine markante Graskuppe erreiche, eine Art Vorgipfel, der auch in der Karte erkenntlich ist. Ein netter Pausenplatz mit Schlierseeblick! Ich kann von hier im Norden schon den Waldkegel des in der Karte mit 1251 m verzeichneten Brunstkopfs gut sehen und direkt südlich unterhalb auch einen breiten Stangerlwaldsattel, das muß der in der Karte kotierte P. 1207 sein.

Nach der Pause gehe ich etwa 25 Hm zu diesem Sattel hinab. Mich interessiert der koniferenkegelige Brunstkogel- "Hauptgipfel" (1251 m) im Norden zunächst weniger als die drei südlich gelegenen Brunstkogelbuckel. Ganz leicht und kommod kann ich weglos hinaufschlendern, nur ein paar Bäume liegen im Weg. Allerdings dürfte der südlichste und höchste Buckel schon (geschätzt) etwa 70 Hm über dem Sattel (1207 m) stehen, also die in der Karte mit 1251 m für den weiter nördlich gelegenen Gipfel um ein paar Meter übertreffen.
Ich setze mich auf der Lichtungsfläche auf einen Baumstumpf und genieße die hübschen, aber etwas eingeschränkten Ausblicke. Anschließend wandere ich wieder zum Sattel (1207 m) nach Norden zurück.

Den eigentlichen, kegeligen Brunstkogel gehe ich dann vom Sattel aus direkt weglos nach Norden hinauf, es ist ganz einfach. Der Gipfel selbst (ein Grenzstein) liegt im Wald, aber ein paar Ausblicke auf Rotwand und Wendelstein gibt es trotzdem. Den ebenfalls weglosen Abstieg mache ich vom Gipfel bequem und schnell in südwestlicher Richtung zur Forststraße, die über dem Tufttal und dann über dem Breitenbach um den Brunstkopf  herum bis unter den Krainsbergkogel führt, wo ich an schönen Wiesen wieder mein Rad erreiche.

Sehr gut gefallen hat mir noch die Abfahrt nach Breitenbach und das gemütliche Ausrollen auf der westlichen Seeseite nach Fischhausen zurück. Ich bin froh um das heutige kleine Schönwetterfenster am Berg, denn inzwischen hat das Wetter schon wieder zugezogen: die nächsten Kaltfronten nahen schon. Sie heißen "Werner" und "Xander". Des Nachts wird' s schon wieder schneien im Gebirg'...

Fazit:

Wann? Hübsche, einsame, einfache, weglose, subalpine Spazierwanderung für die Zwischensaison. Die Bäume sollten noch unbelaubt sein!
Kombi? Bestimmt sehr gut mit trainmans Tour auf den *Westerberg , an den ich selbst beste Erinnerungen habe, kombinierbar, wenn man etwas früher aufsteht. (Vom Westerberg zu den südlichen Brunstkogel-Gipfeln sind es lt. Karte nur wenige und leichte weglose Schritte).
Bikedepot? Verkürzt und verschönt den Abstieg ungemein! Und es gibt ein nettes Ausrollen am Schliersee obendrauf.
Schwimmen kann man allerdings in dieser Zwischensaison noch nicht, aktuell ( Anfang Mai) hat der Schliersee nur 10 Grad und die nächste Kaltfront wird sie weiter absenken.  

Tourengänger: Vielhygler


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