Skitour im Zeitalter des Klimawandel: Saykogel Ostgipfel 3358 m


Publiziert von lila , 18. April 2017 um 22:54.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum: 6 April 2017
Hochtouren Schwierigkeit: ZS-
Ski Schwierigkeit: WS
Wegpunkte:
Geo-Tags: I   A 
Zeitbedarf: 1 Tage
Aufstieg: 900 m
Abstieg: 2000 m
Unterkunftmöglichkeiten:Similaun Hütte (privat), Martin Busch Haus AV
Kartennummer:AV Karte 30/1 Gurgl bzw. 30/2 Weißkugel 1:25 000

Touren, bei denen man beim Abmarsch schon weiß, dass man den Gipfel erreicht, sind ja schon irgendwie langweilig, viel spannender sind doch die Touren, bei denen der Tagsverlauf ungewiss ist. Wegen dem Wetter, wegen sonstiger Bedingungen, wegen vielleicht doch zu ambitioniert. Heute war definitiv so ein Tag.

Wir starten kurz nach 8.00 Uhr bei Schneesturm an der Similaunhütte: wenige Meter Sicht, man muss fast schieben, so heftig pfeift uns der Wind aus dem Tal entgegen. Die Markierungsstangen leisten nicht nur beim Aufstieg gute Dienste. Immerhin taut es nicht, so dass die dünne Schneedecke bis zum Wegweiser kurz oberhalb der Martin Busch Hütte, ca 2520m, das Gleiten Richtung Norden erlaubt. Diskussion, ob wir anfellen oder nicht, immerhin haben wir trotz leichten Schneefalls ein paar Zentimeter blauen Himmels erspäht. Die tief hängenden Wolken erlauben keine Spierenzchen, wir beschließen, durch das ungefährliche Almgelände bis auf 2900 HM aufzusteigen und dann umzudrehen, falls es bis dahin nicht aufmacht und man was sieht. Viel Schnee liegt nicht, die blöden Sprüche über Ra-Senski überhöre ich . Immerhin ist der Wanderweg gut zu erkennen, hin und wieder sogar eine rot-weiße Markierung und mindestens zwei Tage alte Spuren. Auf ca 2900m trennen sich Wanderweg (weiter links das Tal hinter) und Skiroute (rechts direkt rauf), das Gelände wird felsiger. Stimmung und Blutzuckerspiegel sind ziemlich weit unten, wir machen erstmal Pause.  Diskussion, ob wir abfellen oder nicht, immerhin ist die Verteilung von Nebel und blauem Himmel inzwischen 50:50. Ich zögere die Pause so lange hinaus, bis es doch mehr oder weniger aufreißt. Und schwupp - mit der Sonne ist auch die Motivation zurück. Ganz schön bratig ist es, windstill, Schicht für Schicht entblättern wir uns. 

Die Skiroute führt - von Norden kommend - über die kläglichen Reste des Nördlichen Sayferners, der Übergang auf den Grat ist immer etwas heikel. Heute hängt eine kleine, aber wenig einladende Wächte am Grat und sagt uns - nein, hier geht ihr nicht rauf. Also gut, Skidepot, Steigeisen angezogen und direkt rauf zum Grat. Ist zwar steil, aber leicht angetaut und deshalb gut zu gehen. Simi findet es trotzdem unnötig, sich da raufzuquälen und bleibt am Skidepot. So wirklich wanderweg-mäßig einladend ist der Grat nicht, wir begnügen und deshalb mit der höchsten Erhebung vor der Scharte in Richtung Sennkogel und definieren diesen Punkt als Saykogel-Ostgipfel, 3352m - immehin sieht man beim momentanen Nebel keinen höheren Gipfel in errreichbarer Nähe. 

Die Abfahrt entlang der Skiroute hinunter zur Martin Busch Hütte im butterweichen, neuscheeüberzuckerten  Firn ist ein Traum und entschädigt dafür, dass man ab der Sennerhütte das Tal hinaus die Ski tragen muss - immerhin ca 2 Stunden bis zum Parkplatz in Vent.

Tour mit meinen beiden jüngeren Söhnen, 15 und 17 Jahre. 

Tourengänger: lila


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