Versuch Fletschhorn 1969


Publiziert von FJung , 16. April 2017 um 21:12.

Region: Welt » Schweiz » Wallis » Oberwallis
Tour Datum:14 Juni 1969
Hochtouren Schwierigkeit: WS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-VS 
Zeitbedarf: 2 Tage
Aufstieg: 2354 m
Abstieg: 2354 m
Strecke:Saas-Grund - Triftalp - Kreuzboden - Weißmieshütte - Punkt 3914
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Visp - Saas-Grund
Unterkunftmöglichkeiten:Saas-Grund - Weißmieshütte

Urlaub hatte ich auch manchmal!!! Wieder einmal per Autostop unterwegs, nahm mich ein Münchner mit, der Eistouren machen wollte. nach einigen Kilometern waren wir uns einig, daß wir am nächsten Tag eine Tour zusammen machen würden, aber vorher übernachtete er bei Fiesch im Auto, während ich in einem Massenlager für 3 Franken schlief.
Von Visp ging es nach Saas-Almagell. Hier fragten wir einen Bergführer nach möglichen Touren, denn es hatte viel geschneit in der letzten Zeit. Er nannte das Fletschhorn, das vielleicht zu machen sei, andere Touren wären zu gefährlich wegen dem Schnee. In Saas-Grund konnte ich mir Pickel und Steigeisen leihen, wir füllten unsere Rucksäcke auf, und munter stiegen wir durch Wald bis nach Trift, einer verlassenen Siedlung in 2070 m Höhe, von wo wir sofort weitergingen nach Kreuzboden, 2400 m Höhe, wo in den Felsbrocken die Murmeltiere pfiffen. Links vor uns wa das Jägihorn und der Jägigrat, vor uns konnten wir den Gipfel des Fletschhornes ausmachen (es handelte sich nur um Punkt 3914 m, den wir später auch erreichten, aber das konnten wir hier unten nicht wissen, der Gipfel lag dahinter).
In der Weißmieshütte, 2726 m, waren wir allein, machten Feuer und aßen aus dem Rucksack. Am Abend kamen noch einige Bergsteiger vom Tal hinzu
Am Morgen war herrliches Wetter. Vor Sonnenaufgang gingen wir fort, die Mischabelgruppe la noch im Dunkeln, die Schneehänge des Alphubels, Strahlhorns (wer kennt nicht alle diese herrlichen Berge über Saas-Fee?) strahlten eien angenehmes Weiß aus, und während wir auf dem Schnee gingen, schauten wir uns oft wieder um, sahen, wie die Felsen der Mischabel gerötet wurde, wie Glanz auf die Gletscher kam, ein herrliches Bild, das uns lange gefangen hielt. Bald seilten wir uns an, denn wir stiegen nun über den verschneiten Fletschhorngletscher empor. Immer steiler ging es, die Schneekruste brach unter unseren Füßen ein, vor uns war keine Spur, es war eine reine Plagerei. Oft lösten wir uns beim Spuren ab, oft nach Luft schnappend, ind in  3527 m Höhe, beim "Frühstücksplatz", sahen wir, daß wir rechts in einen Gletscherkessel hätten absteigen müssen, um dann wieder im Schneehang steil hoch zum Gipfel zu gehen. Wir hatten aber genug vom tiefen Schnee, wir gingen ein steiles Couloir hoch zum SW-Grat, der aus Geröll und Felsen besteht. Die  Felsen waren schneebedeckt, es war nicht gut zu gehen, weil alles glatt, gefroren und naß war, und dann kamen wir bei Punkt 3914 an, wo ein Felsabbruch unser Weiterkommen verhinderte. Fridolin hatte zwar Eisschrauben bei sich, aber die hätten wir  hier auch nicht brauchen können. Wir machten kurze Rast und hörten in der Ferne ein Gewittergrollen. Ein Weitergehen war sinnlos, denn auch wir  waren waren nun schon eingehüllt von einer Wolke. Wir gingen den gleichen Weg zurück. Als wir wieder Schnee unter den Füßen hatten , waren wir froh. Wir sicherten mit den Pickeln und fuhren so stehend im Schnee hinab. Tief sanken wir noch im Schnee bei der Endmoräne des Gletschers ein, es war kein Vergnügen, und um 15.30 Uhr waren wir wieder bei der Hütte, von wo wir in einer Stunde nach Saas-Grund hinuntergingen und die geliehenen Sachen zurückbrachten. Fridolin sagte mir, daß er gar nicht damit gerechnet hatte, daß wir so hoch kamen, aber trotz der Strapazen war es eine schöne Tour, auch wenn sie ohne Gipfelbesteigung endete. 



Tourengänger: FJung


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