Hochsalwand (1624 m) & Co. - Rustikales in den Voralpen


Publiziert von Nic , 18. April 2017 um 11:17. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Deutschland » Alpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum: 9 April 2017
Wandern Schwierigkeit: T5 - anspruchsvolles Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1200 m
Abstieg: 1200 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Über Brannenburg nach St. Margarethen. Kostenfreie Parkmöglichkeiten unterhalb der Kirche
Kartennummer:AV Karte - BY 16

Die Hochsalwand ist ein Berg im Wendelsteingebiet oberhalb von Brannenburg. Sie ist auf den Normalwegen unschwierig zu erreichen und zählt nicht zuletzt aufgrund der schönen Aussicht zu den beliebtesten Gipfeln der Region. Das kleinere Pendent, die Salwand, erhält hingegen kaum Besuch. Womöglich mag dies am komplett weglosen Aufstieg liegen, eher aber an ihren deutlich höheren und bekannteren Nachbarn wie Wendelstein und Co. Der landschaflich reizvolle Anstieg über den Südostgrat darf als lohnend bezeichnet werden, vorausgesetzt ist jedoch ein wenig Mut zum Abenteuer und eine Vorliebe für Gelände der rustikalen Art. Mit dem anschließenden Weiterweg zur Hochsalwand und dem ebenfalls lohnenden Übergang zur benachbarten Haidwand, ergibt sich eine traumhaft schöne und abwechslungsreiche Rundtour, die neben neben schönen Ausblicken vor allem Einsamkeit bietet.

Vom Parkplatz in St. Margarethen folgen wir dem Forstweg zunächst in Richtung Mitteralm. Noch ein gutes Stück vor der Alm verlassen wir den Weg, überqueren die Gleise der Wendelsteinbahn und steigen über gut gestuften Steilwald hinauf zum Ansatz des Südostgrates der Salwand. Einen ersten felsigen Steilaufschwung umgehen wir rechts. Spätestens hier wird's leicht rustikal. Oftmals dienen Wurzeln und lockere Grasbüschel als Griffe. Das Gelände ist ziemlich steil und duldet keine Unachtsamkeiten. Über ein bröseliges Band erreichen wir zuletzt die Grathöhe und genießen erstmals schöne Ausblicke in Richtung Inntal. Der Weiterweg beginnt zunächst recht einfach und wir gewinnen schnell an Höhe. Im weiteren Verlauf steilt der Grat dann allerdings immer mehr auf und wird deutlich stotziger. Kletterei und Gehgelände wechseln sich ab. Über einige felsige Steilstufen hinweg, gelangen wir teils ausgesetzt hinauf zum höchsten Punkt mit kleinem Steinmann. Auch der Übergang zum eigentlichen Gipfel bleibt zunächst anspruchsvoll. Direkt am Grat geht es in einfacher aber luftiger Kletterei hinab in die trennende Scharte vor dem Hauptgipfel, den wir zuletzt über ein kurzes Waldstück und eine grasige Rinne erreichen.

Nach längerer Pause machen wir uns nun an den Weiterweg zur Hochsalwand. Im leichten auf und ab folgen wir dem bewaldeten Kamm entlang, bis wir auf einen deutlichen Steig treffen, der zuletzt aussichtsreich über den Südrücken hinauf zum Gipfel leitet. Oben angekommen halten wir uns nicht lange auf und steigen nach Westen hinab in Richtung Reindleralm.

Unser nächstes Ziel ist die überraschend selten besuchte Haidwand. An einem Gedenkreuz verlassen wir den markierten Weg und folgen dem teils ausgesetzten Ostgrat hinauf zum höchsten Punkt mit Kreuz und GB. Unser Abstieg erfolgt überwiegend weglos in Richtung Südwesten hinab zur Reindleralm. Noch bevor wir diese jedoch erreichen, machen wir noch schnell einen durchaus lohnenden Abstecher zum selten besuchten Grafinger Köpferl. Zurück an der Alm folgen wir der Beschilderung, vorbei an der Mitteralm, zurück zum Ausgangspunkt in St. Margarethen.


Schwierigkeiten:

Salwand über SO-Grat T5 I-II
Übergang zur Hochsalwand T3
Haidwand über Ostgrat T4 I+
Abstieg über "Normalweg" T3
Abstecher zum Grafinger Köpferl T4 I, am Gipfelaufbau II-III


Fazit:


Landchaftlich reizvolle und über weite Strecken einsame Rundtour im Wendelsteingebiet. Der vorgestelle weglose Anstieg über die Salwand ist ausschließlich geübten Wanderern zu empfehlen, die über die nötige Erfahrung in so einem Gelände verfügen. Die Einschätzung der Schwierigkeiten ist rein subjektiv.

Tourengänger: Nic, frehel


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