Mondpitze (1967 m) Schneeschuhtour vom Bürserberg (Tschengla) aus über den Schillersattel


Publiziert von erico , 2. April 2017 um 18:29.

Region: Welt » Österreich » Außerhalb der Alpen » Vorarlberg » Brandnertal
Tour Datum:30 März 2017
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT4 - Schneeschuhtour
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 752 m
Abstieg: 750 m
Strecke:10 Kilometer
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Rorschach (Schweiz) Oberriet - Feldkirch - Bludenz - Bürserberg - Tschengla Wanderparkplatz www.buerserberg.at/

Eigentlich sollte es eine Schneeschuhtour auf den Schillerkopf werden, es wurde aber eine „schillernde“ Tour auf die Mondspitze. Heute am 30.03.2017 wollte ich nochmals eine anspruchsvolle Schneeschuhtour angehen. Nach einem Stau durch Feldkirch bin ich erst um 9,00 Uhr auf dem Wanderparkplatz Tschengla angekommen, - die Zeit auf den Fotos stimmt um eine Stunde nicht, es ist noch die Winterzeit. Ich wollte die Schneeschuhe zuerst nicht auf die Wanderung mitnehmen, an viel Schnee habe ich nicht geglaubt, weil ich aber die Gamaschen vergessen hatte, band ich die Schneeschuhe trotzdem auf den Rucksack. Vom Wanderparkplatz aus sah ich bereits meine Ziele, Schillerkopf und die Mondspitze.

 

Am Anfang hatte es auf dem Wanderweg die Ronaalpe hinauf keine Schnee, es war alles schon aper, aber nach dem ersten Waldstück hatte es bereits stellenweise recht viel Schnee, ca. 40 cm. Wenn ich auf die andere Talseite hinüber schaute sah ich die Berge alle noch tief im Schatten stehen. Entlang vom Wanderweg hatte es Gehspuren im Schnee, die teilweise bis ca. 30 cm tief waren und die mich noch tragen konnten, ich zog deshalb die Schneeschuhe erst an, als mich diese Spuren nicht mehr tragen konnten und ich immer tiefer in den Schnee einsank, Bild 9. Der Wanderweg geht meistens durch den Wald oder über Waldlichtungen bis zum Anfang vom Anstieg zum Schillersattel hinauf. Von dort aus hatte ich eine prächtige Aussicht auf den Schillerkopf mit seinen Felstürmen.

 

Nun liegt der Schillersattel bereits vor mir, ich gehe nun alles den bereits vorhandenen alten Spuren nach und quere den steilen Schneehang bis zum Schillersattel hinauf. Ein Versuch weiter nach links in Richtung dem Schillerkopf zu gehen habe ich schnell abgebrochen und verworfen. Auf dem Schillersattel oben liegt noch ca. 100 cm Schnee, der immer weicher wurde, nicht nur auf der Oberfläche sondern durchgehend. Nun habe ich mich voll auf die Mondspitze konzentriert, denn eine Wanderung auf den Schillerkopf bei diesen weichen und tiefen Schneeverhältnissen ist eher ungesund.

 

Die folgende Hangquerung vom Schillersattel in Richtung der Mondspitze war echt mühsam und schwierig, der weiche tiefe Schnee und die Latschenkiefer Sträucher die ich umgehen musste war mit den Schneeschuhen nicht einfach zu machen, es war sehr steil und quer zum Hang und ich musste teilweise mit den Schneeschuhen rückwärts gehen, um überhaupt noch vorwärts zu kommen. Am Ende vom Schillersattel angekommen hatte es ein apere Stelle wo ich die Schneeschuhe wieder auf den Rucksack gebunden habe, nun versuchte ich auf aperen Stellen direkt auf dem Grat oder auch etwas unterhalb auf nordöstlicher Seite weiterzukommen, siehe Bild 34+35+36. Weit bin ich jedoch nicht gekommen bis ich wieder erneut vor einem tief schneebedeckten Wanderweg stand, und so geht es weiter bis zur Mondspitze hinauf, - Schneeschuhe ab, Schneeschuhe an, usw.

 

Oben angekommen erfreue ich mich an der sehr schönen Rundumsicht auf der Mondspitze, die rote Wand, der Zimba, Schesaplan und Panüeler Kopf und viele mehr, schönste Bergwelt im weißen Gewand. Und auch der Blick in Richtung dem St. Galler Rheintal und dem Alpstein einfach überwältigend. Nach der Gipfelrast gehe ich mich umzuschauen wegen den möglichen Abstiegsrouten, - denn ich kenne mich hier oben nicht aus. Die sehr tiefen Spuren den Grat hinunter lassen nichts Gutes erahnen. Der normale Wanderweg auf die nördliche Seite hinunter war nicht zu begehen, also musste ich den Wegspuren nach alles auf dem südöstlichen Grat hinunter gehen. Nach einer kleinen Denkpause geht es an den schwierigen Abstieg alles dem Grat entlang von der Mondspitze hinunter bis ins Tal. Im tiefem Schnee und zwischen den Latschenkiefer hindurch war ich mehrmals bis zu den Hüften im Schnee eingesunken, wegen dem sehr steilen Gelände und den Latschenkiefer Sträucher konnte ich nur stellenweise die Schneeschuhe gebrauchen, stellenweise musste ich mich mit den Schneeschuhen auf dem Rücken zwischen Latschenkiefer Sträuchern hindurch kämpfen um überhaupt noch weiter zu kommen. Die letzten ca. 400 Meter gehe ich weg los durch den teilweise schneebedeckten, sehr steilen und rutschigen Wald hinunter bis zu einer Alpstrasse. Nachher gehe ich auf dieser schneebedeckten Alpstrasse entlang bis zum Wegweiser, Bild 12, ziehe dort die Schneeschuhe wieder an und gehe den gleichen Weg wieder zurück zum Ausgangspunkt, dem Wanderparkplatz Tschengla.

 

Diese Schneeschuhwanderung war keine Genusswanderung sondern eher eine anspruchsvolle, abenteuerliche Alpinwanderung bei sehr schlechten Schneeverhältnissen. Für mich hat es am Schluss trotz allem gestimmt, die Anstrengungen der abenteuerliche Auf- und Abstieg, ja, das Erlebnis am Berg, machten mich zufrieden und erfahrungsreicher.

 

Ich rate jedoch davon ab, bei solchen Verhältnissen den Abstieg über diesen Grat zu gehen, besser wäre es wieder über den Schillersattel zurückzugehen. Bei nur wenig Schnee oder harten Schnee wird es sicher um einiges besser gehen. Eigentlich sollten die Schneeschuhtouren in der Frühlingszeit auf über 3000 Meter verlegt werden, dort wird es sicher um einiges besser gehen.

 

Schwierigkeiten bei diesen Verhältnissen:

Wanderparkplatz Tschengla – bis Anfang Steigung Schillersattel: T2 / WT2

Anfang Steigung Schillersattel – Schillersattel inkl. Hangquerung zur Mondspitze: T4 / WT4

Mondspitze Abstieg über den Grat: T4 / WT4

 

Viele Grüße
erico


Tourengänger: erico


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