Javorník und Královský Kámen


Published by Dodovogel , 3 March 2017, 17h39.

Region: World » Tschechien » Sumava
Date of the hike: 5 February 2017
Hiking grading: T2 - Mountain hike
Waypoints:
Geo-Tags: Sumava   Böhmerwald   CZ 
Time: 2:00
Height gain: 230 m 754 ft.
Height loss: 230 m 754 ft.
Route:6.7 km
Access to start point:Parkplatz im Dorf Javorník.

Ein kurzer Ausflug zum Berg Jawornik im Böhmerwald.

Das gleichnamige Dorf (auf alten deutschen Karten heisst es "Iawornik") liegt einige Gehminuten unterhalb des Gipfels und scheint vor allem vom regionalen Tourismus zu leben. Es gibts einige Gasthäuser, Restaurants, ein kleines Skigebiet und Wanderwege. Als Sehenswürdigkeiten werden eine Klostermann Statue, eine kleine Kapelle und der Klostermann-Aussichtsturm angepriesen. Offenbar ist man hier stolz auf Karel Klostermann, einem österreichisch-tschechischen Schriftsteller, der von 1848 bis 1923 lebte und zahlreiche Romane über die Menschen und Landschaft des Böhmerwaldes schrieb.

Jawornik (Dorf) - Klostermannova rozhledna (T2)

Wir starten auf einem Parkplatz im Dorf und finden gleich die blauen Wegweiser zur Kapelle und zum Aussichtsturm.  Man geht zuerst auf einer Strasse bergauf durch das Dorf und später führt ein Feldweg am Rand der Skipiste entlang bis zum Waldrand. Im Wald trifft man auf eine Kreuzung. Hier nimmt man den markierten Weg am Waldrand entlang parallel zum Hang oberhalb der Skipiste bis zur Kapelle. Von hier hat man eine herrliche Aussicht auf das Dorf und weite Teile Südböhmens.

Die kleine, hübsche Kapelle heisst "Kaple sv. Antonína Paduánského" (dt. Kapelle des heiligen Antonius von Padua) und wurde erst 1940 zum Andenken an Antonín Švehla, dem früheren Ministerpräsidenten der Tschechoslowakei, errichtet. 1938 war die erste Tschechoslowakische Republik aufgelöst worden und zur Zeit der Errichtung der Kapelle verlief hier die Grenze zwischen den Sudetengebieten und des Reichsprotektorats Böhmen und Mähren. Wir konnten die Kapelle heute nicht betreten und ich weiss nicht wann und ob dies möglich ist.

Bei der Kapelle führt der blaue Weg jetzt wieder bergauf durch eine Schneise im Wald bis man auf ein Strässchen trifft. Das Strässchen führt zum Klostermann Aussichtsturm (tsch. Klostermannova rozhledna).

Der Aussichtsturm wurde 1938 beim Gipfel des Jawornik erbaut. Angeblich hatte sich Klostermann persönlich um den Bau eines Turmes bemüht, weil er die Aussicht vom Javornik sehr schätzte. Er erlebte den Bau jedoch nicht mehr. Während des zweiten Weltkrieges hatte dieser Ort den zweifelhaften Ruhm der höchstgelegene Aussichtsturm auf tschechischem Gebiet zu sein, da die höheren Gebirge durch die Abspaltung der Slowakei und der Sudetengebiete verloren gingen. Ausserdem wurde der Turm im Krieg von der Wehrmacht zur Beobachtung von Flugbewegungen genutzt. Der Turm hat festgelegte Öffnungszeiten. Heute konnten wir nicht mehr hoch. Es gibt hier auch noch einen Imbisstand, einen kleinen Souvenirladen und eine Sendeanlage.

Klostermannova rozhledna - Královský kámen (T2)

Der blaue Weg führt weiter nach Westen mehr oder weniger auf dem Kamm des Hügelzugs. Unser nächstes Ziel ist der benachbarte Gipfel "Královský kámen" (dt. Königsstein).  Es liegt noch reichlich Schnee im Wald, was die Wegfindung nicht immer ganz leicht macht. Zusätzlich wurden hier Waldarbeiten ausgeführt und der Boden ist entweder von Maschinen zerfurcht oder mit Ästen bedeckt. Was bei der Orientierung hilft ist eine lange aber nur etwa kniehohe steinerne Mauer. Sie ist nicht im besten Zustand aber deutlich zu erkennen. Der Wanderweg liegt immer in der Nähe der Mauer. Markierungen an den Bäumen helfen bei der Wegfindung.

Nach kurzer Zeit erreicht man eine Lichtung (ob auch hier der Borkenkäfer gewütet hat?) mit herrlicher Aussicht. Kurz danach erreicht man eine Verzweigung. Der gelbe Weg führt zum Dorf Pohorsko. Wir folgen weiter dem blauen Weg. Bei einer Wiese müssen wir etwas mühsam durch den tiefen Schnee bergauf gehen aber man sieht schon bald die Felsen am Gipfel des Královský kámen.

In einem der grossen Felsbrocken kurz vor dem Gipfel ist ein Schrein in den Fels gehauen, mit deutscher Inschrift und Datum 1899. Der eigentliche Gipfel ist gleich in der Nähe und durch einen grossen Blockhaufen gut zu erkennen. Man könnte bei guten Bedingungen sicher leicht hinaufklettern aber heute ist es vereist. Ich versuche es trotzdem zweimal aber es war mir zu gefährlich. Der Legende nach hat der Gipfel (dt. Königsstein) seinen Namen von einem König, der sich nach einer verlorenen Schlacht hier vor seinen Verfolgern versteckte.

Královský kámen - Jawornik (Dorf) (T2/T3)

Am Gipfel des Královský kámen kreuzen sich der blaue und der rote Wanderweg. Zum Abstieg nehmen wir den Roten. Man muss etwas aufpassen in welche Richtung man dem Weg folgt. Wir gehen nach Süd-Osten (Krásná vyhlídka/Tejmlov/Javorník). Der Abstieg vom Gipfel auf dieser Seite ist der schwierigste Wegabschnitt und bei den heutigen Bedingungen mit T3 zu bewerten. Der Rest des Weges ist dann wieder T2 oder sogar T1. Es geht ziemlich steil hinunter durch den Wald zu einer Strasse. Hat man die Strasse erreicht folgt man dieser wieder zu der Wiese, wo wir vorher aufgestiegen sind. Diesmal überqueren wir sie aber weiter unten auf der Strasse an einer kleinen Siedlung vorbei. Nach dem darauf folgenden Waldabschnitt zweigt der rote Wanderweg von der Strasse ab. Die nächste Wiese mit einer Siedlung ist Krásná vyhlídka (dt. Schöne Aussicht). Hier wechseln wir auf den grünen Wanderweg, der an einem Haus vorbei zum Waldrand führt. Bei einer zweiten Gruppe von Häusern verlieren wir den Weg kurz. Hier hat es eine Art Spielplatz. Wir finden den Weg aber wieder oben am Waldrand. Man muss etwas aufpassen. Hier zweigen einige zerfurchte Wege (Harvester?) vom Wanderweg ab und man nimmt leicht die falsche Abzweigung. Immer auf die Markierungen achten. Bald sieht und hört man die Hauptstrasse, die nach Javornik führt. Der Wanderweg verläuft daneben im Wald bis ins Dorf.

Hike partners: Dodovogel


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