Der Roßstand (1267 m) über Achenkirch: schöne leichte Winterrunde im Südlichen Mangfallgebirge


Publiziert von Vielhygler , 12. Februar 2017 um 23:40.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Bayrische Voralpen
Tour Datum:12 Februar 2017
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT2 - Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Leiten, ein Ortsteil von Achenkirch, nur in der F&B- Karte verzeichnet, sonstiges siehe Wegbeschreibung...
Kartennummer:DAV BY 14 Mangfallgebirge Süd und F&B 1:50 000 Achensee 7 Rofan

Den Virus hatte ich noch drin und ein Hexenschuss kam obendrauf. "Stehen und Sitzen ist schlecht, Liegen und Gehen ist gut"  hat der Arzt gesagt. Somit war, statt herumzuliegen, eine erholsame, leichte Reha-Wanderung angesagt. Aber einfach auf 'ne Alm hatschen, mich in die Schlange stellen und Kaiserschmarrn bestellen, war mir irgendwie a bisserl zu viel "Reha". Lieber wollte ich bequem auf Forstwegen mit Schneeschuhen "off the beaten track" etwas Neues kennenlernen und auf den Roßstand über Achenkirch gehen.

Der Roßstand (1267 m)

Untenstehendes Bild zeigt das heutige Ziel, den wohl eher selten "touristisch" besuchten Roßstand vom *Reitstein am Westlichen Halserspitzkamm aus gesehen. Von dort ist er mir auch erstmals, noch in ganz herbstlicher Stimmung, ausgesprochen positiv aufgefallen. Der Roßstand steht oder besser gesagt: liegt waldreich und flach im rechten Bilddrittel unterhalb des Gufferts und er hat einen ganz auffälligen, großen nierenförmigen Lichtungsfleck nordwestlich seines  höchsten Punkts.

Hier gibt es zur Orientierung dasselbe Bild noch einmal mit den entsprechenden Wegpunkten.



Auf die kurze leichte Reha-Tour auf den Roßstand freue ich mich schon sehr, da steht mir nämlich heute ein richtiger subalpiner Schneeschuhspazierwander-Leckerbissen bevor! Ich kann lange ausschlafen, frühstücken und nach einem Balkoncappucino und der kurzen Anfahrt von Bad Tölz nach Achenkirch eine kurze, schön verschneite Winterwanderung machen.

Roßstand und Co, eine aus wandernder Sicht recht einsame kleine Drei-Gipfelgruppe über Achenkirch:

Direkt nördlich über Achenkirch steht eine aus drei Gipfeln gebildete hufeisenförmig angeordnete Kleingruppe. Sie wird südwestlich vom Bach der Seeache und südöstlich vom Ampelsbach begrenzt. Beide Bäche fließen südlich von Achenkirch zusammen und entwässern in den Achensee. Im Norden wird die Kleingruppe von dem langen, abwechslungsreichen Höhenzug, begrenzt, der, mit Klammkopf und Mahmooskopf beginnend, schließlich über die Natterwand hinaus von West nach Ost weiterzieht.

Besagte Dreigipfelgruppe direkt nördlich von Achenkirch hat mit der schönen, aussichtsreichen Gipfellichtung des kürzlich besuchten *Schmalkopfs ihren südwestlichsten höchsten Punkt. Nordöstlich davon steht schon der höchste Gipfel der Gruppe, das Hofjoch (1341 m) mit überraschend schönen Karwendelaussichten. Der Dritte im Bunde ist schließlich der Roßstand (1267 m), der sich südöstlich vom Hofjoch befindet. Den Roßstand kenne ich als einzigen der drei Gipfel noch nicht, ich bin also neugierig und freue mich auf ein neues Ziel, diesmal (das ist nicht immer so) mit Aussichts- und Zufriedenheitsgarantie!

Die Wegbeschreibung

Los geht es in dem Bauernhaus-Cluster Leiten, ein Ortsteil von Achenkirch, der unmittelbar über der Abzweigung schon an der Straße nach Steinberg im Rofan liegt. Dort parke ich irgendwo, es ist nicht erlaubt, aber auch nirgendwo verboten.
In der Ortschaft gehe ich die zweite, geräumte Teerstraße nach links hinauf. In der Karte ist diese sogar rot als Wanderweg verzeichnet, aber es gibt keine Hinweisschilder. Die Straße führt erst in nördlicher, dann in nordöstlicher Richtung auf einige Wiesen und schließlich zu einem letzten Gehöft. Das Gesperrt-Schild wird passiert und nach etwa 5 Minuten bleibt ein Weg nach links liegen. Nach weiteren 5 Minuten zweige ich wieder nicht nach links auf die netten Wiesenhänge hin ab, sondern wende mich nach rechts (Osten) in den Wald. Ich habe Glück, denn die Straße ist von einer Schneekatze tadellos gespurt worden und ich brauche meine Schneeschuhe gar nicht. Ganz flach geht es dahin…
Ich passiere ein auch in der AV-Karte verzeichnetes Marterl  linkerhand, bin also richtig (Foto). Gleich drauf komme ich an einen Wiesenfleck mit einer Aussichtsbank ohne jegliche „Aussicht“ (Foto). Hier gehe ich nach rechts weiter und ignoriere den in der Karte gestrichelt verzeichneten Holzerstich, der nach links bergan führt.
Nun geht es weitere 20 Minuten, nur gelegentlich ansteigend, weiter, ich passiere einen breiten Lichtungsstrich linkerhand, sehe an freien Stellen den Unnütz und schließlich auch den schon nähergekommenen Guffert.
Schließlich komme ich wieder an einen freien Fleck. Ich kann im Norden genau hier zum ersten Mal den Rotmöserkopf (Foto) sehen. Hier nehme ich eine Abzweigung nach Nordwesten, die, wie das auch die Karte nahelegt, nach wenigen Schritten an einen Graben heranführt (Foto). Wieder habe ich Glück, denn die Schneekatze ist ebenfalls hier abgebogen. Schneeschuhe? Immer noch Fehlanzeige. Kurz drauf bleibt nochmal eine Straße links liegen,und ich gehe geradeaus an einer Stange (Foto) vorbei zu dem weiten, freien Sattel zwischen Rotmöserkopf und Roßstand.
Auf den Roßstand könnte ich hier schon dirittissima weglos einen Lichtungsstrich (Foto) hinaufgehen, aber ich nehme eine verschneite Straße, die jenseits des weiten Sattels nach Süden auf den Gipfel zuführt. Auch hier brauche ich die Schneeschuhe nicht, denn der Harsch hält bombig!
Schließlich erreiche ich eine wunderschöne weite, verschneite Lichtungsfläche. Ich setze mich auf einem Hubbel auf einen Baumstumpf,  mache gemütlich Pause und bewundere den Guffert und die Schneidjochgipfel, die direkt gegenüberstehen. Was für ein Blick! Die Sonne scheint, es ist warm, die Zeit dehnt sich…
Schließlich erwandere ich mir auf der weiten, freien Fläche noch weitere Aussichten, bisserl Juifen, Unnütz, Reitstein... Achenkirch kann ich nicht sehen und der eigentliche höchste Punkt des Roßstands  ist von Bäumen umstellt wie so oft, aber das macht nichts. Mir hat‘ s getaugt!
Den Abstieg mache ich (Marschrichtung etwas westlich vom Unnütz) weglos über zwei Holzerstraßen hinweg den sanft abfallenden Wald nach Süden hinunter. Die dünne, verpresste Schneeauflage kann ich mit den Schuhhacken einsteigend sehr bequem hinabgehen. Super! Die Schneeschuhe baumeln immer noch am Rucksack…
Schließlich erreiche ich einen Lichtungsstrich mit überraschenden Vorkarwendel- Aussichten. Pause. Dann Abstieg Richtung Hochsitz (Foto) und schon bin ich auf dem untersten Weg und es geht wieder an Bank, Marterl  und Gehöft vorbei zum Auto zurück. 

Tourengänger: Vielhygler


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Kommentare (2)


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Gherard hat gesagt:
Gesendet am 13. Februar 2017 um 16:10
>Den Virus hatte ich noch drin und ein Hexenschuss kam obendrauf.

Gute Besserung!

Vielhygler hat gesagt: RE:
Gesendet am 13. Februar 2017 um 19:53
Vielen Dank!


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