Agglo-Tour ins surrealistische Volketswil
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Verteidigungsrede (Nachtrag)
Der nachfolgende Bericht und die Fotos wirken auf einige Hikrs evtl. etwas absurd. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich Leute kenne, die nicht bei -6 Grad und Bise drei Stunden lang zwischen Uster und Volketswil durch den Nebel irren und belangloses Zeug fotografieren würden. Ja, solche Leute kenne ich. Ich gehöre nicht zu ihnen, halte diese Bedingungen aber nur mit Ironie, absurden Ideen und bisweilen Verdrängung der Realität aus.
Bericht
Ich will Sport machen, nämlich Wandern, und ich brauche neue Wanderschuhe. Darum wandere ich nach Volketswil zum Schuhgeschäft. Macht ja Sinn. Nun ist es nicht so, dass ich die Gegend hier nicht kenne, ich bin fast jeden Tag hier, allerdings per Fahrrad. Das Umsteigen vom Auto auf den öV war für mich nie ein Thema, da ich noch nie ein Auto hatte. Letzten Frühling bin ich aber ziemlich konsequent vom öV aufs Velo umgestiegen und nun also vom Velo auf meine Füsse. Zurück zum Ursprung der Fortbewegung.
Ich staune immer, wie viel man sieht, wenn man mit dem Velo statt mit dem Zug oder Bus unterwegs ist. Heute habe ich Dinge entdeckt, an denen ich schon x-mal achtlos mit dem Velo vorbeigefahren bin.
Erstes Objekt meines Erstaunens ist ein trockener Dorfbrunnen aus dem Jahr 1803 im Industriequartier von Zimikon (Volketswil) mit der nihilistischen Aufschrift "Kein". Also "Kein Wasser" und "Kein Dorf", ergo auch "Kein Dorfbrunnen". Denn ein Dorfbrunnen ohne Wasser und ohne Dorf ist einfach nicht, eben "Kein".
Was mir später aufgefallen ist, als ich die Fotos bearbeitet habe: Der Brunnen mit Baujahr 1803 trägt ein mir unbekanntes Dorfwappen und auf der historischen Karte von 1850 war an dieser Stelle kein Gebäude und schon gar kein Dorf. Zimikon war sehr klein und weiter nördlich. Dieser Kein-Brunnen wird mir langsam unheimlich...
Auf dem Rückweg, Schuhe habe ich leider keine passenden gefunden, bleibe ich verdutzt vor dem Maschendrahtzaun vom Milandia-Freizeitzentrum stehen. Die hiesige Gartenbaukunst ist, werturteilsfrei ausgedrückt, gewöhnungsbedürftig. Die Bilder sprechen für sich. Ich finde das fast schon makaber.
Die Farben waren heute aus der Natur fast verschwunden, nur Schattierungen von dunkel- bis hellgrau mit etwas Sepia waren zu erkennen. Farbtupfer wie das rotbraune Zottelfell der Hochlandrinder, Pilze an morschem Holz, der leicht rosa getönte Hochnebel bei "Sonnenuntergang" (irgendwo über dem Nebel) oder das leuchtende Gelb eines frisch abgesägten Baumstumpfs wirkten schon beinahe übertrieben.
Leider hatte ich heute nur mein Handy zum Fotografieren und die Lichtverhältnisse waren dürftig.
Der nachfolgende Bericht und die Fotos wirken auf einige Hikrs evtl. etwas absurd. Zu meiner Verteidigung muss ich sagen, dass ich Leute kenne, die nicht bei -6 Grad und Bise drei Stunden lang zwischen Uster und Volketswil durch den Nebel irren und belangloses Zeug fotografieren würden. Ja, solche Leute kenne ich. Ich gehöre nicht zu ihnen, halte diese Bedingungen aber nur mit Ironie, absurden Ideen und bisweilen Verdrängung der Realität aus.
Bericht
Ich will Sport machen, nämlich Wandern, und ich brauche neue Wanderschuhe. Darum wandere ich nach Volketswil zum Schuhgeschäft. Macht ja Sinn. Nun ist es nicht so, dass ich die Gegend hier nicht kenne, ich bin fast jeden Tag hier, allerdings per Fahrrad. Das Umsteigen vom Auto auf den öV war für mich nie ein Thema, da ich noch nie ein Auto hatte. Letzten Frühling bin ich aber ziemlich konsequent vom öV aufs Velo umgestiegen und nun also vom Velo auf meine Füsse. Zurück zum Ursprung der Fortbewegung.
Ich staune immer, wie viel man sieht, wenn man mit dem Velo statt mit dem Zug oder Bus unterwegs ist. Heute habe ich Dinge entdeckt, an denen ich schon x-mal achtlos mit dem Velo vorbeigefahren bin.
Erstes Objekt meines Erstaunens ist ein trockener Dorfbrunnen aus dem Jahr 1803 im Industriequartier von Zimikon (Volketswil) mit der nihilistischen Aufschrift "Kein". Also "Kein Wasser" und "Kein Dorf", ergo auch "Kein Dorfbrunnen". Denn ein Dorfbrunnen ohne Wasser und ohne Dorf ist einfach nicht, eben "Kein".
Was mir später aufgefallen ist, als ich die Fotos bearbeitet habe: Der Brunnen mit Baujahr 1803 trägt ein mir unbekanntes Dorfwappen und auf der historischen Karte von 1850 war an dieser Stelle kein Gebäude und schon gar kein Dorf. Zimikon war sehr klein und weiter nördlich. Dieser Kein-Brunnen wird mir langsam unheimlich...
Auf dem Rückweg, Schuhe habe ich leider keine passenden gefunden, bleibe ich verdutzt vor dem Maschendrahtzaun vom Milandia-Freizeitzentrum stehen. Die hiesige Gartenbaukunst ist, werturteilsfrei ausgedrückt, gewöhnungsbedürftig. Die Bilder sprechen für sich. Ich finde das fast schon makaber.
Die Farben waren heute aus der Natur fast verschwunden, nur Schattierungen von dunkel- bis hellgrau mit etwas Sepia waren zu erkennen. Farbtupfer wie das rotbraune Zottelfell der Hochlandrinder, Pilze an morschem Holz, der leicht rosa getönte Hochnebel bei "Sonnenuntergang" (irgendwo über dem Nebel) oder das leuchtende Gelb eines frisch abgesägten Baumstumpfs wirkten schon beinahe übertrieben.
Leider hatte ich heute nur mein Handy zum Fotografieren und die Lichtverhältnisse waren dürftig.
Tourengänger:
iuturna
Communities: Citytrip
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Kommentare (9)