Weißkofel 2552m - Wildes Antholz


Publiziert von georgb , 21. Dezember 2016 um 13:04.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum:20 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T4 - Alpinwandern
Klettern Schwierigkeit: I (UIAA-Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 1250 m
Abstieg: 1250 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Pustertal-Antholz Mittertal-Eggerhof
Kartennummer:tabacco Antholzer Tal

Wer sich im Winter durchs Antholzer Tal bewegt, hat meist den gleichnamigen See als Ziel, um sich beim Langlaufen, Rodeln oder Biathlon zu amüsieren. Von unserem Gipfel nimmt keiner Notiz, selbst den Einheimischen ist er kaum bekannt. Amüsement darf man natürlich in solch wildem, unwegsamem Gelände nicht erwarten, aber Liebhaber ursprünglicher Bergwelt kommen hier auf ihre Kosten.
Am Eggerhof folgen wir dem Mittertaler Höhenweg zunächst Richtung Kumpflalm und dann nach Osten. Ein schönes Steiglein zieht durch die Wälder, wir überqueren ein paar Bäche und folgen später einem Forstweg, der links zu den Schupfen abzweigt. Selbst der Forstweg endet bald und zu den Schupfen führt nur ein Fußweg.
Wir lassen uns an dem verträumten Ort nieder, zücken die Karte und studieren das unbekannte Gelände. Der weitere Wegverlauf ist eindeutig: steil bergan und dann links ;-) Mühsam gewinnen wir Höhe und bevor das Gelände bequem werden würde, treffen wir auf Schnee. Diesmal allerdings nicht trittfest, sondern aus unerfindlichen Gründen tief und ohne tragfesten Deckel!? Schneeschuhe wären heute sehr hilfreich gewesen!?
Wir quälen uns zwischen den Blöcken weiter zu einer gut sichtbaren Scharte unter dem Gipfelkamm des Weißkofel. Vergeblich suchen wir stabile Unterlage, den Tierspuren folgend. Stattdessen spüren wir am Steilhang weiter oben unter der feinen Neuschneeauflage gefährlich rutschige Hartschneepassagen und sind gezwungen, die Eisen aufzuziehen. Das Unternehmen gestaltet sich nun doch anspruchsvoller als geahnt, der hinterhältige Harschdeckel bricht wann er will und wir können nur reagieren. Nach 4 Stunden haben wir den ersten Gipfel erreicht und setzen uns erschöpft nieder.
Das gewaltige Ambiente entschädigt für die Mühen, selbst die angekündigten Wolken haben den Weißkofel nicht auf dem Radar, es leuchtet um uns herum. Doch die Sonnenstunden sind Ende Dezember begrenzt und so steigen wir zeitig ab, um vor der Dunkelheit im Tal zu sein und der Abstieg fordert noch viel Konzentration und Oberschenkelkoordination.
In unseren Tritten erkennen wir wenigstens die Einbruchstellen und kommen recht gut voran. Gerade noch im letzten Sonnenstrahl erreichen wir aperes Gelände und rüsten auf Steilwiesenabstieg um. Halb so wild, nur ein paar hartgefrorene Schneerinnen verzögern unsere Schritte und schnell stehen wir an den Schupfen, gemeinsam mit einem überraschten Reh.
Als kleine Variante steigen wir über die Bergeralm weiter, der Mittertaler Höhenweg zieht dort zurück zum Ausgangspunkt an den Eggerhöfen. Hier treffen wir auch wieder auf Zeichen menschlicher Anwesenheit, zurückgekehrt aus der Antholzer Wildnis ;-)



Tourengänger: georgb


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Kommentare (4)


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ADI hat gesagt:
Gesendet am 21. Dezember 2016 um 13:37
Stark...Stark....
*****
a Traum.....VLG,

ADI

georgb hat gesagt:
Gesendet am 21. Dezember 2016 um 14:00
Seh ich auch so, nur meine Beine leiden noch ein wenig von dem Gestapfe ;-)
Grüße Georg

Menek hat gesagt:
Gesendet am 21. Dezember 2016 um 13:55
L'inverno anomalo ti permette grandi salite...fortunato te! Ciaooo

georgb hat gesagt:
Gesendet am 21. Dezember 2016 um 13:58
È diventato normale, prima di gennaio non ci sara più la neve! Almeno non si muore nelle valanghe ;-)


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