20 minuti da Roma!


Publiziert von Polder , 7. Dezember 2016 um 20:12.

Region: Welt » Italien » Abruzzen
Tour Datum: 7 Dezember 2016
Wandern Schwierigkeit: T4+ - Alpinwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-SG   Speer-Mattstock 
Aufstieg: 1000 m
Abstieg: 1000 m

In unmittelbarer Nähe der Millionenmetropole Rom gibt es kaum bekannte Berge -  eine geschichtlich reiche Kulturlandschaft, die von Etruskern und - ja! - Walsern* geprägt ist. Überraschenderweise herrschen in der Gegend auch heute noch Walser Flurnamen vor. Und selbst Wallenstein kam auf dem Höhepunkt seiner Macht bis vor die Tore Roms - wo er von der bergerpropten päpstlichen Schweizergarde auf der felsigen Gratkrete zurückgeschlagen wurde. Heute erinnert eine Felszinne namens Walenstein (Pt. 1781; leider ging das zweite "l" während der Italianisierung der Gegend verloren) an den Feldherrn. Wegen der abgelegenen Lage wurden Pläne zur Platzierung einer Statue bislang nie verwirklicht. Eine mit historischen Remiszenzen schon fast überfrachtete Gegend also. Und all das 20 Min. von Roma, wie ein Wegweiser unzweideutig festhält (s. Bild).  

Die Route wurde hier detalliert beschrieben. Die steile Grasrinne ist auch im Winter, bei dürrem Gras, mit der nötigen Vorsicht gut gangbar, zumal oben zahlreiche Exemplare der mediterranen Spezies der Zwergpinie (vergleichbar mit unseren Legföhren) Halt bieten. Auf dem Grat öffnet sich der Blick auf die vorgelagerte Bergkette und das Thyrrenische Meer, das heute leider unter einer Nebeldecke lag, welche nur die Spitzen der pontischen Inseln freigab. Auf Pt. 1859 liess ich es für heute zugunsten einer laaaangen Sonnenrast bewenden; unter der Inversionsschicht war es schliesslich rund 10 Grad kühler! Rückweg über's Obloch, dann möglichst direkt runter, vorbei an den eindrücklichen Steinhaufen etruskischer Festungsanlagen, in die ehemalige Valsersiedlung Amden. Eine wahre Trouvaille, namentlich für historisch interessierte ZeitgenossInnen, die weitgehend verkannte Gegend!

* Diese wurden während der Religionskriege aus dem Pomatt (heute Val Formazza) vertrieben. Auf den ersten Blick mag erstaunen, dass sie in unmittelbarer Nähe des Vatikans Zuflucht fanden. Bei näherer Betrachtung hingegen manifestiert sich darin einmal mehr die gewiefte und pragmatische Machtpolitik der Päpste: Lieber hatte man die Walser in der Nähe unter Kontrolle, als dass sie durch die Lande zogen und die Reformation verbreiteten.

Tourengänger: Polder


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Kommentare (3)


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lampbarone hat gesagt:
Gesendet am 2. Januar 2017 um 01:40
Irgendwie steige ich da nicht ganz durch. Nahe Rom, Abruzzen soll das liegen - in der Karte ist aber der schweizer Walenstein markiert... und der Link führt auch zu einem Bericht in der Schweiz.

Polder hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Januar 2017 um 16:07
Sorry, sollte ein Witzchen sein, weil auf einem Wegweiser ob Amden "Roma, 20 Minuten" steht - gemeint ist natürlich nicht Rom, sondern die Amdener Fraktion Roma... Der ganze Bericht ist letztlich eine auf diesem Wegweiser aufbauende Persiflage.

Es guets Nöis, Reto

lampbarone hat gesagt: RE:
Gesendet am 2. Januar 2017 um 16:21
Ahso. Na eigentlich bin ich ja für etwas Humor zu haben ... war nur mit den historischen Hintergründen so ernst, dass ich nicht sicher war.
Hatte mich zuerst bei den Bildern etwas gewundert, den Gran Sasso kenne ich etwas anders ;)


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