Monte Epomeo 788 m - Der höchste Berg auf Ischia

Die Insel Ischia - im Tyrrhenischen Meer vor der ebenso liebenswerten wie chaotischen Hafenstadt Napoli (Neapel) gelegen - ist nicht in erster Linie ein Wanderparadies. Auch wir suchten hier eher den süditalienischen Lebensstil, verbunden mit etwas Meer und Sonne als grosse alpinistische Herausforderungen. Trotz der geringen Grösse dieser hügeligen Insel von 46 m2 - und dies bei einer Einwohnerzahl von gut 60'000 Menschen - findet man hier nebst dem mediterranen Lebensgefühl noch die eine oder andere abgeschiedene Ecke. Insbesondere der Südosten wartet mit spektakulären, unberührten Steilküsten und der höchste Gipfel, Monte Epomeo, erreicht immerhin knapp 800 m.

Dieser war dann auch unser erstes Tagesziel, nachdem wir uns am Vortag mit den einzigen beiden in Süditalien beachteten Verkehrsregeln nochmals vertraut gemacht hatten: 1. Es herrscht Rechtsverkehr (kennen wir auch aus der Schweiz, also ein Vorteil) und 2. Vortritt hat, wer als Erster an eine Kreuzung kommt. Sicherheitslinien bedeuten, sass hier ungefähr die Strassenmitte verläuft und die jeweils am Strassenrand durch runde Tafeln mit rotem Rand signalisierte Höchstgeschwindigkeit weist darauf hin, dass je höher sie angegeben ist, desto weniger Sorgen man sich als Autofahrer machen muss.

Die einfache Wanderung auf den Monte Epomeo vermittelt einen guten Überblick über die ganze Insel sowie über den Golf von Napoli und einige weniger bekannte Inseln im Norden, wie z. B. Ventotene. Insbesondere der Blick über die Westküste mit dem zweitgrössten Inselort Forìo ist atemberaubend. Wir trafen unterwegs überraschend viele Wanderer an.

Routenbeschreibung:

Einleitender Hinweis: Es gibt auf Ischia hin und wieder Wegmarkierungen, manchmal die offiziellen weiss-roten italienischen Zeichen sowie Wegweiser, doch können sie jederzeit plötzlich wieder fehlen und sind nicht immer eine Hilfe. Es gibt unzählige Fusswege auf der ganzen Insel, die aber immer wieder vor einem Zaun oder ähnlichem enden. Man braucht etwas Geduld und wird immer mal wieder einen Verhauer in Kauf nehmen müssen. Grundsätzlich ist aber das Gelände sehr übersichtlich und die Route eigentlich offensichtlich.

Wir parkierten unseren gemieteten Smart (grössere Fahrzeuge sind auf dieser verkehrsgeplagten Insel nicht zu empfehlen) auf einem offiziellen, kostenlosen Parkplatz im Dorf Fontana und folgten der Strasse etwas abwärts Richtung Serra Fontana. Bei der ersten Kreuzung folgten wir der Strasse Richtung "Ristorante Bracconiere", vorbei an einem Friedhof und bald einer Abzweigung nach rechts. 

Beim Ristorante Bracconiere läuft man über den Parkplatz und links um das Gebäude herum, wo ein schöner Panoramaweg beginnt. Im weiteren Verlauf trifft man auf eine Abzweigung. Wir wählten hier das linke Strässchen, u. a. ausgeschildert nach Santa Maria del Monte / Forìo. Beim letzten Haus geht das Strässchen in einen Pfad über, dem wir weiter folgten (links am Haus vorbei).

Bei einem schönen Aussichtspunkt (Fels) zweigt eine deutliche nicht markierte Spur nach rechts ab, der wir folgten und so zunächst durch etwas Wald eine Art Grathöhe erreichten mit Gipfelkreuz auf einer Anhöhe. Weiter folgten wir wieder nach Nordosten, wo man auf Wegspuren die Felsansammlung von Pietra dell' Acqua erreicht. Wir erkletterten das Gipfelchen in etwas rutschigem Fels (T4, I-II je nach Routenwahl).

Die Fortsetzung zum Epomeo verläuft dann wieder auf guten Pfaden, zuletzt durch einen Hohlweg. Vom Gipfelrestaurant (!) sind es noch ein paar Schritte über Treppenstufen zum höchsten Punkt.