Klettertour "Darmstraße" (7)

Die Darmstraße führt im rechtesten Teil des Kugelsteins hinauf und dürfte die lohnendste Tour in diesem Wandbereich sein. Durch die etwas kesselartige Form dieses Sektors wirken sich Schnellstraße und Zug doppelt aus und so ist es bereits nach wenigen Metern unmöglich, miteinander zu kommunizieren. Die neue Einstiegslänge macht den Schrofenzustieg etwas angenehmer, die Kletterei in dieser Länge ist, vor allem aufgrund des sehr schlechten Gesteins, aber alles andere als schön. Eine nette Kante führt ab hier hinauf zur großen Platte. Diese wird in wirklich schöner Kletterei in zwei Seillängen durchklettert. Immer wieder warten hier knifflige Stellen, aber immer folgt auch ein guter Henkel. Im oberen Teil wird die Wand steiler und ein kurzer Überhang und eine Plattenstelle mit Loch führen zur letzten Länge. Hier muss ein abdrängender Bauch umklettert werden. Leider kann ich diese Stelle beim besten Willen nicht als schön einstufen, denn vor allem im Nachstieg ist es kaum möglich, vernünftig frei zu klettern. Hängt man die Expressschlingen früh aus, so drohen Pendler, spätes Aushängen ist wegen der schwachen Griffe kaum möglich. Zum Glück gibt es aber neben den Bohrhaken auch noch viele Normalhaken mit denen sich diese Qual rasch A0 beenden lässt.
Für mich zählt diese Route zu den weniger lohnenden im Grazer Bergland, allerdings kann die Tour seit einiger Zeit über eine linke Variante beendet werden (6+), das könnte dem ganzen ein schöneres Finish geben.

ZUSTIEG: Vom P. unter der Schnellstraße dem rechten Weg zum Mastkopf folgen. Nach weiteren 3 Minuten an einer Gabelung nach links und so in Kürze unter die Ausbruchzone. Unter ihr nach links und einige Meter steil durch eine blockige Rinne hinauf. 5m unter einem großen Klemmblock nach rechts auf ein Schuttfeld und über dieses zum Einstieg bei Klebehaken. 5m rechts darunter steckt ein verbohrter Haken in einem Wackelblock.

ROUTE: Waagrecht nach rechts und dann über die senkrechten Schrofen hinauf zum ersten Stand. Rechts des Efeus an der Kante zu deren Ende und einige Meter über schöne Platte zum Stand. Weiter siehe Topo.

ABSTIEG: Entweder mit 60m-Seil abseilen oder (besser) zu Fuß über den Abstiegsweg zurück.

ABSICHERUNG: +++/++++: gut bis sehr gut saniert mit Klebehaken

SCHWIERIGKEIT: 7 (5+ obl.) Schwierige Stellen im 5. Grad, dafür leichte im 6. Grad. Die Schlüsselstelle in der letzten Länge ist wegen der etwas seltsamen Platzierung der Haken ungut frei zu klettern und wirklich kräftig - ein alter Horich 7er halt...

WETTER: Bedeckt

MIT WAR: Tanja

Tour beschrieben von Matthias Pilz (mammut-extreme@gmx.at), ©Matthias Mountaineering