Klettersteig Zingelstöckli (Urnerboden)


Publiziert von Hikiashi , 16. Juni 2016 um 11:01.

Region: Welt » Schweiz » Uri
Tour Datum:15 Juni 2016
Klettersteig Schwierigkeit: K4+ (S+)
Wegpunkte:
Zeitbedarf: 2:00
Aufstieg: 350 m
Abstieg: 350 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Vom Urner- oder Glarnerland per Klausenpassstrasse bis Urnerboden. Im Dorfzentrum bei der Kirche gibt es kostenlose Parkplätze.

Bereits im Frühling haben wir mitbekommen, dass auf dem Urnerboden ein neuer Klettersteig entstehen soll. Inzwischen ist dieser fertig gestellt und wird am 25. Juni 2016 eröffnet. Nach Rücksprache mit den Verantwortlichen durften wir den Klettersteig aber bereits begehen.
Am Mittwoch, 15.06.2016 passte es uns terminlich und vor allem wetter-technisch am besten. So starteten wir am Morgen auf dem öffentlichen Parkplatz bei der Kirche, wo es sehr viele Plätze hat – und diese auch noch kostenlos, kaum zu fassen für einen Innerschweizer.
 
Der Wanderweg beginnt rechts neben dem "Geisterhotel" >Wilhelm Tell". Danach ist er mit den üblichen weiss-roten Markierungen gut ausgeschildert. Es geht zick-zack dem Zaun entlang die Wiese hoch. Nach etwa 300 Metern zeigt ein Holz-Pfeil nach Rechts über den Bach zum "Klettersteig Zingelstöckli". Nun geht es etwas steiler hinauf. Nach einem kurzen Waldstück kommt ein letzter, zum Glück kurzer aber doch recht steiler Anstieg zum Einstieg in den Klettersteig. Der Pfad ist gut erkennbar, obwohl er recht schmal und das Gras links und rechts davon recht hoch und nach den letzten Tagen sehr nass sind. 

Nach knapp 25 Minuten waren wir am Einstieg zum Klettersteig. Unser Material haben wir bereits auf dem Parkplatz angezogen, so konnten wir direkt in den Steig starten. Die Felswand war sehr nass und im unteren Bereich hat es auch richtig getropft, da es in der Nacht oder zumindest am Tag zuvor heftig geregnet hatte. 

Bereits bei den ersten Metern merkten wir, dass dies wohl ein "sportlicher" Klettersteig ist. Natürlich ist er sehr gut abgesichert, aber wir mussten doch kräftig zupacken. Wir haben uns langsam und vorsichtig bewegt, da alles noch etwas Nass war. Aber wir kamen trotzdem gut vorwärts. Oft war es von Vorteil, wenn man die Beine sehr hoch nehmen konnte, eine gewisse Beweglichkeit ist also von Vorteil. Oft konnten wir uns auch am Felsen halten oder am Felsen stehen. Der Steig ist also nicht übertrieben mit Eisen ausgestattet worden, im Gegenteil, ein gewisses Klettergeschick bringt hier eindeutig Vorteil.

Bald waren wir, aus meiner Sicht, an der Krux des Klettersteiges: Eine leicht überhängende Leiter. Hier sind Muckis gefragt, worauf dann direkt eine knifflige Stelle gemeistert werden muss. Danach geht es auf einen schönen Sockel, wo man sich etwas ausruhen und die Aussicht geniessen kann (Fotostop). Nach einem weiteren kurzen Aufschwung kommt dann auch der Notausstieg. Ich denke er ist etwas über der Hälfte des Steiges angelegt. Sofort folgt eine sehr schöne Kletterei in einem Eck des Felsen, das bei trockenen Bedingungen sicher noch lässiger sein wird. Kurz vor dem letzten einfacher Aufstieg kommt das Gipfelbuch, wo wir uns dann auch gerne eingetragen haben. Ein Kässeli hingegen konnten wir direkt am Steig nicht finden. Nach einer knappen Stunde standen wir bereits ganz oben am Zingelstöckli. Oben genossen wir die grossen blauen Enziane und die Aussicht auf eine tolle Landschaft. Ein Wasserfall in Richtung Süd-Westen haben wir uns im Feldstecher näher angeschaut. Einfach herrlich!

Der Abstieg folgt auf einem Wanderweg. Dieser ist anfangs gut ausgebaut und schön breit, die letzten zwei Drittel verläuft er auf der Wiese eher als Trampelpfad. Mit feuchtem Gras ist das schnell mal rutschig. 
Nach knapp 40 Minuten waren wir wieder auf dem Parkplatz. Wir haben die Tour gemütlich in knapp 2 Stunden absolviert.
 
Zusammenfassend:
- Zustieg: 25 Minuten
- Klettersteig: 55 Minuten
- Abstieg: 40 Minuten

Einfache Anreise, kurzer Zustieg, sportlicher Klettersteig. Schwierigkeit würde ich als K4, einzelne Stellen als K5 einschätzen. Das Steinmaterial ist brüchig. Man sollte sehr gut acht geben, dass man keine Steine lostritt und man sollte aufpassen, wo man sich festhält.

Am Schluss ging es noch ins Dorflädeli um etwas Käse zu kaufen. Hier kann man sich auch vor dem Start informieren und proviantieren und sogar Ausrüstung mieten. Da es am KS noch kein Kässeli hatte, haben wir hier etwas hinterlegt. 

Offizielle Webseite: http://www.urnerboden.ch/sites/klettersteig_d.php

p.s. Dies war mein erster Hikr Bericht. Bitte um Verständnis, wenn die Terminologie nicht ganz korrekt ist.

Tourengänger: Hikiashi


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Geodaten
 30364.gpx Urnerobden-Zingelstöckli

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K5

Kommentare (2)


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ᴅinu hat gesagt: Wegpunkt
Gesendet am 16. Juni 2016 um 12:02
Salü Rizzolini
Danke für deinen tollen Bericht! Der KS sieht vielversprechend aus, ideal um nach dem Feierabend noch kurz die Berge zu rocken :-) Habe Dir auf der Karte einen Wegpunkt für den Klettersteig platziert, hoffe er ist am korrekten Ort ;-)
Gruss Martin

Hikiashi hat gesagt: RE:Wegpunkt
Gesendet am 16. Juni 2016 um 14:04
Hallo Martin
Besten Dank für den Wegpunkt. War mir nicht ganz bewusst, wie das zu erledigen ist. Bin noch am Lernen :-)
Diesen Steig kann man wirklich gut an einem Feierabend oder freien Morgen machen. Ist auf jeden Fall anstrengender als ein "Biel Kienzig"... Ich würde sagen er ist etwa wie der dritte Teil von Braunwald.
Grüsse Alessandro


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