Im Val di Lodrino (Teil 2)
|
||||||||||||||||||||||||
Als ich noch ein junger Spund war, anfangs der 90-er Jahre des vergangenen Jahrhunderts, ich war knapp über 40, war ich oft im Val di Lodrino unterwegs. Und jedesmal, wenn ich in dieses tiefe Tal hinaufstieg, hatte ich das Gefühl, in die Vergangenheit zurückzusteigen. Nicht unbedingt in meine eigene Vergangenheit, vielmehr in eine fremde, dunkle, aber in allen Farben schimmernde und vibrierende Vergangenheit.
Okay, das, was ich eben gesagt habe, kann man natürlich von jedem wilden Tessiner Tal sagen, aber ich rede jetzt halt nun mal vom Val di Lodrino.
In meiner Vorstellung sah ich beim Wandern im Val di Lodrino ständig die Alpenbewohner vor mir, wie sie die Wege bauten, über die ich im Moment wanderte. Wie sie sich abmühten, aber auch wie sie scherzten und wie die Frauen (damals war das halt noch so) ihnen das Essen und das Trinken brachten.
Ich sah sie vor mir, diese zähen Leute, wie sie zusammen sassen und assen und tranken und über die nächste Treppenstufe oder Wegbiegung diskutierten.
Aber diese Leute redeten sicher nicht nur über Treppenstufen und Wegbiegungen, sondern über alles, was sie sahen und dachten und erlebten und natürlich gab es auch Spannungen und vielleicht sogar Streit - na ja, ob es richtigen Streit gab, darüber bin ich mir zwar nicht so sicher, weil diese Leute gezwungen waren, in dieser fast totalen Abgeschiedenheit und Einsamkeit gut miteinander auszukommen, um die Wege zu bauen, die für ihr Leben wichtig waren. Es ging ja um ihre Existenz.
Es gab aber sicher auch unglaublich lustige und für uns heutige Zeitreisende nicht mehr nachvollziehbare Augenblicke, vielleicht nicht nur Augenblicke, sondern sogar ekstatische Stunden, oder vielleicht nicht nur Stunden, sondern sogar ganze Tage und lange Nächte, in denen diese zähen und lebenserfahrenen (wenn nicht sogar lebenslustigen) Alpenbewohner und Alpenbewohnerinnen alles erlebten und genossen, was es im Leben zu erleben und zu geniessen gab.
Während ich in ihr Tal hineinsteige, Jahrhunderte später, höre ich in meiner Vorstellung ihr raues Gelächter und ihre derben Scherze. Ich habe absichtlich gesagt "raues Gelächter" und "derbe Scherze". Weil, wenn das Leben zum Überleben wird, dann vergeht einem die Lust auf politisch korrekte Firlefanzen, aber umso mehr geniesst man den Moment ;-))
Okay, das, was ich eben gesagt habe, kann man natürlich von jedem wilden Tessiner Tal sagen, aber ich rede jetzt halt nun mal vom Val di Lodrino.
In meiner Vorstellung sah ich beim Wandern im Val di Lodrino ständig die Alpenbewohner vor mir, wie sie die Wege bauten, über die ich im Moment wanderte. Wie sie sich abmühten, aber auch wie sie scherzten und wie die Frauen (damals war das halt noch so) ihnen das Essen und das Trinken brachten.
Ich sah sie vor mir, diese zähen Leute, wie sie zusammen sassen und assen und tranken und über die nächste Treppenstufe oder Wegbiegung diskutierten.
Aber diese Leute redeten sicher nicht nur über Treppenstufen und Wegbiegungen, sondern über alles, was sie sahen und dachten und erlebten und natürlich gab es auch Spannungen und vielleicht sogar Streit - na ja, ob es richtigen Streit gab, darüber bin ich mir zwar nicht so sicher, weil diese Leute gezwungen waren, in dieser fast totalen Abgeschiedenheit und Einsamkeit gut miteinander auszukommen, um die Wege zu bauen, die für ihr Leben wichtig waren. Es ging ja um ihre Existenz.
Es gab aber sicher auch unglaublich lustige und für uns heutige Zeitreisende nicht mehr nachvollziehbare Augenblicke, vielleicht nicht nur Augenblicke, sondern sogar ekstatische Stunden, oder vielleicht nicht nur Stunden, sondern sogar ganze Tage und lange Nächte, in denen diese zähen und lebenserfahrenen (wenn nicht sogar lebenslustigen) Alpenbewohner und Alpenbewohnerinnen alles erlebten und genossen, was es im Leben zu erleben und zu geniessen gab.
Während ich in ihr Tal hineinsteige, Jahrhunderte später, höre ich in meiner Vorstellung ihr raues Gelächter und ihre derben Scherze. Ich habe absichtlich gesagt "raues Gelächter" und "derbe Scherze". Weil, wenn das Leben zum Überleben wird, dann vergeht einem die Lust auf politisch korrekte Firlefanzen, aber umso mehr geniesst man den Moment ;-))
Tourengänger:
mong
Minimap
0Km
Klicke um zu zeichnen. Klicke auf den letzten Punkt um das Zeichnen zu beenden
Kommentare