Sasso della Guardia


Publiziert von Delta Pro , 26. April 2016 um 21:12.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Misox
Tour Datum:24 April 2016
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: Gruppo Portola-San Jorio   CH-GR 
Zeitbedarf: 6:45
Aufstieg: 1790 m

Start in die Wandersaison 2016: Eine abwechslungsreiche Tour im sonnigen Südbünden

Kalte Temperaturen und Hudelwetter im Norden, glasklarer, blauer Himmel mit Föhnunterstützung im Süden. Bei solchen Bedingungen gibt es nichts Besseres als in die Südtäler zu reisen. Die Aufstiege über Roveredo sind allesamt lang, da man auf 300 m.ü.M. startet, doch die einsamen Wälder, die vergessenen Alpen und die Weitblicke auf die verschneiten Walliser 4000er belohnen alle Mühen. Der Sasso della Guardia ist ein nicht besonders markanter und leicht erreichbarer Gipfel im langen Kamm, welcher das Val Grono vom Val Traversagna trennt. Obwohl man durchwegs auf Wegen unterwegs ist, sind diese spärlich bis gar nicht markiert und für den Abstieg nahmen wir gerne die Führung eines sehr netten Einheimischen an, den wir per Zufall getroffen hatten.

Start bei der wunderschönen Kirche Sant’Anna bei Roveredo. Zuerst geht es auf breiten Wegen durch idyllischen Kastanienwald. Nach der unerwarteten Burgruine des Torre di Bogian wird der Pfad allmählich schmaler und windet sich effizient aufwärts, vorbei an Dutzenden von Alpen. Je weiter hinauf man kommt, desto mehr der alten Gemäuer sind mittlerweile nur noch Ruinen. Ein kurzer Abstecher vom Weg bringt einen auf die bewaldete Cima Grande, wo wir uns nach immerhin schon fast 1300 Höhenmetern eine erste Pause in gleissenden Sonne und dem kühlen Nordföhn gönnen. Gleich hinter der Cima findet sich ein Schützengraben aus dem 1. Weltkrieg. Nur wenig später ist die Alpe di Luarn und ihr mit Liebe ausgebautes Rifugio erreicht. Man versichert uns, dass der Kaffee bereit wäre, wenn wir vom Sasso della Guardia zurück wären. Auf einem schmalen Pfad geht es nun alles weiter dem Kamm entlang. Ab und zu sind kleinere Schneefelder zu queren, die teils etwas Vorsicht erfordern, da sie noch gefroren sind. Am Schluss führt der Weg steiler durch die Südflanke und quert unter dem markanten Felsbogen hindurch, welcher dem Gipfel den Namen gegeben hat. Schliesslich weglos durch Gras (T3) zum höchsten Punkt (Steinmann). Wunderschöne Ausblicke in alle Richtungen.

Bei der Alpe di Luarn gibt es guten Kaffee und einen langen Schwatz mit Renzo, der die Hütte ausgebaut hat und pro Jahr rund 30 Mal hier hinauf steigt. Er führt uns dann auf einem kaum mehr kenntlichen Pfad und mit einigen Abkürzungen in der Direttissima nach Mont di Olin herab, vorbei an geheimen Plätzen mit schmackhaften Morcheln. Nun folgt der schönste Teil der Tour. Auf einem kaum mehr begangenen Pfad, der wohl nur den Locals bekannt ist, geht es rund 100 Höhenmeter unter dem Wanderweg durch dichten Wald zu den Ruinen von Tec Bianch mit kunstvollen Gemäuern, die vor 200 Jahren errichtet wurden (eingravierte Jahreszahl). Der Weg war früher breit ausgebaut, heute ist er schmal und teils abschüssig. Die Vegetation hat sich ihr Land zurückgeholt. Die letzten Meter wieder auf dem Wanderweg hinunter nach San Fedele.

 


Tourengänger: Delta, Xinyca


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