Chammhalde - Säntis, Winterbegehung


Publiziert von wtobler , 20. April 2016 um 11:30.

Region: Welt » Schweiz » Appenzell
Tour Datum:19 März 2016
Hochtouren Schwierigkeit: ZS+
Wegpunkte:
Geo-Tags: Alpstein   CH-AI   CH-AR   CH-SG 
Zeitbedarf: 7:00
Aufstieg: 1180 m
Abstieg: 90 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Schwägalp

Diese Tour im Winter habe ich schon länger geplant und bin den Weg bereits mehrmals im Sommer hinaufgegangen. Wählte die Winter-Bedingungen für diese Tour so, dass Minustemperaturen im einstelligen Bereich am Tag herrschten und kein Schneefall in den vorhergehenden Tagen. Mitte März hatte es noch genügend Schnee und die Wetterbedingungen schienen ideal zu sein.
Einer Schneeschuhspur gefolgt bis zum Kamm bzw. Chammhalde. Jenseits der Spur sofortiges Einsinken im Schnee. Bei der Chammhalde Steigeisen angezogen. Eine stark verwehte Spur im Schnee war noch sichtbar. Die Route über die erste Stelle, direkt nach dem Kamm war anders als im Sommer, d.h. nicht über die Felsen, sondern direkt in der steilen Schneeflanke, rechts davon. Der Schnee war relativ weich und körnig, bot aber dennoch genügend Halt. Jedoch war kein wirklicher Halt mit den Eisgeräten möglich, dazu war er mehrheitlich zu weich. Leichtes Klettern im Felsen, wie es im Sommer der Fall ist, war selten nötig, da viel Schnee. Nur gelegentlicher Einsatz der Eisgeräte an einzelnen Stellen mit Eis und Fels. Die Tour führte mehrheitlich im Schnee stets gerade hinauf bis auf ca. 2070 m, wo es temporär etwas flacher wird. Ein oranger Punkt an einem gut exponierten Felsen, welcher den Sommerweg durch die Felsen markiert, war von dort gut sichtbar. Die Sommerroute in diesem felsigen Teil könnte wohl auch im Winter begannen werden, wäre jedoch durch leichte Kletterei und Querungen im Felsen verbunden. Eine einfachere Variante führt über eine kleine Felsstufe (Richtung rechts vom orangen Punkt), und von dort, stets in einer nach oben führenden Schneeflanke direkt ins Aufstiegs-Couloir. Im Couloir zeugten Spuren im Schnee von einer gewissen Steinschlaggefahr (Nachmittags mit Sonneneinstrahlung). Im Couloir geht es hinauf bis zum felsigen Trichter, wo von links auch der Sommerweg einmündet. Die "kritische Stelle" im Sommer wird durch den Aufstieg im Couloir übergangen. Im felsigen Trichter z.T. hartes Eis; die Route direkt nach oben (auch hier nicht dem Sommerweg folgend). Hier waren Eisgeräte definitiv erforderlich. Über dem Trichter ist es dann nicht mehr weit bis zum Hünebergsattel. Z.T. sehr viel Schnee im oberen Teil und tiefes Einsinken.
Ab dem Sattel über den Blauschnee bis zur Blauschneelücke. Es gab keine Spur, daher auch stellenweise tiefes Einsinken im Schnee. Schneeschuhe wären hier ideal gewesen. Ausstieg über die Blauschneelücke. Hier jedoch war (unerwarteterweise) die technisch schwierigste Stelle der Tour, denn eine grosse Schneewächte verdeckte komplett den Ausstieg zur Himmelsleiter. Konnte mich im rechten Spalt zwischen Wächte und Felsen dank Eisgerät und feinen Griffen im Fels Stück für Stück hinaufziehen. Dann im Tiefschnee und bei Sonnenschein die Himmelsleiter hinauf bis zum Stolleneingang.
Eine tolle Wintertour auf den Säntis. Eine Sommerbegehung zuvor ist sinnvoll um sich ein Bild von der Steilheit und dem Verlauf der Route machen zu können. Die Sommerroute ist jedoch nicht die Winterroute - dies bei genügend Schnee. Eine Schneeschaufel könnte sinnvoll sein, um bei Bedarf die Wächte in der Blauschneelücke abzutragen. Eine Alternative zum Gipfel über die Blauschneelücke - Himmelsleiter wäre direkt unter dem Gipfelfelsen das steile Schneeband hinaufzugehen, und von dort etwas links vom Mast, über Schnee und Felsen direkt bis zur Platform aufzusteigen; beschrieben in (http://www.gipfelbuch.ch/gipfelbuch/detail/id/71186/Nordwand/Saentis) oder (http://www.hikr.org/gallery/photo580356.html?post_id=39853#1).


Tourengänger: wtobler


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 29694.kml GPS Data

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