SKT Holzgauer Wetterspitze (2895m) - Lechtaler Winterschmankerl


Publiziert von AIi , 29. März 2016 um 18:30.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Lechtaler Alpen
Tour Datum:21 März 2016
Klettern Schwierigkeit: II (UIAA-Skala)
Ski Schwierigkeit: ZS
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Aufstieg: 1800 m
Abstieg: 1800 m

Die Holzgauer Wetterspitze ist einer der ganz großen Gipfel der Lechtaler Alpen und eine der schönsten, wenn nicht sogar Die schönste Skitour der Gebirgsgruppe. Zum Beispiel ist die Wetterspitze der sechst höchste Berg der Lechtaler Alpen und bietet daher eine grandiose Aussicht. Des weiteren führt die Skitour über einen schönen 800hm Hang und der alpine Gipfelanstieg sorgt für willkommene Abwechslung.

Los geht es gemütlich um 12 Uhr mittags am nicht allzu großen Parkplatz südlich von Stockach. Das Tal hochfahrend biegt man am Ende von Stockach vor der Lechbrücke links ab und folgt den gelben Wanderwegweisern. Wer um 12 Uhr startet wird die Wetterspitze natürlich nicht mehr an demselben Tag besteigen, was nebenbei auch als Tagestour mit 1800hm, unten oft tragen und langer Anfahrt eine ausgewachsene Aktion ist. Daher bleibt eine Zweitagestour mit Übernachtung im Winterraum der Simms Hütte eine sinnvolle Alternative.

Vom Parkplatz folgen wir also dem Forstweg ins Sulzeltal - die Ski am Rücken, die Füße auf dem aperen Weg. Nach ca. 200hm ist der Beginn der zahlreichen Tunnel erreicht, mittels derer der Weg durch eine felsige Flanke führt. Aufpassen sollte man hier vor allem auf Eis - am Boden und an der Decke. Teilweise wird es auch recht dunkel. Am Ende der Tunnel liegt dann endlich genug Schnee um die Ski anzuschnallen, vier fünf Mal müssen wir aber noch kurz abschnallen und tragen. Über den flachen Forstweg geht es so weiter bis zur Sulzelalm, danach wird die Talseite gewechselt und weiter der Talschluss angepeilt. Die Simms Hütte liegt auf einem Vorsprung am linken Hang des Tals, der Schlussanstieg ist recht steil und eine gute Spur wichtig.

Am nächsten morgen queren wir von der Hütte nach Süden (Richtung Talschluss) und erreichen so den Hang der vom Fallenbacher Joch herunterzieht. Diesen geht es in unzähligen Kehren bergauf, 200hm vorm Joch zweigt nach rechts der Weg zur Feuerspitze ab. Am Fallenbacher Joch Skidepot.

Vom Joch geht es zu Fuß weiter entlang des Sommerwegs auf den Gipfel. Zunächst schreitet man über einen breiten Rücken an den Gipfelaufbau heran, kurz vor diesem muss nochmal eine Flanke oder der Grat darüber begangen werden. Am Gipfelaufbau angekommen führt eine breite Rinne (I) zum Felsenfenster am Westgrat. Von dort geht es nach rechts weiter über eine etwas luftige Steilstufe (II, bei uns durch Eisauflage die Schlüsselstelle), danach weiter nach rechts, weg vom Grat zum Drahtseil. Dieses führt einen über eine plattige Stelle wieder Richtung Gipfelgrat. Auf diesem oder etwas daneben geht es dann zum Gipfel der Holzgauer Wetterspitze mit Kreuz.
Die Schwierigkeit es Gipfelanstiegs variiert im Winter stark je nach Verhältnissen, ist aber so gut wie immer schwieriger als im Sommer.

Zurück zum Skidepot geht es identisch, der Schnee am langen Hang war nur im unteren Teil mit uns. Oben Bruchharsch unten schönster Firn. Im Tal läuft es sich noch schön in welligem Gelände aus, ab der Sulzlealm dann Stop and Go mit aperen Stellen, ab den Tunnels kommen die Ski wieder an den Rücken. Alles in allem wars nichtsdestotrotz eine sehr schöne Skitour!

Schwierigkeiten:
-Bis ans Ende des Sulzeltals: L, im Tunnel Obacht wegen Eizapfen und Eis am Boden, im Tal lösen sich nachmittags gern kleine Nassschneelawinen, welche auch mal größer sein können (Lawinenlage beachten)
- Hang hoch zum Fallenbacher Joch: bis 35° daher ZS
  Sichere Lawinenlage nötig!
- Gipfelanstieg Wetterspitze: I Stellen II, einmal durch Drahtseil entschärft, Schwierigkeit stark von Verhältnissen abhängig, aber meist schwieriger als im Sommer (T4+ + x)

Tourengänger: AIi


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Kommentare (2)


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Andy84 hat gesagt:
Gesendet am 29. März 2016 um 18:48
Schöne Tour.
Bin echt überrascht wie abgeblasen der Rücken am Fallenbacher Joch schon ist.

AIi hat gesagt: RE:
Gesendet am 29. März 2016 um 19:07
Danke.
Diesen Winter war der Wind wohl oft stark. Anders kann ich mir die großen Wechten und abgeblasenen Rücken nicht erklären.


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