Blau und unergründlich - Sfille


Publiziert von Henrik , 16. Juli 2006 um 18:36.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Locarnese
Tour Datum:15 Juli 2006
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Zeitbedarf: 6:00
Aufstieg: 745 m
Abstieg: 745 m
Strecke:Folder
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖV ab Cevio - Cerentino / PP in Cimalmotto
Zufahrt zum Ankunftspunkt:dito
Unterkunftmöglichkeiten:Pensione Alpina in Cimalmotto
Kartennummer:Folder

Um ins Valle di Campo zu gelangen, ist darauf zu achten, dass die Postautokurse SEHR rar ausfallen: mitunter sind es am WE nur drei Kurse!  Ausgangspunkt am Samstag um 9 Uhr war der kleine Weiler Cimalmotto, das zu Campo di Vallemaggia gehört. Der Kirchort hat eine im wahrsten Sinne  bewegte Zeit hinter sich (im Folder der Banca Gotthardo zu den italienischen Bergseen steht Folgendes): Cimalmotto ist wie Campo durch einen Erdsturz bedroht, was den Schriftsteiler Angelo Nessi veranlasst hat, zu schreiben: "Es ist ein tragischer Ort, jeden Tag kommt er dem Tod näher". Von 1892 bis 1950 hat sich der Kirchturm auf Grund der Bewegung des Terrains um 5,72 m gesenkt; horizontal wurde er um 24,50 m verschoben. 1940 rutschte er täglich um 7 cm. Vor kurzem wurde deshalb die alte Strasse von Linescio nach Cerentino bei Collinascia endgültig geschlossen. Der neue Strassenabschnitt erreicht die alte Strasse nach 3 km. Unterhalb von Campo bestand 1848 ein Wehr, um das Fliessen des Treibholzes zu erleichtern; es war 140 Ellen lang, 24 Ellen hoch und erinnerte an den "Hafen einer Stadt". Es bestand aus Baumstämmen, die in  "bewundernswerter Weise" zusammengebunden waren.

 

Zuerst bewegt man sich auf einem schmalen geteerten Strässchen - absehbar. Hernach sind 100 m zur  gezähmten Rovana herunterzuwandern, eine Eisenkonstruktion führt an die andere Talseite und schon wähnt man sich in einer gepflegten Parkanlage. Der Wanderweg, der in den letzten Tagen sogar mit der Motorsense gesäubert wurde (!), steigt sanft an, es sind lediglich 400 Höhenmeter bis zur Alpe di Sfii, wo sich der Himmel weitet. Bei der Weggabelung links halten und kurz danach quert man das ausgetrocknete Bett des Ri de Sfii. Grasende Kühe und viele braune Ziegen am Hang, der Weg steigt steil an, Erlengebüsche, Farne und Lärchen säumen den Bergpfad, der hier nochmals 300 m ansteigt.  Auf dem Piano delle Vacche (1833m) rechts halten (gut markiert) und 10 Minuten später durch ein Stein- und Block-Trümmerfeld (Abfluss des Sees) erreicht man die Ruhe des Sees. In vielzähligen Blaus präsentiert sich der See, der auch den Namen der vorherigen Alp trägt. In poetischen Ausführungen kann nachgelesen werden, wie der See auf den Betrachter und Besucher wirken kann: http://www.laghettialpini.ch/ver3/it/Sfille.html. Es besteht eine Übergangsmöglichkeit ins Valle di Vergoletto. Rückkehr auf gleicher Strecke - und es braucht etwas Geduld, denn erst kurz vor 17 Uhr fäjrt wieder ein Bus, der einen  ins Maggia-Tal zurückbringt. Neu gibt es in Cimalmotto eine Pension: Alpina.

 


Tourengänger: Henrik


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