Zwölfihorn 2280 m und Rappakopf 2197 m - Ein Tag an der Sonne

Der Schamserberg überzeugte uns gestern wieder einmal mit dem recht populären Parpeinahorn als attraktives Skitourenrevier. Weit weniger bekannt und damit auch einsamer sind die kleineren Erhebungen östlich davon wie das Zwölfihorn und der Rappakopf mit bescheidenen Höhen um die 2200 m. ü. M. Unser kurzer Augenschein in Lohn nach der gestrigen Tour verriet, dass bald die letzte Gelegenheit sein würde, in diesem weniger begangenen Bereich mit Skis noch herumkurven zu können, denn der Frühling steht unmittelbar vor der Türe und die aperen Stellen im schönen Frühlingsschnee werden im unteren Teil immer grösser.

So reichte der Schnee gerade noch hinunter bis ins idyllische Bergdorf Lohn, dem Ausgangs- und Endpunkt unserer heutigen Tour, die von Beginn an bis zum Ende stets an der Sonne verlief. Pickelhart zeigte sich die Schneedecke nach der klaren Nacht, welche unter der sengenden Sonne aber rechtzeitig aufweichte und dann schöne, wenn auch nicht die ganz bequemen Abfahrtsverhältnisse bot, denn die Schneedecke hatte noch nicht die absolute Kompaktheit erreicht, welche an eine präparierte Skipiste mit Sulzauflage erinnert. Aber das ist Jammern auf aller höchstem Niveau...

Denn die heutige Skitour war schlicht ein einziger Traum: Nur wenige Tourengänger - zumeist mit Schneeschuhen ausgestattet - verirrten sich an diesem Teil des Schamserbergs, so dass wir beide Gipfelziele heute für uns alleine hatten. Besonders hervorzuheben ist dabei die absolut gigantische Sicht vom Gipfel des Zwölfihorns auf den Piz Beverin, dessen steil ins Domleschg abfallende Flanken hier besonders anmutig zur Geltung kommen. Aber auch generell hat es die Offenheit dieses Berggeländes in sich, die für fast endlose Sonnenscheinstunden an einem solch schönen Vorfrühlingstag garantiert.

Routenbeschreibung:

Bei guter Sicht ist die Orientierung einfach, wenn auch der wahre Gipfel des Zwölfihorns etwas schwer auszumachen ist. Kotiert ist P. 2280,8 m - er ist auch mit einem Gipfelsteinmann gekrönt. Der etwas höher gelegene Punkt 2292 m ist in meinen Augen nicht unbedingt lohnender.

Wir stiegen dabei auch heute etwas zu direkt hoch - das Zwölfihorn befindet sich in Aufstiegsrichtung gesehen relativ weit links. So überschritten wir noch die Kuppe 2225 m mit einem etwas lästigen Gegenabstieg auf Fellen.

Von Lohn steigt man die sanften Hänge zunächst in nördlicher Richtung hoch und quert ab einer Höhe von vielleicht 1800 m beliebig - oder auf allenfalls vorhandenen Aufstiegsspuren entlang - nach Westen. Das Zwölfihorn besteht aus mehreren Kuppen.

Abfahrt Richtung Beginn des Aufstiegs zum Rappakopf: Wir fuhren inetwa den Aufstiegsspuren entlang, meist etwas nach Osten querend die Hänge ab bis in den Bereich der Bäume am Fusse des Rappakopfs auf ca. 1900 m. ü. M.

Aufstieg zum Rappakopf: Wir stiegen ziemlich direkt und dementsprechend steil zu den von unten gut zu sehenden Felsen im Gipfelbereich hoch. Man ist in der Routenwahl frei.

Abfahrt nach Lohn:
Wir fuhren an geeigneter Stelle in die markante Mulde zwischen Rappakopf und Zwölfihorn ab und folgten dieser bis zu den sanften Hängen, über welche wir zuvor aufgestiegen waren und danach entlang der Aufstiegsspur zurück zum Ausgangspunkt.