Gratwanderung mit Schneeschuhen zum Tschimas da Tisch (2872m)


Publiziert von Chrichen , 30. März 2016 um 13:02.

Region: Welt » Schweiz » Graubünden » Albulatal
Tour Datum:13 März 2016
Schneeshuhtouren Schwierigkeit: WT3 - Anspruchsvolle Schneeschuhwanderung
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-GR 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 680 m
Abstieg: 680 m
Strecke:ca. 6.5 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit dem ÖV: Zug bis Bergün / ca. 20 Min. Fussmarsch zur
Zufahrt zum Ankunftspunkt:(Gleicher Weg umgekehrt)

Der Tschimas da Tisch wird von Skitourengängern des Öfteren als Zwischenziel auf dem Weg zur SAC Keschhütte begangen. Als eigenständiges Ziel bietet er eine anregende Gratwanderung und kann auch gut mit Schneeschuhen erreicht werden. Nicht zuletzt die Wetterprognose führte uns zu diesem Gipfel. Goldrichtig lagen wir damit leider nicht. Dennoch konnten wir etwas Sonne und spannende Wolkenstimmungen geniessen.

Alp Darlux - Piz Darlux
Wir starten morgens kurz nach 10 Uhr bei der Alp Darlux. Mit der Sesselbahn haben wir uns über zwei Sektionen bequem hochtragen lassen. Skifahrer können mit einem Schlepplift noch eine weitere Sektion bis knapp unter den Piz Darlux hochsteigen. Für uns heisst es, ab der Alp Darlux mit eigenen Kräften in Richtung Gipfel aufzusteigen.

Im dichten Nebel folgen wir zunächst der noch schwach frequentierten Skipiste auf oder knapp neben dem Grat. Nach ca. zwei Drittel des Weges verabschiedet sich die Piste und es geht guten Spuren folgend weiter dem Grat entlang in die Höhe. Für einmal gibt es über weite Strecken eine eigenständige Schneeschuhspur. Leider hält sich die weisse Suppe hartnäckig. Nur hie und da zeigt sich ein kleines Fenster mit blauem Himmel. Unsere Hoffnung, dass wir über die Nebelgrenze steigen können, wird immer kleiner, denn die Wolken scheinen teilweise recht hoch zu sein. Das drückt ein wenig die Motivation, aber aufgeben wollen wir trotzdem nicht. Unschwierig erreichen wir schliesslich den Piz Darlux, von wo wir zumindest einen eingeschränkten Überblick über die vor uns liegende Landschaft kriegen. Der Gipfelbereich des Tschimas da Tisch steckt noch in der Wolkendecke.

Piz Darlux - Tschimas da Tisch
Nach einer kurzen Rast steigen wir ca. 40 Höhemeter auf dem Grat ab, um anschliessend den Tschimas da Tisch in Angriff zu nehmen. Wir sind eher langsam unterwegs, denn Grund zur Eile gibt es keinen. Immer schönen Spuren folgend geht es über den sanften Grat in die Höhe. Ab und zu muss ein steilerer Aufschwung bewältigt werden, aber die Schwierigkeit WT3 wird nie überschritten. Stellenweise ist auf Wechten zu achten. Mehr und mehr beginnt die Sonne durchzudrücken, und es wird erstaunlich warm.

Im oberen Teil des Aufstiegs erwarten uns einige spannende Passagen, wo direkt auf der hier recht schmalen Gratschneite gegangen werden kann. Hier gehen wir etwas vorsichtiger, denn die Nordflanke ist doch sehr steil. Die Südflanke ist bis zum Gipfel nie besonders steil, bricht aber weiter unten teilweise in Felsstufen ab. Technisch gibt es dennoch keine grossen Herausforderungen.

Etwas müde aber glücklich erreichen wir den Gipfel. Bei mässig starkem Wind machen wir eine längere Pause und geniessen das was uns die Wolken vom Panorama offenbaren. Gerade als wir uns an den Abstieg auf gleichem Weg machen wollen, beginnt sich die Bewölkung plötzlich immer mehr aufzulösen, und wir kommen doch noch in den Genuss eines ansehlichen Ausblicks über die weite Landschaft. Sogar der Piz Kesch zeigt seine Spitze für ein paar Sekunden. Die durchdrückende Sonne taucht die Lanschaft in stimmungsvolles Licht. Wir verlängern unsere Gipfelrast noch ein wenig, bevor wir zufrieden den Rückweg antreten.

Tschimas da Tisch - Piz Darlux
Immer mehr öffnet sich der Himmel, und die interessanteren Gratpassagen von vorhin scheinen nun in der Luft zu schweben. Über uns, neben uns und unter uns sind Wolkenfetzen. Dazwischen zeigen sich die Bergspitzen und grössere Flächen von blauem Himmel. Der Piz Darlux weiter unten ist manchmal frei von Nebel und manchmal strömen einige Wolken darüber. Noch einmal lassen wir uns Zeit und machen viele Fotos. Für den weiteren Abstieg haben wir recht viel Sonne, wobei in der Gegensteigung kurz vor dem Piz Darlux nochmals Grau in Grau dominiert. Vom Piz Darlux können wir dieses Mal auch das Skigebiet und das Tal weiter unten sehen.

Piz Darlux - Alp Darlux
Das Ziel vor Augen steigen wir über den breiten Grat weiter ab. Dieses Mal bleiben wir der Piste fern und suchen uns nach Möglichkeit immer die pulverigen Stellen im z.T. stark verfahrernen und z.T. gedeckelten Hang. Das Hinunterlaufen geht in die Beine, und wir müssen uns ein bisschen beeilen, da wir uns zuvor doch sehr viel Zeit gelassen haben. Kurz vor 16 Uhr erreichen wir schliesslich die Bergstation der Sesselbahn und lassen uns wieder hinuntertragen. Wie schon beim Hinweg kriegen unsere Rucksäcke einen separaten Sessel. Unten angekommen entscheiden wir, den nächsten Zug fahren zu lassen und uns noch das schöne Dorf Bergün ein wenig anzusehen. Bei der Rückreise nehmen wir ab Chur den langsameren RegioExpress, um dem meist massiv überfüllten IC zu entgehen.

Leider hatten wir nicht ganz so gute Bedingungen wie von der Wetterprognose versprochen. Die Tour war aber durchaus schön und abwechslungsreich. Vor allem die interessanten Wolkenstimmungen haben einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die angegebene Zeit beinhaltet einige ausgedehnte Pausen.

SLF: mässig

Tourengänger: Chrichen, Aichen


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