Zu Cima Valbona (2649 m), Cima Cavignon (2676 m) und Rifugio Torre di Pisa


Publiziert von DiAmanditi , 11. April 2016 um 19:42.

Region: Welt » Italien » Trentino-Südtirol
Tour Datum: 7 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T3 - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: I 
Aufstieg: 586 m
Abstieg: 586 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Ausfahrt der A22 Bozen Nord, dann durch das Eggental nach Obereggen (großer gebührenpflichtiger Parkplatz)
Unterkunftmöglichkeiten:Rifugio Torre di Pisa
Kartennummer:Kompass 629 - Rosengarten/Catinaccio-Latemar

Wer einen leichten Berg in der Latemargruppe sucht, auf dessen Gipfel eine Hütte steht und man mit recht wenigen Höhenmetern erreichen kann, der wird bei der Cima Cavignon und beim Rifugio Torre di Pisa fündig. Trittsichere Berggeher können auch noch zusätzlich die Cima Valbona oder die Cima Feudo besteigen. Letzteren Gipfel konnte ich leider wegen unsicheren Wetters nicht besteigen, also habe ich keine Informationen über dessen Schwierigkeit, aber die beiden anderen Gipfel reichen auch für eine schöne Tour. Wir hatten auch genau das an jenem Tag vor.

Der Weg beginnt entweder in Obereggen oder - die bequemere Variante - bei der Bergstation des Oberholz-Sessellifts auf ca. 2100 m Höhe. Von hier aus führt der Weg über Almwiesen und manchmal auch durch lichten Arvenbestand ein paar hundert Meter unter den ersten Felsblöcken- und wänden der Latemargruppe. Es sah von hier recht mystisch aus, wie die dunklen Wolken über den schroffen Felsgraten entlangzogen... Nach Westen hat man einen schönen Blick über den Regglberg zu Mendelkamm und Sarntaler Alpen sowie Schwarzhorn und Weißhorn.

So steigt man nach einiger Zeit in eine Senke  hinab, in das die Geröllfelder von Schreppwand, Cima Cavignon und Cima Valbona bereits ziemlich weit hineinreichen. Hier bietet sich eine markierte Aufstiegsmöglichkeit über das Geröll, die wir aber nicht als solche wahrnahmen und somit weitergingen, obwohl sie eigentlich recht gut sichtbar war (ausgetretener Pfad über das Geröll). Der Weg, auf dem wir weitergingen, quert unter dem Schuttfeld entlang. Nun geht es noch etwas über Almwiesen, dann biegt der Steig nach Osten ab und führt langsam zur Aufstiegsflanke.

Hier tauchten urplötzlich Scharen von Wanderern auf, die anscheinend das gleiche Ziel haben wie wir. Woher diese kommen? Wahrscheinlich vom Reiterjoch oder vom Rifugio Passo Feudo, die anscheinend häufiger gewählte Ausgangspunkte  dieser Tour sind. Schade, dass diese Wanderung wohl doch keine einsame Wanderung im Latemar wird. Ergo: Wer es lieber einsamer mag, sollte am besten nicht im August zur Latemarhütte wandern!

Der nun etwas belebtere Aufstieg wird stetig steiler und führt zunächst über eine Grasflanke hinauf, dann wird das Terrain steiniger und man steigt schließlich in eine kleine Mulde ab, von hier an wird das Gelände nun schon ziemlich felsig. Gleich am Anfang führt der Weg eine steile Schuttrampe hinauf und muss nach dieser nach rechts queren, wo eine kleine T3-Stelle auf einen wartet, bei der man sich etwas mit den Händen am Fels stützen sollte, um das Gleichgewicht zu halten. Die Stelle ist aber nicht schwer und schon bald gingen wir über Geröll- und Schuttreisen weiter Richtung Gipfel.

So kommt man schließlich nach etwa 2 Stunden beim Rifugio Torre di Pisa an, von dem es nur noch wenige Meter (ca. 20 Meter) zum Gipfel der Cima Cavignon sind. Hier eröffnet sich nun der gesamte Ausblick in alle Richtungen: Zunächst sieht man natürlich die meisten Gipfel der Latemargruppe inklusive des schiefen Felsturms des Torre di Pisa (siehe Foto in der Galerie), der der Hütte ihren Namen gab. Außerdem schweift der Blick nach Westen zur Ortlergruppe, nach Süden zu den Fleimstaler Alpen und nach Osten zu Marmolada und Cadena de Costabela. Wir sahen allerdings auch, dass von Südosten her eine dunkle Wolkenwand herzog, die Regen vermuten ließ. Also nur noch auf den kreuzgeschmückten Gipfel der Cima Valbona und dann wieder runter.

Dazu steigt man auf dem Aufstiegsweg ein paar Meter zu einer Weggabelung ab, die sich zwischen Cima Valbona und Cima Cavignon  befindet. Hier folgt man den Steigspuren, die sich über recht steiles, rutschiges Schrofengelände in kleinen Rinnen zum Gipfel winden (ca. 30 m ab Weggabelung). Hier hat man einen schönen Tiefblick in die Kare des Latemar hinunter und außerdem eine noch bessere Aussicht in die Fleimstaler Alpen. Dann müssen wir uns aber leider wieder dem gleichen Abstieg über Geröll und Schutt zuwenden. Unsere Regen-Sorgen hingegen waren unbegründet, das Wetter im Latemar blieb noch den ganzen Tag schön, sodass wir auch die Cima Feudo noch hätten besteigen können. Es war trotzdem eine abwechslungsreiche Wanderung und bei der Rückfahrt konnten wir noch einmal einen Blick auf den einsamen Gipfel der Reiterjochspitze werfen... und damit einen letzten Blick in die geheimnisvolle Steinwelt des Latemar...

Schwierigkeiten:
°Von Oberholz zur Aufstiegsflanke:T1
°Über die Aufstiegsflanke zur Cima Cavignon:T2, kurz T3-
°Auf die Cima Valbona:T3-

Fazit:
Eine recht leichte Tour in der Latemargruppe mit vielen schönen Fernblicken, wenn auch etwas überlaufen. Nächstes Mal würde ich gerne noch über den Grat auf die Cima Feudo kraxeln oder auch die markante Schreppwand besteigen. Dazu wäre ein Tourenbericht interessant; er muss ja nicht von mir sein!



Tourengänger: DiAmanditi


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