Skitour Mondspitze


Publiziert von Michael26 , 6. Januar 2016 um 17:37.

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Rätikon
Tour Datum:17 Februar 2019
Ski Schwierigkeit: S
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 4:00
Aufstieg: 700 m
Strecke:Tschengla-Mondspitze Aufstieg Nordgrat-Abfahrt NO Hang

Skitour Mondspitze mit Nordabfahrt

Nachtrag:

Am letzten Sonntag (17.2.2019) haben wir bei herrlichem Wetter und sehr guter Schneelage die Mondspitze erneut mit Skiern bestiegen. Aufgestiegen sind wir dabei über die Standardspur am Südrücken.
Die LWS war sehr stabil mit II angegeben (insb. in Nordlagen), daher haben wir es gewagt, vom Gipfel in die Nordflanke und durch die unten beschriebene Rinne zwischen den Felsen abzufahren. Dabei hat uns bestärkt, dass bereits etliche Abfahrtsspuren auf dieser Route zu erkennen waren.
Die Abfahrt war ein tolles Abenteuer. Die Querung in die Flanke zunächst wirklich sehr steil und eng, dann eine rassige Abfahrt zwischen den Felsen und zuletzt im unteren Teil tolle Pulverschneehänge.

Bei den gegebenen Verhältnissen auf jeden Fall zu vertreten und auf der Rangliste meiner Tourenabfahrten ganz oben !   

Anmerkung: Die S Bewertung der Tour bezieht sich ausschließlich auf die Variante durch die Nordflanke, andere Abfahrtslinien sind deutlich einfacher.



Puristische Skitour, bei der ich die Skier deutlich mehr getragen habe, als damit zu fahren.

Am 2.1.2016 liegt in Vorarlberg kein Schnee bis auf ca. 1600 m üNN, nur die höheren Gipfel sind mit Schnee angezuckert. Von einer früheren Bergtour im Herbst 2010 her weiß ich, dass die Nordostflanke der Mondspitze ein ausgesprochenes Schneeloch ist, damals sind wir dort im Oktober durch mehr als einen halben Meter Schnee gewatet. Da ich schon immer von der Mondspitze mit Skiern abfahren wollte, scheint es mir nun einen Versuch wert, dieses Tourenziel anzugehen.

Startpunkt ist die Tschengla, dort ist weit und breit alles grün oder besser gesagt braun. Ich schnalle die Skier auf den Rucksack und trage sie zum Kreuz auf der Furkla Alpe, immerhin knapp 400 Hm. Ab dort ist alles weiss, ich felle an und steige zunächst zum Klampera Sättele auf, wobei ich auch auf diesem Abschnitte wegen aperer Stellen immer wieder abschnallen und die Skier tragen muss. 
Ab dem Sättele geht es den steilen Nordsteig hinauf auf die Mondspitze. Dabei steige ich teilweise mit Skiern auf, teilweise muss ich diese wieder tragen, in diesem Abschnitt jedoch aufgrund von Steilheit und Felspassagen, Schnee liegt ab dem Klampera Sättele ausreichend.
Über diese Steig mit Skiern auf die Mondspitze zu gehen ist mühsam, da es sich um einen steilen und felsigen alpinen Steig handelt, der für eine Skispur völlig ungeeignet ist und im letzten Viertel noch einmal richtig aufsteilt. Daher mache ich unter dem letzten Steilaufschwung Skidepot und steige von dort aus ohne Skier zum Gipfel. Leider verpasse ich dadurch die Abfahrt durch die ganz oben unmittelbar unter dem Ausstieg (in Aufstiegsrichtung links direkt unter dem Ostgrat) durch die Wand ziehende Steilrinne. Diese hatte ich beim Aufstieg vom Depotplatz aus nicht sehen können, sonst hätte ich die Skier doch noch bis nach ganz oben geschleppt, denn diese Rinne ist sicherlich das ´Filetstück´ der Abfahrt. Anzumerken ist, dass die Querung dieser Rinne sowie der Ausstieg auf den Gipfelgrat wirklich sehr steil, deutlich > 45 Grad, und daher vor allem bei Vereisung durchaus als heikel einzustufen ist, denn im Falle eines Ausrutschers könnte man weit in die Rinne hinunter fallen und sich dabei an Felsen und Latschen ernsthaft verletzen.
Jetzt erinnere ich mich auch, dass ich mich im Oktober 2010 genau durch diese Rinne durch brusthohen Schnee hochgekämpft habe, aber zu spät, die Skier stehen weiter unten und die Skier vom Depot zu holen und nochmals hochzugehen kommt nicht in Frage.
Vom Skidepot aus fahre ich bis ganz nach unten an den Fuß der Nordostflanke, auch bei der gegebenen Schneelage durchaus ein - wenn auch kurzes - Vergnügen. https://youtu.be/on-qLvUxJwE
Dafür muss ich mich danach durch den Latschengürtel am Wandfuss kämpfen, kann dann aber noch weiter bis unterhalb der Furkla Alpe abfahren. Zuletzt darf ich meine Skier wieder am Rucksack bis zum Auto tragen.

Bleibt die Frage, ob sich die Tour gelohnt hat. Als echter Bergfreund sage ich natürlich ja, denn letztlich zählt das alpine Erlebnis. Diesbezüglich hatte die Tour zweifellos einiges zu bieten, vor allem die Schneelage in der Nordostflanke war angesichts des allgemeinen Schneemangels geradezu sensationell und das Tragen der Skier war allemal ein gutes Konditionstraining.
 


Tourengänger: Michael26


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