Schnierenhörnli

Das Schnierenhörnli ist eine klassische Skitour. Dies gilt freilich nur für die Emmentalerseite, denn die stotzige Südflanke ist schlecht zum Skifahren geeignet. Schon seit einiger Zeit wollte ich mal versuchen, den Grat im Winter an dieser Stelle zu überqueren. Heute sollte es also soweit sein, denn der Neuschnee des Vortages sorgte dafür, dass zumindest ab etwa 1300 m ein leichtes Wintergefühl aufkam. 

Der Aufstieg zum Bitschi erfolgt normalerweise von Oberried, doch heute wählte ich den Anmarsch ab Ebligen (unmarkiert, aber guter Weg). Die Bitschi-Hütte ist offen und geeignet für eine etwas spartanische Übernachtung; der Brunnen scheint den ganzen Winter über zu laufen. Von der Hütte ging es dem eingeschneiten Weg entlang in die Ällgäulücke, dann über den Grat vorsichtig zum Kleinen Schnierenhörnli. Da auch dieser Gipfel leider noch im Nebel steckte, verzichtete ich auf den Weiterweg. 

Im Normalfall wäre der Abstieg ins Emmental erfolgt, nach Kemmeribodenbad. Doch weil ich irgendwo im unteren Teil des Aufstiegs die Brille verloren hatte, ging es auf dem gleichen Weg zurück nach Ebligen (leider erfolglos). Und am See zeigte sich dann auch die Sonne ein wenig...

Hinweise: 

• Wenn richtig Winter ist, dürfte der Ausstieg von Süden zur Ällgäulücke recht heikel sein, jedenfalls nur etwas für ganz sichere Verhältnisse. 
• Eine nachträgliche Sichtung von "Respektiere deine Grenzen" ergab, dass der Grat zwischen Ällgäulücke und Schnierenhörnli für den Wintersport gesperrt ist. Zum Glück war ich zu Fuss unterwegs! Wunderlicherweise ist dafür eine erlaubte Route vom Pass zum Ällgäuhorn eingetragen, was in der Realität kaum als Skigelände gelten kann. Wie ich nachträglich erfuhr, ist diese Route als Fussaufstieg gedacht, und zwar als Trostpreis für die Route durch den Kessel von Obers Läger, die aus Wildschutzgründen gesperrt worden ist.