Ein Hauch von Winter am Hochhäderich


Publiziert von Grimbart , 24. Dezember 2015 um 15:53.

Region: Welt » Österreich » Nördliche Ostalpen » Allgäuer Alpen
Tour Datum: 8 Dezember 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D   A   Bregenzerwald 
Zeitbedarf: 4:45
Aufstieg: 840 m
Abstieg: 840 m
Strecke:ca. 12,9 km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Mit der Landbuslinie 25 ab Bregenz, Bahnhof, nach Hittisau, Häleisen. Alternativ mit Landbuslinie 40 ab Dornbirn, Bahnhof, nach Egg, Zentrum, und umsteigen auf die Linie 25 (Richtung Bregenz)
Zufahrt zum Ankunftspunkt:Mit der Landbuslinie 25 ab Hittisau, Gemeindehaus, nach Bregenz, Bahnhof. Alternativ mit der Landbuslinie 25 nach Egg, Zentrum, und umsteigen auf die Linie 40 nach Dornbirn, Bahnhof.
Kartennummer:Kompass WK-2 (Bregenzerwald, Westallgäu)

Die Einen zieht's am Marienfeiertag in die Einkaufszentren, andere wiederum nützen den Feiertag für einen Ausflug in die alles andere als winterlich anmutende Natur. Dies galt jedenfalls für nach Süden ausgerichtete Hänge. An den Nordhängen herrschten aber durchaus noch „winterliche“ Verhältnisse vor (zumindest in den ersten Dezember-Tagen). So zeigte sich der Hochhäderich diesmal auch von zwei Seiten. Aper auf der Südseite und schneebedeckt auf der Nordseite bzw. in den schattigen Hanglagen.

 

Die Runde startete ich im Hittisauer Weiler Häleisen. Dort geht’s direkt hinter der Bushaltestelle über einen Pfad nach rechts hinunter zu ein paar Häusern. Bei einem Bauernhof folgt man dem Wegweiser nach rechts über eine Wiese bis zu einer kleinen Kapelle. Über ein paar Treppen geht’s nun hinab zur Bolgenach. Mittels einer alten Holzbrücke gelangt man auf die andere Seite und steigt direkt danach über einen steilen Waldweg hinauf zu den Häusern von Gfäll.

Dort angelangt nach rechts ab und über die Wiese hoch zu einem Bauernhof. Hier nun über einen Bachgraben und anschließend steil über die Wiese hinauf zu einem Schuppen, wobei im unteren Teil die Markierungen äußerst spärlich sind. Nach dem Schuppen hält der Pfad nach links auf den Waldrand zu. Zunächst noch am Waldrand entlang führt der – weiterhin steile – Steig jedoch bald einmal in ein paar kleineren Schleifen durch den Wald hoch zur Gschwendalpe.

Bei der Gschwendalpe trifft man auf einen Alpweg, der in angenehmer Steigung zur Oberen Ladalpe führt. In den schattigen Waldpassagen hielten sich aber bereits erste kompakte und durchgefrorene Schneefelder. Auch zeigte sich der Alpweg an manchen Stellen bereits vereist. Es war auf der kurzen Erholungsetappe durchaus Vorsicht geboten. Kurz vor der Oberen Ladalpe wiesen die Markierungen nach links auf einen Pfad. Dieser führt über apere Wiesen – die mit freien Blicken zum Hohen Ifen und den Gottesackerwänden aufwarteten – hinauf zum Sattel an der Ladhöhe.

Bei der Ladhöhe nach links und an einem Jägerstand vorbei führt der Pfad schließlich durch den Wald hinüber zu den Weiden der Gehrenalpe. Ab hier war nun eine geschlossene Schneedecke anzutreffen. Zwecks besserem „Grip“ auf dem knusprigen Untergrund entschloss ich mich dann auch für die Montage der „Krötle“.

Die Pisten im kleinen Skigebiet waren bereits präpariert, doch die Lifte nicht in Betrieb. Es hat Seltenheitswert, eine Piste als „Winterwanderer“ nur mit ein paar einzelnen Tourengehern teilen zu müssen. Die präparierte Piste kam mir allerdings mehr als gelegen. Sie sorgte immerhin für ein flottes Fortkommen bis zur Bergstation des Skilifts. Danach hielt ich mich an die Spuren der Skitourengeher. Zunächst führten diese in die schattige Nordseite des Kammes und wechselten später auf der Kammhöhe in die stark ausgeaperten Südhänge des Hochhäderich. Deutlicher konnte der Kontrast nicht sein.

Von der Kammhöhe ging's nun mit kaum merklichem Höhenverlust hinüber zum (geschlossenen) Berggasthaus Hochhäderich. Die Sonnenterrasse war zwar einladend, doch zunächst stand noch der Aufstieg zum nahen Gipfel des Hochhäderichs an. Dazu folgte ich den Spuren in die Südflanke und stieg über diese schließlich hoch zum Gipfelkreuz. Im Anschluss ging's über den kurzen Gipfelgrat hinüber zum höchsten Punkt. Wieder zurück am Berggasthaus war nun Zeit für ein ausgiebiges Sonnenbad.

Für den Abstieg nach Hittisau wählte ich den Weg über die Lochalpe. Auf bereits bekanntem Weg ging's daher wieder zurück bis zur Bergstation des Skilifts. Danach war ein wenig Aufmerksamkeit von Nöten um die Abzweigung nicht zu verpassen. Etwa 150m nach der Bergstation führte eine unscheinbare Spur hinab an den Waldrand. Dort ragte dann auch ein Wegweiser aus dem Schnee heraus. Es folgte nun eine heikle Traverse durch abschüssiges Waldgelände, bei der ich recht froh um meine „Mini-Steigeisen“ war. Bei einer kleinen Lichtung drehte der Steig dann scharf nach rechts ab und führte in einer Schleife hinab zu einer weiteren Lichtung. Durch steiles Waldgelände gelangt man schließlich zu den Oberen Weiden der Lochalpe.

Diese zeigten sich bereits weitgehend ausgeapert, sodass die „Krötle“ wieder im Rucksack verstaut wurden. Aussichtsreich ging's nun dem Wiesenpfad folgend bergab bis an den Rand eines letzten großen Schneefeldes. Über dieses nach links traversierend traf ich schließlich auf einen Alpweg, dem ich hinunter zur Alphütte der Lochalpe folgte. Von dieser führte ein steiler Ziehweg hinab in ein von Nagelfluh-Blöcken übersätes Kar. Die sichtbaren Überbleibsels eines lang zurückliegenden Bergsturzes und wohl Namensgeber für die Alpe.

Auf einem zunehmend flacher werdenden Fahrweg ging’s dann aus dem Kar hinaus zur Streichbrunnenalpe. Ab hier sorgten nun wieder Wald- und Wiesenwege für Abwechslung, wobei sich die Waldpassagen als äußerst matschig präsentierten. Unten im Talboden – bei Leckenholz – plätscherte es dafür wie im April. Reichlich Schmelzwasser zeichnete dafür verantwortlich.

Ab Leckenholz wartete nun der „Hatscher“ hinaus nach Hittisau. Der Fahrstraße talaus folgend biegt man beim Gasthaus Alpenrose nach links auf den Wasserwanderweg ab. Interessante Wasserräder und eine alte Säge sorgen dabei für Kurzweil. Nach der Säge geht’s über eine alte Holzbrücke wieder über die Bolgenach. Hier nach rechts und dem Fahrsträßchen treu bleibend erreicht man nach kurzem Gegenanstieg schließlich den Hittisauer Weiler Rain. Nun sind es noch etwa 20 Minuten bis zum Ortszentrum von Hittisau.

 

Gehzeiten:

Hittisau, Häleisen – Gfäll – Gschwendalpe (ca. 55'') – Obere Ladalpe – Gehrenalpe (ca. 45'') – Hochhäderich (ca. 40'') – Berggasthaus Hochhäderich (ca. 5'') – Lochalpe (ca. 50'') – Streichbrunnenalpe – Leckenholz (ca. 35'') – Reute, Bolgenach – Rain – Hittisau, Zentrum (ca. 50'')


Tourengänger: Grimbart
Communities: Bregenzerwald


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Kommentare (2)


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Kaj hat gesagt: Krötle
Gesendet am 25. Dezember 2015 um 03:44
Hallo Grimbart,
da hast du ja einen frühen typischen Dez2015-Tag herausgesucht für deine Tour, mit stabilem Wetter, milden Temperaturen, guter Sicht & (zwischenzeitlich noch mehr) aperen SüdLagen.
Der Hittisauer Hausberg ist ja eine super Kanzel & derzeit ist es nicht so heiß wie im Sommer;-)
Was ich gerne noch wüsste: sind die "Krötle" klassische Grödel oder die moderne Variante Schuhketten/Schuhspikes?
ciao Kaj

Grimbart hat gesagt: RE:Krötle
Gesendet am 26. Dezember 2015 um 11:18
Hallo Kaj,

Tja, der Dezember scheint heuer der neue April zu sein und der Winter will sich nicht so recht einstellen.

Nun zu deiner Frage: Die "Krötle" sind Schuhspikes. Die Zacken (4 hinten, 6 vorne) sind etwa 1cm lang und sind somit eine Mini-Variante zu den klassischen Grödel. Bislang hatten sie mir jedenfalls gute Dienste erwiesen.

BG
Erwin


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