Brüggligräte, full size Edelgrat

Ebenso wie Joe hatten mein Kollege Klaus und ich am Samstag die gleiche Idee mal den Edelgrat auszuprobieren. Angesichts des trüben Wetters am Morgen und erst späteren loskommen wählten wir dieses Ziel aus, statt die Arete du Raimeux. Eine gute Wahl wie sich herausstellte.

Mit etwas klammen Händen kamen wir bei nasskaltem Wetter am Einstieg bei etwa 900hm an. Gleich nach dem schon vielfach erwähnten Holzbrüggli. Die rote Markierung sieht mal gleich und man ist dann auch schon recht beeindruckt von dieser ersten Einstiegswand (5a). Diese wurde vielfach als nicht lohnenswert beschrieben, das ist natürlich subjektiv, aber uns gefiel diese Variante recht gut. Man sieht auch die Bohrhaken welche auf eine Plasir "gut" Absicherung schliessen lässt. Diese Variante ist auch nicht "so" brüchig und moosig wie sie mehrfach beschrieben wurde (das ist in der Verschneidung weiter hinten, oder oben der Fall!), einzig am Ausstieg liegt etwas loses Gestein. Diese Unsicherheit habe ich mit einer Schlinge um eine vorhandene Wurzel abgesichert. So fühlte ich mich auch dort recht wohl. Es wäre wohl auch ohne gegangen. Aber wenn sie schon so schön offen daliegt, verwendete ich sie.

Leider wurden uns in dieser Stelle aufgrund des nasskalten Wetters dort unten im Wald, die Hände noch "klammer". Was das klettern noch etwas intensiver machte. Beim Stand Handling jedoch, wurden sie schnell wieder warm und das blieb dann auch so.

Oben angekommen sicherte ich Klaus am Stand nach. Am nun folgenden Grat machten wir aufgrund des von uns verwendeten 30m Seil, etwas öfter Stand als die meisten anderen und verloren dadurch etwas Zeit. Aber mit 4 Stunden, gemütlich wartend bis die beiden anderen Seilschaften auf die wir trafen, weiter weg waren, sind wir glaube ich immer noch gut dabei. Soll ja kein Wettklettern sein.

Der Grat ist ausgesetzt aber gut zu klettern und sehr schön. Sicherungspunkte wie Bäume, Zacken oder Risse für Schlingen oder "Friends" finden sich immer, wenn nötig. Bohrhaken hat es nur an den schwierigeren Stellen. Am Spitz kletterte ich ab und machte Stand um meinen Kollegen vom Spitz abzulassen.

Die Abzweigung zum Zuckerstock verpassten wir zuerst. Wir schauten uns auch nicht danach um, weil wir nicht genau wussten ob unser 30m Seil für den Zuckerstock ausreichend wäre. Am Ausstieg jedoch, konnten wir mit der anderen Seilschaft sprechen, welche uns bestätigte das es möglich sein sollte. Also stapften wir zurück und fanden dann auch den Pfad in die Querung zu den Felsen und dann runter zum Zuckerstock. Die Steilstufe runter,  seilten wir uns ab. Angesichts der lockeren Steine dort, kann man das empfehlen, abklett ern wäre auch möglich.

Am Zuckerstock wählten wir die Variante 4c links neben dem Routenbuch. Wir fanden diese Kletterei ebenfalls sehr schön. Oben findet sich dann ein Pfad welcher wieder mit dem Ausstiegspfad des Edelgrat zusammenläuft.
Danach noch eine kurze Wanderung zum Bänkli und Viehweide, welche weiter am sehr schönen Grat entlang führt. Beim Wegweiser (Viehweide) des Wanderweges wieder runter zum Auto.