Burghorn (859 m): "Lägern-Gemse"

Die konditionell und vor allem technisch anspruchsvollste Berglauf-Variante: In extremis vom Schartenfels alles über den Grat bis zum Wettinger Horn oder bis zum Burghorn laufen. Zwischen dem Schartenfels und dem Wettinger Horn sind einige ausgesetzte Stellen (vor allem gegen Norden) zu beachten. Auf dem Grat-Abschnitt zwischen Buessberg-Abzweiger und Wettinger Horn (kurz vor der Höhenkote 757) ist die Schlüsselstelle: zwei knappe T4-Stellen (eine davon ist mit Drahtseilen abgesichert, die andere blau markiert). Insgesamt würde ich den Grat durchgehend mit T2 bis T3+ bewerten. Schwindelfreiheit ist ein Muss, ebenso Trittsicherheit und ein gutes Gleichgewicht. Schwierige Passagen wechseln sich aber regelmässig mit leichten ab. Für alpine Strecken ist diese Gemsen-Variante ein tolles Training. Auf meinen alpinen Touren finde ich wenige Strecken, die an die kombinierte Schwierigkeit des Lägerngrats heranreichen – die Lägern wie ironknee als "Hügel" zu bezeichnen, finde ich drum etwas alpinistisch hochmütig ;-) (siehe dazu mein Posting Die zwei Gesichter der Lägern). Ich laufe meine Hausbergstrecke nun seit 10 Jahren und habe mich nie ernsthaft verletzt. Die Erfahrung ist, dass ich meistens dann stolpere, wenn die schwierigsten Stellen vorbei sind, die Konzentration nachlässt und ich gedankenverloren über eine kleine Kalksteinspitze, die aus dem Boden ragt, stolpere (und manchmal auf die Nase fliege...). Neben der Absturzgefahr sind zwei oder drei knorrig-gewundene Eichen direkt auf dem Grat zu beachten, an denen man sich den Kopf ziemlich heftig anschlagen kann, da sie sich über den Pfad krümmen und man ja schon auf alles andere achten muss ;) Bei nassem Wetter ist der Trail am Grat nicht zu empfehlen, da der Kalkstein ganz seifig wird. Im Winter, mit nicht zu viel Schnee, ist der Grat hingegen fast einfacher zu "belaufen". In umgekehrter Richtung, den Grat hinab, ist ein Lauf weniger interessant.