DIY Powerbars


Published by cls, 29 June 2008, 17h56. This page has been displayed 1370 times.

Kompakte und energiereiche Verpflegung, die auch mal spontan auf einem Felsvorsprung in der Eiger-Nordwand verzehrt werden kann, gehört heutzutage zur jeder Ausrüstung, wie Funktionskleidung. Die Produkte namhafter Hersteller (PowerBar, Sponser, Sportvital, etc.) leiden jedoch unter mehreren Nachteilen:

  • Unverhältnismässig teuer
  • Keine geschmacklichen Gestaltungsmöglichkeiten
  • Teilweise bedenkliche Firmenpolitik (PowerBar zum Beispiel bekommt Geld von Nestlé)

All diese Punkte und schlechtes Wetter haben mich dazu bewogen, einen Energieriegel selber zu "entwickeln" (DIY: Do It Yourself).

Der Ansatz, den ich dazu wählte, war das Reverseengineering eines original PowerBars mit anschliessender persönlicher Anpassung (Customization) und etwas Finetuning in Feldversuchen (Velo- und Bergtouren). Ein resultierendes Rezept ist das Folgende:

Rezept für 10 Energieriegel mit Vanillegeschmack

Zutaten:

Alle Zutaten bis auf das Maltodextrin, welches in Apotheken erhältlich ist, sind in der Migros zu bekommen.

60g Haferkleie
50g Fruktose (Fruchtzucker)
30g Matodextrin
30g Trockenmilchpulver
30g Ricecrispies
10g Cashew Nüsse
2 Vanille Schoten
Milch

Zubereitung:

Alle Zutaten abwiegen. Die Cashewnüsse komplett, die Ricecrispies nur ein wenig zerstossen und in eine Schüssel geben.

Die Vanilleschoten halbieren, ausschaben und Vanillepaste und Schalen mit etwas Milch unter Rühren mit Schneebesen erhitzen (nicht kochen). Schoten entfernen und Milch in die Schüssel geben und das Ganze zu einem dicken Brei verrühren. Nicht zu viel Milch hinzugeben, denn wenn der Brei zu flüssig ist, benötigt der Trockenvorgang wesentlich mehr Zeit.

Die Masse nun auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech zu einem ca 1cm dicken Rechteck verteilen und bei 70°C im Ofen trocknen. Ab und zu wenden, wobei das erste Mal ist ein wenig kompliziert ist: ein neues Blatt Backpapier nehmen und über die Masse legen, das ganze kehren und das ehemals untere Backpapier vorsichtig abziehen. Wenn die Masse nicht mehr feucht, sondern nur noch weich ist, das Rechteck in Riegel zerschneiden. Das ganze noch ein wenig weitertrocknen, aber nicht zu trocken.

Zuletzt die einzelnen Riegel verpacken.

Anmerkungen

Maltodextrin ist ein Kohlehydratträger und besitzt die praktische Eigenschaft, dass es geschmacksfrei (also auch nicht süss) ist. Somit kann man den "Süssheitsgrad" des Riegels nach Bedarf anpassen, indem man das Fruktose/Maltodextrin-Verhältnis adaptiert.

Eine Geschmacksrichtung "Kafi" ist in Planung... Über weitere Ideen (neue Geschmacksrichtungen, Erfahrungen etc.) würde ich mich freuen und hier eintragen.





Comments (9)


Post a comment

Cyrill says:
Sent 4 July 2008, 18h00
Über das Thema "Sportler-Nahrung" habe ich mal mit einer Ernährungsberaterin gesprochen. Eine zentrale Aussage von ihr war, während der körperlichen Aktivität: "Wenig Fett und viel Kohlenhydrate". Als sehr geeignet bieten sich die guten alten Appenzeller Biberli an. Die haben wenig Fett und viel Kohlenhydrate.

Als kleines „Zaubermittel“ nehme ich oft noch eine 5dl Coca Cola Flasche mit, das wirkt bei mir Wunder, da ich sonst nur selten Cola trinke.

Fazit: Cola und Biberli. Für mich perfekt.

cls says: Biberli
Sent 5 July 2008, 01h41
Genau, Biberli! Auf das hat mich mal eine Freundin gebracht, das ist echt ein guter Geheimtipp! Rosinen hab ich auch manchmal dabei, das kann bei kurzen Einbrüchen goldwert sein (Traubenzucker...). Aber allgemein kann man echt Biberli gegen alle Riegel austauschen, dass sollte man viel mehr propagieren...

dabuesse says: RE:Biberli
Sent 7 July 2008, 13h54
Was für euch Biberli sind, sind für mich die original "Basler Läckerli". Gerade die richtige Mischung aus Kohlenhydraten und kandierten Früchten und Geschmack drin. Ebenfalls sind sie sehr kompakt, das spart Platz. Für mich sind die ebenfalls wie Power-Riegel.
Hmm beim Wandern eine Tafel Schockolade tuts auch gut wenn man essen soll, aber kein Hunger hat. Das geht bei mir rein wie nichts.

Cyrill says:
Sent 7 July 2008, 22h10
Das Preis-Leistungs-Verhältnis von solchen Riegel stimmt nicht. Diese Riegel sind viel zu teuer und die darin enthaltenen Mineralstoffe und Vitamine kann der Körper aller Wahrscheinlichkeit ohnehin nicht absorbieren (Die Wissenschaft ist sich diesbezüglich nicht einig).

Daher sind meiner Meinung nach Biberli oder Baslerläckerli den teuren Markenriegel vorzuziehen.


dabuesse says: RE:
Sent 7 July 2008, 23h24
Das glaube ich auch, das zuviel Vitamine drin sind. Lieber nimmt man die in natürlicher Form mit kandierten Früchten oder so zu sich.
Es gab mal "Power Läckerli", es waren Basler Läcklerli mit Vitaminen angereichert, dafür viel teurer.

Aber es muss jeder für sich herausfinde was das beste ist. Manchmal wirkt bei mir auf einem langen Radtraining ein Landjäger wie ein Wunder, obwohl es nach den Experten völlig falsch ist. Obwohl ich mich generell schon an die allgemeinen Tipp schaue.

Dies ist generell meine Einstellung, nämlich Wissenschaft mit persönlicher Erfahrung kombinieren.Denn die Wissenschaft ist generell, doch der einzelne Organismus ist individiuell und ein weitaus komplexeres System als einfach eine Stoffwechselmaschine.

kopfsalat says: Frucht-Gutzi aus Dörrfrüchten
Sent 5 May 2009, 09h52
gedörrte:
- aprikosen
- cranberries
- feigen
- bananen
- weinbeeren
- etc nach belieben

- durch den fleischwolf drehen und
- masse in einer schüssel gut durchkneten

nach belieben
- wenig trockenmilchpulver (nicht zu viel, sonst werden die gutzi zu hart)
- feigenpaste
- zucker
- vitamine
- aromen
beimischen

- masse auswallen und
- in ca 3cm x 3cm grosse stückchen schneiden oder wie weihnachts-gutzi ausstechen

- beidseitig mit kokosflocken bestreuen

- im dörr-apparat 5-6h trocknen. fertig

biberli und basler-läckerli sind bei uns, wegen haselnuss-/mandel-allergie, leider out.

was hingegen auch sehr zu empfehlen ist, sind birnenweggen.

cls says: RE:Frucht-Gutzi aus Dörrfrüchten
Sent 5 May 2009, 10h04
Fantastisch. Werde ich gleich mal ausprobieren!

cls says: RE:Frucht-Gutzi aus Dörrfrüchten
Sent 5 May 2009, 10h06
Dem Rezept könnte man sogar einen eigenen Post spendieren finde ich.

stefano58 says:
Sent 7 October 2020, 18h59
Essendo chimico ho provato anch'io a preparare questi alimenti concentrati; però per la preparazione laboriosa e il gusto che non è il massimo, ho preferito continuare con i cibi concentrati tradizionali: formaggio, biscotti, frutta secca e disidratata, cioccolato, ecc.
Ho scritto in italiano perché il mio tedesco è scarso.
Ciao
Stefano


Post a comment»