Unterschiedliches Dolomitgestein


Published by Saxifraga, 18 September 2012, 10h19. This page has been displayed 576 times.

Angespornt durch die letzte Debatte über brüchiges Gestein möchte ich hier eine Frage stellen, die mich schon länger beschäftigt, auf die ich aber nirgends eine Antwort gefunden habe:

Üblicherweise wird Dolomitgestein als eher brüchig bezeichnet, was auch oft zutrifft. Es gibt aber auch Dolomitwände, die unglaublich fest und löchrig (also gut zum klettern) sind. Traumfels, an die m.E. kein Kalk rankommt. Warum ist Dolomit von so unterschiedlicher Qualität? Mir würde dazu einfallen, dass es primären und sekundären Dolomit gibt. Beim sekündären findet eine Dolomitisierung von Kalkschlamm statt. Vielleicht ist durch diese unterschiedliche Entstehung auch eine unterschiedliche Festigkeit gegeben.
Ich finde es jedenfalls bemerkenswert, dass Dolomit extrem spröde und extrem fest sein kann. Bei uns am Ostalpenrand kann man Dolomitgestein zu klettern meist vergessen. In den Dolomiten gibt es hingegen einzelne Bereiche, die eine Wahnsinnsqualität aufweisen.
Hat eventuell jemand noch Ideen oder Infos zu dieser Beobachtung?



Comments (2)


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Sent 19 September 2012, 11h28
Wie im andern Thread schon erläutert gibts da sicherlich mehr als nur eine Ursache für. Ein besonderer Aspekt der Dolomiten ist wohl dass diese im Laufe der Alpenbildung vergleichswenig wenig mechanisch beansprucht wurden. Die Felsschichten in den Dolomiten liegen heute noch zu grossen Teilen genauso horizontal wie sie abgelagert bzw. in Riffen gebildet wurden. Die Dolomiten wurden wohl grob gesagt einfach passiv nach Norden verschoben, ohne dabei stark zerschert, gefaltet und überlagert zu werden.

In anderen Gebieten mit Dolomitgestein sieht das zum Teil aber anders aus. Meines Wissens gibts beispielsweise im Bündnerland ziemlich stark zerscherten und zerbrochenen Dolomit der sich wohl als Kletterfelsen eher weniger eignet. Inwieweit dieser Aspekt sich auch gut auf die Regionen anwenden lässt die dir vorschweben kann ich nicht beurteilen.

kopfsalat says: RE:
Sent 19 September 2012, 11h49
in der sogenannten "piora mulde" gibts einen zuckerkörnigen dolomit, welcher den gotthard-basis-tunnel-bauern etliches kopfzerbrechen bereitete.

www.ott-verlag.ch/media/import/preview/strada_alta.pdf seite 13 ff


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