Ade Wolf, Luchs, Kormoran ...


Published by kopfsalat, 27 June 2012, 14h42. This page has been displayed 1417 times.

Neue Jagdverordnung: Geschützte Wölfe, Luchse oder Kormorane werden in Zukunft getötet, wenn sie Jäger und Fischer konkurrenzieren.

Es ist ein Schande, was in unserem Lande, entgegen besseren Wissens, und nur um der eigenen Lust am Töten uneingeschränkt fröhnen zu können, alles möglich ist.

Arme Schweiz.



Comments (34)


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MaeNi says:
Sent 27 June 2012, 15h40
Da stellt sich doch wieder mal die Frage inwieweit Tiere, welche für Ihr Überleben jagen, unsere Jäger und Hobbyfischer konkurrenzieren. Schliesslich gehen die ja einem Hobby nach und erlegen keine Tiere, um ihr Überleben zu sichern.

Wenn alle Jäger und Fischer so im Einklang mit der Natur wären wie sie stets behaupten, dann müsste ihnen die natürliche Regulierung des Wildbestandes durch Raubtiere ja mehr als recht sein...aber irgendwer wittert da schon wieder Konkurrenz...komisch...

Wir sind nicht grundsätzlich gegen Jagen und Fischen, aber den Abschuss von geschützten Wildtieren aus Konkurrenzgründen zu legitimieren, ist tragisch.

kopfsalat says: RE:
Sent 27 June 2012, 18h58
> Wir sind nicht grundsätzlich gegen Jagen und Fischen, aber den Abschuss von geschützten Wildtieren aus Konkurrenzgründen zu legitimieren, ist tragisch.

so seh ich das auch.

das einzig positive an der ganzen sache ist, dass sich die jäger nun selbst entlarvt haben. ihre bisher vorgeschobene scheinheilige entschuldigung, sie seinen als heger und pfleger quasi gezwungen, die rolle der, zuvor durch sie ausgerotteten, fressfeinde einzunehmen, hat sich als das herausgestellt, was es immer war, eine grosse lüge.

eugen says: Wolf und andere
Sent 27 June 2012, 18h55
Ich bin nicht der Meinung, dass es für den Wolf genügend Platz in der Schweiz hat. Ich bin aber ein grosser Tierfreund und könnte selber kein Tier töten. Darum bin ich gegen den Abschuss von Tieren, nur weil sie Jäger und andere Fleischesser konkurrenzieren. Ein Tier, das hunderte Schafe und andere Nutztiere tötet und elend und qualvoll verenden lässt, hat aber bei uns auch nichts verloren. Damit gefährdet der Wolf die Existenz unserer Bergbauern. Eine gesunde Berglandwirtschaft ist für den Erhalt unserer Landschaften wichtig. In weiten Teilen Oberitaliens hat die Landwirtschaft nicht überlebt - es macht wahrliche keinen Spasss, da unterwegs zu sein ... Es ist leicht für den Wolf zu sein, wenn er sich in Nachbars Garten und nicht im eigenen aufhält.

kopfsalat says: RE:Wolf und andere
Sent 27 June 2012, 19h39
die schafzucht ist wohl etwas vom unwirtschaftlichsten, das in der schweizer landwirtschaft überhaupt betrieben werden kann und nur dank massiver subvention - der unterländer-kantone nota bene - möglich ist.

es gibt keinen absatzmarkt für schweizer schafwolle. auch schaffleisch findet sich nur sehr selten auf dem speisezettel der schweizer und wenn dann ist es aus neuseeland importiert! die schafzucht ist ein reines hobby. die schweizer berglandwirtschaft ist zu einer massiv subventionierten landschaftsgärtnerei verkommen, welche unter anderem damit begründet wird, dass die touristen anscheinend nur des kuhglocken-gebimmel wegen in die schweiz kämen.

wie eine gesunde berglandschaft wirklich aussieht, weisst du ja anscheinend selber. das selbe gilt für frankreich oder die pyrenäen sehen, wo die irrwitzige subventioniererei schon lange ein ende gefunden hat. das land sieht (wieder) so aus, wie es die natur gestalten würde.

wilde verbuschte täler (etwa so, wie die von vielen hikrs heissgeliebten tessiner seitentäler oder der "geheimtipp" val grande) mit einer enormen artenvielfalt. genau das gegenteil dessen, was in der schweiz seit nun mehr gut 50 jahren der fall ist; ein artensterben von gigantischem ausmass. stichtwort biodiversität. vielleicht einmal danach googlen.

was den wolf angeht, werden den hobby-schafzüchtern genug wege gezeigt und finanziert, wie sie auch mit wolf, luchs und bär zusammen leben könnten, wenn sie nur wollten.

wölfe können nur deshalb "100" schafe auf einmal töten, weil die schafe durch, vom menschen errichtete zäune, an ihrem natürlichen fluchtverhalten gehindert werden.

der wolf tötet nicht, wie der heutige schweizer jäger, aus reiner spass an der freude. der normalzustand in der natur ist mangel, nicht überfluss. bietet sich dem wolf durch menschliches zutun die möglichkeit einmal "im luxus zu schwelgen", so muss er diese chance nutzen. würde man ihn sein lassen, er würde immer wieder zurückkehren, bis er alle zuvor getöteten tiere gefressen hat. und die resten wären nahrung für eine ganze vielzahl weiterer natürlicher fleischfresser bis hin zum bartgeier, welcher sich an den übriggebliebenen knochen gütlich tut, bis alles ratzeputze weg ist. aber eben im wallis schiesst man ja aus lauter spass auch mal bartgeier ab.

was den elend und qualvollen tod angeht, das ist eben die natur. egal ob das nun der wolf mit dem schaf, die katze mit der maus oder die spinne mit der fliege ist. das bild vom schmerzlosen tod ist eine rein menschliche moralisch-religiöse erfindung.

aber eben, tierfreunde haben leider meist kein verständnis für die natur und ihre unerbittlichkeit. bei ihnen sind tiere "jöö wie härzig" und der mensch herr über alles was kreucht und fleucht.

silberhorn says: RE:Wolf und andere
Sent 28 June 2012, 15h02
"Schaffleisch aus Neuseeland"

Sehr zu meinem Leiwesen ist Schweizer Schaffleisch eine Rarität. (Warum?) Höchstens im Herbst Kotteletten.

bulbiferum says: RE:Wolf und andere
Sent 27 June 2012, 20h35
Hallo Eugen

Für mich sind die Walliser Schafhalter i.d.R. keine Bergbauern. Da werden die Schafe von Hobby Schafzüchtern auf die Alpen getrieben wo sie für mehrere Monate dem Schicksal überlassen werden. Im Herbst werden sie wieder herunter geholt, meistens "vergisst" man dabei einige oder anders gesagt, es lohnt sich nicht sie zu suchen. Schliesslich gibt es ja genug Subventionen, da kann man den Verlust verschmerzen. Soll mir keiner sagen, dass man sich im Wallis, speziell im Unterwallis, um die Schafe kümmert. Ich habe da früher genug gesehen.

dabuesse says: RE:Wolf und andere
Sent 27 June 2012, 21h00
"Eine gesunde Berglandwirtschaft ist für den Erhalt unserer Landschaften wichtig."

Woher kommt diese Angst vor der Wildnis? Wildnis ist doch die schönste und natürlichste Art der Landschaft! Natürliche Flussläufe, unendliche Wälder und Grossraubtiere welche fürs nötige Gleichgewicht sorgen. Leider findet man das in der Schweiz, die eigentlich für die "schöne Natur" bekannt ist in der Regel nicht, eigentlich schade! Und so bleibt leider bis auf weiteres nur hin und wieder ein Ausflug in die Karpaten oder Rocky Mountains (was auch nicht immer ganz CO2-neutral ist).

Klar gibt's die andere Seite der Medaille. Bergbauern verlieren ihre Existenzen. Doch sind in der Vergangenheit nicht schon viele Berufe ausgestorben? Warum muss man gerade diesen Beruf wichtiger gewichten? Wenn sich die Bergbauern selber finanzieren könnte wärs was anderes, doch das Ganze ist ja schlussendlich teuer durch die Unterländer subventioniert. Vielleicht sollten gewisse Bergbauern den "Wolf- und Bärenbesessenen"-Unterländern auch mal ein leises Danke sagen.

Henrik says: ...heute ist es in der Tat eine
Sent 27 June 2012, 20h26
> arme Schweiz

Nebst dieser Aufweichung auch die am Gotthard.... die CVP zerstört unsere Lebensgrundlage bzw.sie gibt Interessenkonflikten offenkundig nach... dank den Lobbyisten allerorten!


kopfsalat says:
Sent 28 June 2012, 00h16
die neue jagd-verordnung ist übrigens noch viel schlimmer, als im obigen NZZ-beitrag geschrieben:

[www.birdlife.ch/de/content/revidierte-jagdverordnung-viele-v...]

statt mehr arten zu schützen, hat man die saatkrähe von der liste der geschützten arten gestrichen, auch ist die ruhezonen-verordnung für wildtiere in eine "kann" formulierung abgewandelt worden, wodurch die kantone damit bis an den st. nimmerleinstag zuwarten können, wenn der ski-lift oder die downhillpiste eben mehr profit versprechen.

es ist wohl auch kein zufall, dass das zuständige departement für umweltzerstörung und jägerschutz der CVP-bundesrätin unterstellt ist.

silberhorn says: RE: Neue Jagd-Verordnung
Sent 28 June 2012, 15h23
Wolf, Luchs dürfen weiterhin geschossen werden. Neuerding auch Biber, deren Lebensbedingung unter enormem Aufwand hergestellt wurde.

kopfsalat says: RE: Neue Jagd-Verordnung
Sent 28 June 2012, 15h55
> Neuerding auch Biber

da bringst du leider zwei dinge etwas durcheinander. auch wolf und luchs durften schon bisher geschossen werden, wenn sie schäden an kulturen und nutztieren etc. verursachten.

was neu ist, ist dass grossraubtiere neu auch geschossen werden dürfen, wenn sie den jägern vermeintlich zuviele beutetiere wegfressen. also genau das machen, wozu man grossraubtiere wie den luchs u.a. aussetzte. dass die natur auch ohne zutun des menschen den ausgleich unter den wildtieren selber schaffen sollte.

da biber aber keine raubtiere sind, fallen sie nicht unter diese neue regelung.

gruss

dani

silberhorn says: RE: Neue Jagd-Verordnung
Sent 28 June 2012, 16h51
Da hast Du vollkommen recht. Danke für die Berichtigung.

Erwähnen möchte ich noch, dass eines natürlichen Todes verendeten Tiere nicht liegen gelassen werden dürfen. Vermutlich würde der Wolf solche Tiere gegenüber den Schafen bevorzugen da sie keine kräftezehrende Jagt bedeutete. Auch Bartgeier etc. würden vom Aas profitieren.

Mo6451 says:
Sent 28 June 2012, 09h55
wie abartig denken eigentlich Menschen? Da lese ich heute, dass der Storch erfolgreich wieder angesiedelt wurde und im gleichen Atemzug werden andere Wildtiere nutzlos wieder ausgerottet.

Wer vor ein paar Tagen den Flm über den Torre de la Paine in Patagonien gesehen hat, in dem der Puma heimisch ist und Jagd auf Guanacos macht, kann sich über unsere Verhaltensweisen nur wundern. In diesem Film wurde deutlich, wie viele andere Tierarten von dem einen erlegten Guanaco leben. Un die werden dadurch auch nicht ausgerottet. Das schafft nur der Mensch.

Wann wird der Mensch endlich begreifen, dass für ihn zum Überleben die Ökologie weitaus wichtiger ist als die Ökonomie!?!

Henrik says: Das konnte nicht mal
Sent 28 June 2012, 10h08
Homo erectus oder Homo Heidelbergensis oder der Neanderthaler ...wie soll es der Sapiens können?

> Wann wird der Mensch endlich begreifen, dass für ihn zum Überleben die Ökologie weitaus wichtiger ist als die Ökonomie!?!

Soeben habe ich mir Doks angeschaut, wie die seltenen Erden in die digitale Welt eingebaut werden und damit die blutigsten aktuellen Konflikte am Leben erhalten... solange der Mensch auf diesem Planeten agiert, ist die Zerstörung implizit!

MaeNi says: RE:Das konnte nicht mal
Sent 28 June 2012, 11h12
>solange der Mensch auf diesem Planeten agiert, ist die Zerstörung implizit!

..der Mensch ist ja vermutlich auch das einzige Lebewesen, welches sich die eigene Lebensgrundlage zerstört...soviel zum Thema "sapiens"..

Henrik says: ...da passt ja das Gotthardröhrchen
Sent 28 June 2012, 15h10
ideal dazu!

...alle (Unter)-Schriftensammler, die in den nächsten 15 Jahren (...) durch die Lande ziehen, die die zunehmend in Bedrängnis geratene Natur und deren Schutz auf ihre Plakate und Bögen bringen, werde ich unterstützen. Das gestrige Abstimmungsverhalten zu Ungusten von Wolf, Bär, Luchs und Kormoranen ist vielleicht nicht ganz so "topig" - geht aber in die gl. Richtung! Die Natur im Ausverkauf!

kopfsalat says: RE:
Sent 28 June 2012, 11h33
> Wann wird der Mensch endlich begreifen, dass für ihn zum Überleben die Ökologie weitaus wichtiger ist als die Ökonomie!?!

das ist genau der punkt bei der biodiversität. sie ist nicht unnützer selbstzweck von ein paar spinnern und tierlifreunden, sondern unsere lebensgrundlage von morgen.

stirbt eine art aus, kann man sie nie (!) mehr zurückbringen.

ob, bis und wie eine andere art die entstehende lücke ausfüllt, lässt sich meist nicht voraussehen, sodass es zu - für den menschen - meist sehr unliebsamen überraschungen kommt. vorallem wenn gewisse - vom menschen so betitelte -schädlinge, mangels prädation, plötzlich überhand nehmen können.

die beispiele sind zu manigfaltig, um sie hier alle aufzählen zu wollen. drum sei, als allseits bekannte "problemart", das wildschwein aufgeführt, dessen negative auswirkungen auf die landwirtschaft von der jägerschaft schon lange nicht mehr in den griff gebracht werden können. ja die jäger als eingeständnis ihrer unfähigkeit, dazu verpflichtet worden sind, wildschäden in der landwirtschaft aus ihrem eigenen portemonaie zu vergüten!

Lulubusi says: Interessant, Interessant
Sent 28 June 2012, 12h15
Irgend wie wird hier über den Schutz von Tieren gesprochen und über so einiges gelästert. Das ist halt eben alles ansichtsache.

Eines muss aber klar erwähnt sein! Die ach so aaaaarmen unterländer subventionieren die Bergbauern!
Finde ich cool! Habe nicht gewusst dass meine Steuern nicht für Subventionen verwendet werden.

Die ach so aaaaarmen unterländer fahren auch auf irgend eine Art und weise in die Berge. (Von wegen Umweltschutz)

Und wie stellt man sich den das vor? Die Natur lässt man walten und schalten wie sie will.
Bin ich grundsätzlich nicht dagegen. Es gibt aber einfach Orte an denen dies nicht funktioniert, da die Gefahr von Katastrophen und für Leib und Leben einfach zu grosse wird. Und das gibt es nicht nur in den Bergen.

Hey und an alle die in dieser Diskusion so salopp sagen Es sind schon andere Berufe ausgestorben nicht nur die der Bergbauern.
Frecher gehts wohl nicht!!
Dan streichen wir mal so schnell euer Berufe! die gibts dan einfach nicht mehr!
Herje wäre das geschrei gross.

Wohl verstanden ich bin ein absoluter verfechter von Wolfsabschuss und so weiter! wir müssen halt eben wieder lernen mit diesen Tieren zu leben.
Ich finde diese ober inteligente Jagdverordnung auch blöödsin, da die Jäger wirklich nur einem Hobby fröhnen und nicht eine Existenz damit betreiben.
Man sollte aber immer alles anschauen und in betracht ziehen und nicht immer nur eine Seite als richtig betrachten.

ABoehlen says: RE:Interessant, Interessant
Sent 28 June 2012, 12h46
Ich finde die Art und Weise wie hier von gewissen Personen gegen die Bergbauern gewettert wird, auch ziemlich bedenklich. Hauptsache, man hat einen Sündenbock! Dass die Berglandwirtschaft nicht mehr ohne Subventionen rentiert, ist leider eine Tatsache, aber einfach zu sagen, sorry Jungs, dann stirbt euer Beruf halt aus, ist zu einfach. Ich kenne selbst Bergbauern und sehe mit eigenen Augen, wie dort im wahrsten Sinne des Wortes "g'chrampfet" wird, und Ende Monat kaum ein Ertrag herausschaut. Aber in der Geiz ist Geil-Mentalität dürfen ja auch die landwirtschftlichen Erzeugnisse auch nichts mehr kosten, sonst kauft der Konsument beim Aldi jenseits der Grenze ein. Wen wundert es da, dass der Bauer z.B. für seine Milch kaum noch was erhält, oder auf seinem Gemüse sitzenbleibt, wenn es nicht picobello aussieht (weil der Konsument es sonst angeblich nicht kaufen würde).

Das Grundproblem an der ganzen Geschichte ist, dass das Verständnis zwischen den so genannten "Unterländern" und den Bewohnern der Berge immer mehr schwindet. Und dieses Problem wird umso grösser, je mehr die Bevölkerung - namentlich natürlich in den Städten - wächst. Die Zweitwohnungsinitiative hat jüngst gezeigt, dass nicht länger ein Röstigraben die Schweiz teilt, sondern vielmehr ein Stadt-Landgraben. Die aktuelle Diskussion bezüglich Raumplanungsgesetz läuft genau auf dasselbe Problem hinaus.

Etwas mehr Verständnis gegenüber der jeweils anderen Seite wäre vielleicht nicht schlecht. Dazu gehört aber auch entsprechendes Wissen. Und hier beginnen die Probleme: Wieviele "Unterländer" haben z.B. schon mal in den Alltag einer Bergbauernfamilie hineingeschaut...?

silberhorn says: RE:Interessant, Interessant
Sent 28 June 2012, 16h59
Einen Einblick in den drei Stufen Bauernbetrieb der Familie Kempf im Schächental. bietet die DVD " Bergauf Bergab von Hans Haldimann". Hat mit den Bergauf, Bergab Sendungen bei BR-TV nichts gemeinsam.
Die DVD kann bei verschiedenen Anbierer bezogen werden. Zum Beispiel bei www.xenixdvd.ch


kopfsalat says: RE:Interessant, Interessant
Sent 28 June 2012, 14h50
> Hey und an alle die in dieser Diskusion so salopp sagen Es sind schon andere Berufe ausgestorben nicht nur die der Bergbauern.
> Frecher gehts wohl nicht!!

was meint ihr zwei wohl, was hier im unterland geschieht mit job's und firmen die nicht mehr rentieren? meint ihr wirklich, dass der spengler oder maurer oder feinmechaniker von bern geld erhält, weil er im konkurrenzkampf nicht mehr kostendeckend arbeiten kann? dass er die aufträge bald nur noch erhält, wenn er zu dumping-löhnen arbeiten lässt?

augen-auf würd ich da mal sagen! ihr braucht euch nur mal im parlament in bern umzuschauen wieviel bauern-lobbyisten dort sitzen und dafür schauen, dass sich ihre schäfchen (im wahrsten sinne des wortes) nicht dem kalten wind des freien marktes aussetzen müssen.

[www.bernerzeitung.ch/schweiz/standard/Die-Vertreter-der-Baue...]

was gefragt ist, sind innovation und keine geschützten werkstätten für nostalgische wirtschaftsformen, damit sie sich jedes jahr einen neuen und noch grösseren traktor kaufen können.

wie es herauskommen könnte, wenn hier nicht bald eine umkehr eingeläutet wird, sehen wir schön an den problemen der EU, im norden wird gekrampft, der süden ... naja ...

> Habe nicht gewusst dass meine Steuern nicht für Subventionen verwendet werden.

Eidgenössischer Finanzausgleich 2012 provisorisch

so wies aussieht erhälst "du" rund 1000.--- unter anderem von den reichen unterländern.

der unmut hier im "unterland" wächst ob dieser umverteilung, vorallem weil diejenigen die bezahlen nichts zu sagen haben, was mit ihrem geld geschehen sollte.

Mo6451 says: Bauernsterben
Sent 28 June 2012, 14h48
Als die EU noch EWG war, hat es angefangen mit den unsinnigen Agrarsubventionen. Was daraus geworden ist, sehen wir heute. Es wird das produziert, wofür es die größten Subventionen gibt. Es sind Agrarkonglomerate entstanden (in der alten DDR noch viel schlimmer) und der kleine Bauer ist auf der Strecke geblieben.
Was bringen die Konglomerate, nur neue Probleme, ich erninnere nur an Käfigkaltung von Hühnern, riesige Schweinezentren, überdüngte Felder wegen der Massenhaltung von Kühen und damit der Profit noch größer wird, werden munter entsprechende chemische Mittel eingesetzt.
Nein, ich bin nicht dafür, dass die Bergbauern aussterben, aber ich bin für eine Landwirtschaft, die diese Auswüchse nicht zulässt und sich auf das "Normalmass" besinnt.

Und der Verbraucher kann das mitsteuern, mit seinem Einkaufsverhalten.
Die unsinnige Subventionspolitik gehört auf den Prüfstand, denn heute profitieren nur die Falschen davon.

Lulubusi says:
Sent 28 June 2012, 16h01
Ach ja, immer wieder die selbe Leier. Finanzausgleich.
Unsere lieben unterländer kommen doch immer zu kürz und müssen nur für die Bergbewohner zahlen
Ich kenne den Finanzausgleich und wen man den richtig betrachtet, hat dies nix aber auch gar nix mit Berg oder Stadt zu tun!

Wenn wir die Bergbauer schon aussterben lassen, dann gibt es so eineig ander Berufe die man ohne gorsse Konsequenzen verschwinden lassen könnte.
Es gibt so viele realitätsfremde hochstudierte Sesselpuubser die von ihrem Bürotisch sagen was zu tun ist und alles besser wissen als die alte Einheimische Bevölkerung. Genau diese Büroheinis sind fragwürdig.

Weiter:
Bergbauern leben wahrscheinlich viel viel viel mehr im Einklang mit der Natur als mancher Unterländer der sich in der Freizeit in der Natur bewegt.

Und das beste erhalten etwa die Flachlandbauern keine Subventionen?

Also immer schön das ganze anschauen und nicht nur die Sachen rauspicken die einem stören!

kopfsalat says: RE:
Sent 28 June 2012, 16h48
> Ich kenne den Finanzausgleich und wen man den richtig betrachtet, hat dies nix aber auch gar nix mit Berg oder Stadt zu tun!

das stimmt, der hat vorallem damit zu tun, wie innovativ und haushälterisch ein kanton ist. oder ob er über seine verhältnisse lebt und mehr ausgibt, als er einnimmt.

***

aber wie gesagt, auch darum geht es nicht. es geht einzig darum, dass ein paar hinterwäldler und ewiggestrige ihre mordlust auf kosten der restlichen bevölkerung ausleben dürfen und dies vom staat auch noch geschützt und gestützt wird. und diese mordbuben oder deren vertreter sind (ganz zufällig ?) fast deckungsgleich mit den oben angeführten vertretern einer aussterbenden berufsgattung.

Lulubusi says: RE:
Sent 28 June 2012, 18h10
Da gebe ich Dir beinahe in allem Recht! Bergbaueren, zumindest bei uns haben allerdings weniger ein Problem damit. Wenn diese reklamieren wenn ein Wolf ein Kalb reisst kann ich noch verstehen. Ist doch ein Finanzielles Problem.

Wenn aber die Jäger und Fischer jammer, das kann ich ebenso wenig nach voll ziehen wie Du und kann nur beipflichten!

dabuesse says: RE:
Sent 28 June 2012, 21h42
Da wird eine Aussage von mir gleich undifferenziert ausgebauscht, passt irgendwie in die heutige Zeit Ich habe nicht behauptet, dass die Bergbauern vor den Unterländern in die Knie gehen sollten. Ich habe auch nicht alle Bergbauern gmeint, jede Person kann nachlesen, dass ich "gewisse" und "leises Danke"geschrieben habe.

Es geht ganz einfach darum, dass man gerechterweise auch andere Berufe subventionieren müsste, die der "Markt" nicht mehr will. Was sagt mann all den Leuten, die ihren Job verlieren, weil die Arbeitsplätze in Billigländer verlagert werden. Alle diese Leute müsste man fairerweise auch unterstützen.

Gut, nun ist es halt so, dass die Bergbauern Subventionen bekommen (den "schwierig-Gelände-Zuschlag" seit neustem nicht mehr). Doch statt dann einfach gegen Unterländer zu schimpfen, "die ihnen vorschreiben den Bär und Wolf zu tolerieren", sollten sich (ich schreibe) EINIGE mal überlegen, wer ihnen die Ausübung ihres Traumberufes überhaupt ermöglicht. Dabei wie schon gesagt nicht darum den Unterländern die Füsse zu küssen und es geht auch mir auch nicht darum den "hochnäsigen Unterländer" zu spiegel, sondern um gegenseitigen Respekt.

Und von wegen Frechheit und Respekt: Wo habe ich je geschrieben das Bergbauern sei kein Knochenjob? Im Gegenteil, ich habs ja schon oft selber gesehen wie streng das ist. Und ich habe doch grundsätzlich gar nichts gegen Bergbauer, meine Kritik gilt dem System. Doch wen diese Sache gleich mit der "Berechtigung" der Bergbauern vermischt kommt es mir vor wie wenn die Argumente ausgehen. Oder dann bitte mal genauer lesen statt gleich Polemisieren!

Zu weiteren angesprochenen Themen:

- Meine Meinung nach braucht die Schweiz Landwirtschaft aus dem primitiven Grund zur "Selbstversorgung". Dabei eignen sich halt die Felder im Flachland besser, dann wird wohl niemand abstreiten

- Ein Bergbauer lebt wohl mehr in der Natur als ich, das stimmt und ich habe nie das Gegenteil behauptet :)

- Ich sehe, Angst vor der Wildnis geistert in der "organisierten Schweiz" herum. Es herrscht das Ziel alles zu kontrollieren und steuern, auch die Natur! Müssen wir das denn?

eugen says: Nochmals WOLF
Sent 28 June 2012, 23h38
Nur so ein paar zusammenhangslose Gedanken eines anderen Naturfreundes:

Ich glaube, dass kein gesunder Mensch gerne einen Wolf oder ein anderes Raubtier in seinem eigenen Revier hat. Meine dreijährige Erfahrung im tiefsten afrikanischen Busch hat mir jedenfalls immer wieder gezeigt, dass nie ein Mensch je jubelte, wenn sich plötzlich eine Boa oder eine Kobra vor ihm auf dem Weg befand. "Ach wie schön diese dreimeterlange Würgeschlange in meinem Kaninchenstall! ... " (Ich werde mal ein Bild davon publizieren). Wie weit wir moderne Menschen uns von einem richtigen Naturverständnis entfernt haben, zeigt sich doch beispielsweise auch, wenn eine Frau mit ihren Kindern hinter einem Bären herläuft, um ihn zu fotografieren. Da waren usere Vorfahren schon noch viel intelligenter. Sie lebten halt auch 24 Stunden im Tag und 365 Tage im Jahr in der Natur. Verständlich, dass sie sich Bären, Luchse und Wölfe vom Halse halten wollten. Und jetzt kommen wir verwöhnte Menschen, die nur noch in grossem Komfort leben können, lesen etwas von Biodiversität und meinen: Das ist es!

Wir Menschen haben, nachdem wir von den Bäumen herabgestiegen sind, und begannen, in der Sawanne zu leben auch nur darum überlebt, weil wir es dank unserer Intelligenz verstanden, die Raubtiere zu überlisten.

Ich finde es schlecht, über unseren Bauernstand zu lästern. Es ist, glaube ich, immer noch der Bauer, der uns mit Kartoffeln, Käse und Gemüse versorgt. Und zudem sind unsere Bauern sehr CO2-neutral - verschieben sich nicht ständig von einem Punkt zum anderen auf dem Globus, machen nicht Ferien in der Karibik und gehen zum Bergsteigen nach Patagonien.

Wer da für freies Schalten und Walten der Natur einsteht, muss akzeptieren, dass der Mensch auch zur Natur gehört und durch den naturgesteuerten Prozess der Evolution für ein paar Jahre an die Spitze des Tierreichs gelangt ist. Auch jedes andere Tier würde diese Position voll zu seinen Gunsten ausnützen.

Es sind in der Geschichte unseres schönen Planeten auch immer wieder Millionen Tier- und Pflanzenarten auf einen Schlag verschwunden (zum Beispiel vor 65 Millionen Jahren). Dieses Massensterben hat dann jedes Mal den Anstoss zu einem grossen Entwicklungsschub gegeben.

Mich nimmt wirklich Wunder, ob es hier in dieser Community tatsächlich Leute gibt, die gerne mitten in der Nacht und alleine einem Rudel Wölfen begegnen würden. Wobei ich vor mehr als dreissig Jahren das Buch "Sommer mit Wölfen" gelesen habe - und das war sehr romantisch ...

Die Bergkantone beziehen übrigens nicht nur Geld (im Rahmen des eigentlich vernünftigen Finanzhaushaltes - so etwas sollte es weltweit und in viel stärkerem Masse auch geben), sie versorgen die Leute im Unterland auch mit sauberer Wasserkraftenergie und täglich frischem Sauerstoff ... Und viele schätzen die Bergkantone auch als Erholungsgebiet.

Gruss aus dem Wallis

Eugen

kopfsalat says: RE:Nochmals WOLF
Sent 29 June 2012, 08h47
lieber eugen,

du hast schon ein seltsam vereinfachte (und sehr christlich geprägte) vorstellung von evolution und den zusammenhängen in der natur.

aber deine taktik vom wesentlichen abzulenken, ist leider komplett aufgegangen, statt über das unsinnige jagdgesetz zu diskutieren, verzetteln wir uns bei bergbauern, subventionen und mittlerweile sogar im afrikanischen urwald. auch ich bin dir auf den leim gegangen.

aber hier geht es einzig darum, dass aus reiner lust am töten verbunden mit einer unsäglichen profitgier der gemeinden und kantone nun auch geschützte raubtiere getötet werden können:

[zitat]

Art. 4 Abs. 1 Bst. [...] g sowie Abs. 2

1 Mit vorheriger Zustimmung des BAFU können die Kantone befristete Massnahmen zur Regulierung von Beständen geschützter Tierarten treffen, wenn Tiere einer bestimmten Art trotz zumutbarer Massnahmen zur Schadenverhütung:

[...]

g. hohe Einbussen bei der Nutzung der Jagdregale durch die Kantone verursachen.

[/zitat]

dass diese regelung natürlich auch all den hobby-schafzüchtern entgegenkommt liegt auf der hand, muss doch auf diese weise nicht mehr bewiesen werden, dass der riss vom wolf stammt und nicht, wie viel öfter, von wildernden hunden.

dank dieser neuen formulierung reicht es zu behaupten, dass weniger tiere geschossen wurden und dass dies einzig wegen des wolfs oder luchs so ist. wie das ja schon heutzutage von der jägerschaft vorgelogen wird.

gruss aus der schweiz

dani

ps:

> Die Bergkantone ... versorgen die Leute im Unterland ... mit ... täglich frischem Sauerstoff

ROFL

eugen says: RE:Nochmals WOLF
Sent 29 June 2012, 09h46
Hallo Dani

Du hast recht: dies hier ist eine wirre Diskussion.

Eigentlich habe ich keine Taktik verfolgen wollen, auch nicht um von irgendetwas abzulenken.

TUT MIR LEID, falls dies nun geschehen ist.

Christliche Moral hin oder her: als wir kürzlich auf dem Schwarzhörnli waren und dann in Randa noch einkehrten - in ein Restaurant, dessen Wände mit vielen Sujets aus der heimatlichen Tierwelt bemalt waren, habe ich zu meinem Kollegen gesagt, dass ich im Prinzip Mühe mit der Jagd habe, und dass ich nicht einfach so drauflos schiessen könnte. Bald haben andere an der Diskussion auch mitgemacht.

Vor allem habe ich auch erzählt, dass einmal ein Jäger mit der Seilbahn von Gspon hinunter gefahren sei, und dass dieser stolz seinen soeben erledigten Schneehasen präsentiert habe. Für mich kam dies einer "Todsünde" gleich - wie kann jemand ein so niedliches Tier, das es versteht, auf die erestaunlichste Art in einer harten Bergwelt im Winter zu überleben, schiessen? Da muss doch jemand eine Ecke abhaben. Zudem hat es sicher keine Schneehasenüberpopulation. Ich selber habe es sowieso mehr mit den grasfressenden als mit den fleischfressenden Tieren. Darum gilt meine Sympathie dem Hasen und nicht dem den Hasenden fressenden Wolf. Auch habe ich Sympathien für die Schäfer, die ihre lieben Tiere hegen und pflegen und weniger für die Jäger.

Schade halt, dass Schafsfleisch und -wolle keinen Absatz mehr finden! Kann mir aber eigentlich gleich sein, denn ich kaufe meine Esswaren sowieso schon seit Jahren im Geschäft ein.

Was soll hier überhaupt für eine Diskussion geführt werden? - über den Sinn der Jagd, über den Schutz gewisser Tiere, über die Selbstregulation in der Natur, ... ?

Wie gesagt: ich habe auch gewisse Mühen mit der Jagd, obwohl ich meine jagdbegeisterten Verwandten auch schon auf der Jagt begleitet habe. Zudem sind ein paar meiner Lehrerkollegen begeisterte Jäger. Der Jagd wohnt schon eine gewisse Romantik inne. Der Jäger ist aber halt schon einer, der tötet. Aber, wenn ich gegen das Töten von Tieren bin, muss ich konsequenterweise auch auf den Fleischkonsum verzichten (was ich übrigens schon jahrzentelang probiere). Zudem waren unsere Vorgänger auch Jäger, bevor sie zu Acker-Bauern wurden. Das mit der Selbstregulierung des Wildbestandes klappt heute wohl nicht mehr. Dazu bräuchte es viel mehr Wölfe - und wer reguliert dann den Wolfsbestand? Problematisch ist auch, dass der Jäger mit Vorliebe den kapitalen Hirsch aus der Population heraus schiesst und nicht das schwache Tier. Und der Wolf rennt auch lieber dem langsamen Schaf als dem schnellen Fuchs nach.

Schlussendlich muss ich sagen, dass ich nicht weiss, ob das neue Gesetz sinnvoll ist oder nicht? Wir Menschen greifen nun halt mal an vielen Orten regulierend ein. Wolf - Schafhaltung - Jagd - Regulierung: ein komplexes Thema, gescheiter ich behalte meine äusserest laienhafte (und katholische) Meinung für mich ...

Gruss aus dem Jagdgebiet

Eugen

kopfsalat says: RE:Nochmals WOLF
Sent 29 June 2012, 10h49
> Was soll hier überhaupt für eine Diskussion geführt werden? - über den Sinn der Jagd, über den Schutz gewisser Tiere, über die Selbstregulation in der Natur, ... ?

über nichts geringeres, als über die zukunft der menschheit.

denn natur-schutz ist menschen-schutz. der mensch ist teil der natur. naturschutz ist zukunftsplanung und bedeutet: mir und meinen nachfahren so viele optionen, wie nur möglich offen zu halten.

jäger sind fatalisten, ihnen gehts einzig um den kurzfristigen genuss: nach mir die sintflut.

aber die spezies mensch ist nicht aufgrund seiner (eher unzulänglichen) fähigkeiten als jäger zur vermeintlichen krönung der schöpfung aufgestiegen, sondern aufgrund kluger vorrats- und vorwärtsplanung.

ohne diese würden wir auch heute noch wie wolfsrudel umherziehen, die meiste zeit von unbändigem hunger geplagt.

ob die entwicklung der spezies mensch gut oder schlecht ist, ist irrelevant, denn die natur/evolution hat keine moral.

"zufällige mutation" und "nicht-zufällige selektion" ist alles was es braucht. diejenigen arten haben mehr nachkommen, die an die jeweilige situation am besten angepasst sind.

es geht auch nicht darum, ob jagd grundsätzlich gut oder schlecht ist, es geht einzig darum, dass die jagd, wie sie heute bei uns betrieben wird, nicht förderlich ist, für das weiterbestehen der spezies mensch.

jahrelange dahingehende aufklärungsarbeit ist quasi mit einem federstrich zunichte gemacht worden.

***

natürlich gibt es noch zig andere beispiele für das ultra-kurzfristige denken, welches unsere zukunft gefährdet.

aber den grosse wurf, wie er in rio oder kyoto vorgegaukelt wird, der alle unsere sorgen auf einmal aus der welt schaft gibt es nicht.

es braucht kleinstarbeit, meinungsbildung, überzeugungsarbeit, um den instinkt durch die vernunft zu ersetzen.

kopfsalat says: RE:Nochmals WOLF
Sent 29 June 2012, 09h38
NZZ: Geständnis eines Walliser Jägers

erschreckend: die erkenntnis ist da, aber da der mensch ja die krönung der schöpfung ist, reicht einmal kurz beichten und schon kommt man trotzdem in den himmel.

da kommt mir das grosse kotzen.

83_Stefan says: RE:Nochmals WOLF
Sent 29 June 2012, 12h39
Klasse - DER Kommentar dieses Threads!

Sputnik Pro says: Typisch Schweiz, die Lösung wäre so einfach
Sent 29 June 2012, 16h23
Nun mische ich mich auch noch ein obwohl wir die Diskussion auf HIKR schon früher an einigen anderen Orten hatten:

Das Problem wäre theoretisch eigentlich ganz einfach lösbar wenn man die Natur sich selbst überlässt. Wo genügend Raubtiere sind, wird die Population an überschüssigen Wildschweinen und Hirschen selbst reguliert da stets alte, kranke und schwache Tiere gerissen werden. Wer aber nun wegen ein paar Schafen oder Kühe die Raubtiere abschiesst, wird immer eine Überpopulation an Wildschein, Hirsch und sonsigen Pflanzenfresser haben welche die Jungbäume frisst und die Ernte der Bauern vermindern wird. Deshalb wäre es eigentlich logisch, möglichst rasch die Wiederansiedlung von Raubtieren zu fördern. Deshalb frage ich mich ob es den Jägern wohl nur um's Schiessen geht und nicht um eine intakte Natur? Ehrlich gesagt sollen die Jäger doch Tontaubenschiessen üben, aber mit einem Flachmann im Sack werden sie es sowiso nicht zur Olymipade schaffen...

Was die Schäfer angeht, sollen diese einmal über den "Tellerrand" Schweiz hinausschauen. Auf dem Balkan und vielen anderen Teilen der Welt ist es selbstverständlich dass man Schafherden nie unbeabsichtigt lässt. Zumindest gehört einen Herdenhund dazu. Ein Gedanke: An Stelle dass der Bund gerissene und hautsächlich VERUNFALLTE UND ABGESTÜRZTE Tiere bezahlt, wäre jeder Hirte aus Südosteuropa froh, er könnte zu einem für schweizer Verhältnisse kleinen Lohn, einen Sommer lang in den Alpen Schafe hüten.

dabuesse says:
Sent 29 June 2012, 19h54
Ich bin mal 8-Tage lang durch die Wildnis von Rumänien gewandert. Dort ist ist das Vorhandensein von Bär und Wolf selbstverständlich. Die Schafherden trifft man nur oberhalb der Waldgrenze und werden durch Schutzhunde überwacht (die weit weniger aggressiv sind als ihr Ruf). Bei kleinen Farmen in der Natur sind auch Elektrozäune selbstverständlich. Probleme mit dem Bär gibt es dort nur in oder nahe der Zivilisation wie zB in Brasov wo ein ausgedehnter Wald auch die Grossstadt trifft. Was auch verständlich ist durch ein verfehltes Bärenmanagement. Ich hab mit eigenen Augen gesehen wie der Müll einfach so herum liegt (jedes Haus hat eigene Deponie :), dazu werden für Touristen Fütterungen angeboten, was den Bären die Angst vor dem Menschen nimmt.

Weder Bär noch Wolf sind aggressive Tiere wenn man sie denn auch in Ruhe lässt und ihre Privatsphäre respektiert. Das Bild vom Wolfsrudel, dass man in der Nacht trifft und dich zerfleischt ist ein Bild von Hollywood oder ein längst überholtes Bild aus vergangenen Zeiten, als die Wölfe im Wallis die Wintervorräte plünderten, weil ihnen die Menschen ihre natürliche Lebensgrundlage genommen hatten und ihnen so nichts anderes übrig blieb.
Dass man bei Wildzelten (was im Gegensatz zur Schweiz in Rumänien sehr beliebt ist) sein Essen für den Bären unerreichbar lagern soll statt im Zelt, das wissen beispielsweise Rumänen nicht und daher immer wieder in den Wälder um Brasov Leute im Zelt in der Nacht angefallen.
In Nordamerika hatte ich mal in der Nacht ein Bär vor dem Zelt. Klar gibt es in dem Moment angenehmeres. Doch in keinem Moment wollte dieser mir doch etwas antun, der versuchte nur vom Abfallcontainer Essenresten zu kriegen. Er schaffte es nicht, da in Nordamerika im Bear-Country die Container bearproof sind. Wäre wohl Essen in meine Zelt gewesen hätte er mich unwissend angefallen (in den Fall ist ein Zelt und der Wahrnehmung eines Bären ein Essenshaufen). Der Bär kam auch nur durch das Fehlverhalten von unwissenden Touristen 2 Tage zuvor welche Hundefutter liegen gelassen hatten. Am nächsten Morgen wurde mir gesagt der Bär werde nun wohl betäubt und versetzt an einen abgelegenen Ort. So etwas wäre in der Schweiz nicht möglich (da die Wildnis fehlt), wodurch Abschüsse bei wirklichen Problembären für mich kein tabu ist, aber möglichst vermieden werden sollte, vor allem präventiv.

Denn ist ein Bär mal ein richtiger Problembär muss er leider abgeschossen werden, da solches Fehlverhalten von der Mutter an die Jungen weitergegeben wird. Damit meine ich Stichwort Familie von JJ3: Mutter Jurka, Söhne Bruno und JJ3, alles Problembären. Doch der Ursprung aller Übel, waren die Touristen, welche die Jurka immer wieder verfolgt und gefüttert haben.
In Zukunft muss also geschaut werden, dass es gar nicht so kommt. Eine richtiges Management und Aufklärung ist wichtig. Mann muss vor diesen Tieren überhaupt keine Angst habe, aber eine grosse Portion Respekt, vor allem von ihrer Privatsphäre (Beispiel Mutter mit Kinder, die den Bär verfolgt).

Und noch zum Schluss: In Rumänien gibt es sehr viele Bären (es wird schon von Überpopulation gesprochen), doch ich habe in 8 Tagen Wildnis kein einziger gesehen. Das zeigt, auch bei optimaler Populationsdichte sind es nicht viele und sie sind extrem scheu!


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