Mitreissunfall Oeschinenhorn 24.08.1985Am längst vergangenen 24.08.1985 erlebte ich eine der dunkelsten Stunden in meiner Bergsteigerkarriere. Zusammen mit meinem Vater steige ich an jenem Tag zur Fründenhütte auf. Kurz vor dem Erreichen der Hütte schwebt ein Helikopter ein. Er wurde angefordert um eine am Knöchel verletzte Frau auf dem Fründengletscher zu holen. Später sollte sich die Verletzung dann als relativ harmlos herausstellen, die Dame stieg anderentags zu Fuss hinunter. Unmittelbar nach unserer Ankunft eilte ein anderer Hüttengast zur Helicrew: Er habe soeben mitangesehen wie am Oeschinenhorn eine 3er – Seilschaft abgestürzt sei, da sei übles zu befürchten! Sogleich begabt sich der Heli auf eine Erkundung, und kehrte zurück. Der damalige Hüttenwart Fritz Loretan wurde in die Pflicht genommen – es schien übel zu stehen. Lange schwebte der Heli an der Unglücksstelle, schlussendlich kehrten sie mit einem schwerst verletzten Führer auf den Landeplatz zurück. Nach leidlicher Verarztung hob der Alouette III mit der Kennzeichnung HB-XNS ab und entschwand in Richtung Bern. Eine Zeit danach erschien eine Lama, deren Imatrikulation weiss ich nicht mehr. Deren Crew und wiederum Fritz Loretan taten nun das was getan werden musste, sie bargen die Leichen der zwei Gäste. Liebe Leute ich sag Euch: Wer so was mal gesehen hat...! Am folgenden Tag war das Wetter entgegen der Prognose sehr schlecht, des Nachts rüttelte der Wind heftig an der Hütte, es schien mir aber so, als ob alle Anwesenden regelrecht froh darüber waren, froh darüber, sich unverichteter Tour direkt wieder zu Oeschinensee zu begeben. Ich trete mal mit folgender Frage an Euch: War jemand von Euch an diesem 24.08.85 auch auf der Fründenhütte? Kennt jemand das Schicksal des Führers – er wurde ins Inselspital ausgeflogen. Das ist so ne „Vergangenheitsbewältigungskiste“! Das ganze hat mich aber auch etwas gebracht: Ich war, bin, werde sein: Kritisch im Umgang mit dem Seil. Dem Bergsteigerische-Symbol schlechthin! Pollux |
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