Trekkingschuh oder Aplinestiefel


Published by remo17, 5 December 2011, 17h06. This page has been displayed 2939 times.

Seit zwei Jahren besteige ich diverse Berge und renne dann wieder Hinunter. Für dies hatte ich einen leichten Trekkingschuh. Nun möchte ich auch Schneeschuh Touren im Winter durchführen und mich Allgemein im Alpinengelände Bergsteigtechnisch weiter entwickeln.
Muss nun einen Alpinenstifel besorgen mit einer harten Sohle? Kann man mit solchen sich noch gut bewegen(rennen) ? Was wären eure Tipps in Bezug auf die Marke?

Hatte bis jetzt den Lowa renegade und überlege mir den Lowa Mountain Expert GTX zu kaufen.
Vielen Dank für eure Hilfe!



Comments (38)


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kopfsalat says:
Sent 5 December 2011, 19h00
da du ja SEHR gut zu fuss bist, brauchst du vorerst keine alpinstiefel.

für schneeschuhtouren reichen die renegade lange. die einzig anschaffung für den winter wäre vielleicht ein paar leichte gamaschen, damit der schnee nicht von oben in den schuh eindringt.

für alpintouren bis T5 brauchts keine alpinstiefel. auch klettern bis UIAA II geht sehr gut mit zustiegsschuhen oder gar trailrunners. brauchst du in heiklen passagen mehr halt, kaufst du die lieber grödel, einen pickel und/oder ein paar teleskopstöcke. die kannst du nämlich, sobald nicht mehr benötigt, in den rucksack stecken, was bei schweren alpinstiefeln eher problematisch würde ... zumal du dann barfuss gehen müsstest ...

steife bergschuhe sind vorallem für leute mit untrainierten füssen und knöcheln essentiell, die würden sonst nämlich bei jeder unebenheit umknicken.

mit steifen sohlen kann man schon sowas ähnliches wie rennen, nur ist es sehr anstrengend und vorallem sehr ungesund.

gruss
dani

muscat says: RE:
Sent 5 December 2011, 20h26
Einmal mehr verbreitet kopfsalat seine erstaunliche Theorie von wegen «Turnschuhe genügen bis T5». Wenn der liebe Remo dann im alpinen Gelände verunfallt mit den leichten Schuhen, pardon, mit den Träilrönnern, dann ist kopfsalat vermutlich nicht verantwortlich für die Folgen seines Tipps.

dominik says: RE:
Sent 6 December 2011, 06h03
Weil man etwas sich für sich selbst nicht vorstellen kann heisst es nicht, dass es nicht gut oder machbar ist.

Ich selbst trage seit dieser Saison auch Scarpa Mojito (Zustiegsschuhe) und komme damit problemlos selbst in schwierigem Gelände klar - gutem Fusstraining sei dank. Und als ambitionierter Läufer kann ich damit wunderbar und extrem zeitsparend beim Abstieg Höhenmeter vernichten.

Gruss
Dominik

Aendu says: RE:
Sent 6 December 2011, 14h49
Scarpa Mojito? Ich trage diesen Schuh zur Arbeit bzw. für die täglichen Bedürfnisse im Dorf. Es ist ein sehr schöner Schuh und angenehm zum Tragen.

Als Zustiegsschuh würde ich den Mojito nie missbrauchen! Ist viel zu "fein" und weich. Aus meiner Sicht wurde dieser Schuh nicht für solche Aufgaben konzipiert. Aber das kann schliesslich jeder selbst entscheiden!

Gruss, Aendu

dominik says: RE:
Sent 6 December 2011, 15h06
Sali Aendu

Ich hab den Schuh unter anderem auf folgenden Touren getragen:

http://www.hikr.org/tour/post43755.html
http://www.hikr.org/tour/post43138.html
http://www.hikr.org/tour/post42944.html
http://www.hikr.org/tour/post42427.html
http://www.hikr.org/tour/post42257.html

Ich war dabei sehr zufrieden mit dem Tragekomfort wie auch mit der Haltefähigkeit im Steil- und Kraxelgelände. Ein bisschen härter dürfte er vielleicht sein, aber das ist, wie Du schon sagst, Geschmacksache. Angeblich gibt es von Scarpa noch eine härtere Version. Muss ich mal ausprobieren.

Gruss
Dominik

kopfsalat says: RE:
Sent 6 December 2011, 15h54
werde mir vielleicht mal den inov-8 griproc 325 "reinziehen".

gruss
dani

der im zweifelsfall IMMER den leichteren schuh wählt.

dominik says: RE:
Sent 6 December 2011, 16h02
Schade, den gibts nur bis Grösse 12 und das ist mir zu klein. Ich brauche eher eine 13 oder gar 14... :-(

MaeNi says: RE:
Sent 6 December 2011, 16h38
Scarpa Mystc GTX!

dominik says: RE:
Sent 7 December 2011, 18h17
danke!

laponia41 says: Kniegelenke....
Sent 6 December 2011, 07h54
Fast alle Bergkameraden aus früheren Zeiten, die abwärts häufig gerannt sind, haben lädierte Kniegelenke. Das kann auch ein idealer Schuh nicht verhindern. Für mich gilt das Motto "Gemütlich absteigen - dafür einige Jahre länger in die Berge gehen."

dabuesse says: RE:Kniegelenke....
Sent 6 December 2011, 10h46
Das erstaunt mich nicht, dass man Knieprobleme bekommt indem man mit Wanderschuhen runterrennt!
Ich bin mal mit den Bergschuhen runtergerannt und hatte danach fürchterlichen Muskelkater. Jeder Schlag geht direkt in die Glieder, den abrollen geht praktisch nicht.

Mit Trailrunner sieht die Welt aber zum Glück anders aus, jedoch nur mit leichtem Gewicht am Rücken vorausgesetzt. In dem Fall (meine persönliche Meinung) denke ich kann es sogar schonender sein als normal runterwandern, man muss ja nicht vollgas runterennen.

Aber klar, ans gemütlich gemütlich runterwandern, zusammen noch mit Stöcken, um die Schläge abzufangen, kommt nichts ran.
Ausser man nimmt die Bahn oder noch besser das Bike für den Abstieg (so viele Berge eigen sich für Bike+Hike)

MaeNi says: Alle Jahre wieder..
Sent 6 December 2011, 08h51
....kommt das Christuskind....oder sicherlich die Diskussion betreffend des geeigneten Schuhwerks...

Nun, das muss ja jeder wirklich selber wissen, wann er welchen Treter tragen möchte...Hauptsache man fühlt sich wohl und sicher...wobei wir persönlich auf Hochtouren in Fels und Eis sicherlich kaum in einem Trekkingschuh unterwegs sein würden...auch auf unseren Wintertouren greifen wir lieber auf einen Touren-Skischuh zurück...ist etwas einfacher, in der Bindung zu bleiben...wobei...UHU klebt ja bekanntlich alles...müsste man vielleicht mal ausprobieren..

Aber Spass beiseite...wir sind mit den Bergschuhen der Marke La Sportiva sehr zufrieden. Meist sind wir Trango S Evo unterwegs. Schön leicht und ein toller (bedingt steigeisenfester) Schuh, der sehr vielseitig verwendbar ist. Auf Hochtouren tragen wir den Nepal Extreme. Steigeisenfest und auch wärmer als der Trango.

Aber Rennen in diesen Schuhen ist nicht gerade soooo lustig...vorallem nicht im Nepal, dafür ist der zu steif. Der Trango ist da schon beweglicher...aber laponia41 hat sicher einen guten Hinweis gegeben...häufiges Abwärtsrennen lädiert die Knie..also besser einen Gang zurückschalten.

Und wenn Du weiter bei einem Trekkingschuh bleibst, dann würde ich mir für den Winter die Frage stellen, ob dieser genug warm ist...aber da hätte Dani kopfsalat sicher eine Lösung parat..:-)

Gruss und allzeit gute Touren...egal in welchen Schuhen auch immer!

kopfsalat says: RE:Alle Jahre wieder..
Sent 6 December 2011, 10h04
> für den Winter die Frage stellen, ob dieser genug warm ist...aber da hätte Dani kopfsalat sicher eine Lösung parat..:-)

natürlich hat er das. da gäbe es z.b. das VBL-prinzip*. seeeeehr konter-intuitiv und für schweizer traditionalisten überhaupt nicht geeignet ... denn was der bergbauer nicht kennt ... obwohl ja gerade die schweizer marke exped eine VBL-socke im angebot hat ... (gibts z.b. bei transa, nicht aber bei baechli ... bezeichnend irgendwie ...)

* welches sich anlässlich des letztjährigen hikr-treffs bestens bewährt hat, "trotz" turnschuhen (salomon xtempo mid gtx) in den schneeschuhen ...

für winter-ski-touren greife ich gerne auf meine langlaufschuhe zurück (mit VBL), die sind nicht nur leichter als tourenskischuhe, die halten auch besser in der langlaufskibindung ... ;-)p)

ginge es längere zeit ins steileis würde ich, der steigeisen wegen, wohl auch auf schuhe mit starrer sohle wechseln (da stehen sogar noch irgendwo ein paar reichle schalenschuhe vom militär im keller rum, keine ahnung zwar, ob die was taugen). da ich das aber in absehbarer zeit nicht machen werde, stellt sich diese frage für mich (noch) nicht.

da aber nur - geschätzt - 10% aller bergänger für 10% ihrer touren im steileis unterwegs sind, sollte man sich schon die frage stellen, ob man deshalb für die restlichen 90% der zeit wirklich andauernd mit steigeisenfesten schuhen unterwegs sein muss?

apropos abwärtsrennen, solange du z.b. barfuss (oder z.b. mit barfuss-schuhen) auf natürlichem untergrund und ohne mordsgewicht am rücken unterwegs bist, sollten deine knie eigentlich keinen schaden nehmen. das gibts erst, wenn du auf hartbelag rennst. dann knallt dir jeder schritt ins knie. du kannst dir den hartbelag natürlich auch direkt an die füsse schnallen, dann ist's auch auf weichem untergrund ungesund. was hingegen sehr empfehlenswert ist für die knie, sind trekkingstöcke.

sodeli, jetz kann der gschänggli-mann kommen.

gruss
dani

Mel says: RE:Alle Jahre wieder..
Sent 6 December 2011, 16h34
> du kannst dir den hartbelag natürlich auch direkt an die füsse schnallen, dann ist's auch auf weichem untergrund ungesund.

*schmunzel*

das klingt schon irgendwie einleuchtend. langsam beginnt deine "turnschuh-hirnwäsche" bei mir zu fruchten ;-)

Fenek says: was leichtes....
Sent 6 December 2011, 11h17
Ich überlege mir auch allen Erntes mit dem Weihnachtsgeld einen leichten Zustiegsschuh zu kaufen. Beispiel von Hanwag oder Garmont. Nächsten Frühling/Sommer will ich dann einige Versuche unternehmen. Aendu hat ja auch gute Erfahrung damit. Ein Bergführer hat mir von seinen Erfahrungen erzählt und mir diese sehr empfohlen.

Allerdings muss man wissen, dass Geröllsurfen und hie und da ein Schneefeld queren eben auch Grenzen hat. Der Schuh ist dann schnell voll mit dem unerwünschten Material.

Warum denn eigentlich rennen in den Bergen? - Wenn ich unterwegs bin scheint für mich die Zeit stillzustehen. Hier ein Blümlein, da ein schöner Stein usw. - Aber das ist ein anderes Thema.

MaeNi says: RE:was leichtes....
Sent 6 December 2011, 11h46
> Warum denn eigentlich rennen in den Bergen? - Wenn ich unterwegs bin scheint für mich die Zeit stillzustehen. Hier ein Blümlein, da ein schöner Stein usw. - Aber das ist ein anderes Thema.

Schön gesagt, lieber Fuchs!

Das Thema mit den Zustiegsschuhen kommt immer wieder mal auf...inzwischen haben wir auch schon von einigen Tourengänger mit langjähriger Erfahrung gehört, dass sie erst am Gletscher auf den Hochtourenschuh wechseln. Bis dorthin sind sie in Turn- oder eben anderen Zustiegsschuhen unterwegs...und alle haben damit gute Erfahrungen gemacht. Man trägt dann halt immer ein Paar zusätzliche Schuhe mit sich rum..aber vielleicht müsste man es mal ausprobieren...das geht ja über studieren..:-)

dominik says: RE:was leichtes....
Sent 6 December 2011, 12h31
Sali Fenek

Ganz einfach: Wer schneller (runter) kommt, der kann längere Touren unternehmen, ist länger oben bzw kann länger in der Sonne päusele. Finde ich ganz praktisch, sowas :-)

Gruss
Dominik

Aendu says: RE:was leichtes....
Sent 6 December 2011, 14h21
Genau! Ich habe einen leichten Schuh als Zustiegsschuh für Klettereien. Weil ein sehr schwerer Schuh ist im Rucksack etwas umständlich. Für alpine Touren benütze ich aber keine Zustiegsschuhe. Ich will doch nicht 2 paar Schuhe mitnehmen!

Aber sonst bin ich eigentlich ein Fan von anständigen Bergschuhen. Meinen Lowa Nepal Extreme möchte ich nicht tauschen.

Im Zweifelsfalle immer auf einen "groben" Schuh setzen!


dabuesse says: RE:was leichtes....
Sent 7 December 2011, 14h01
Hei Fenek

"warum eigentlich rennen in den Bergen?": Ein anderes, aber interessantes Thema :)

Jeder soll doch nach seinem eigenen Interesse/Form/Charakter/Stimmung/Alter/Gesundheit selber entscheiden wie er sich in den Bergen fortbewegt, solange dabei keine Abgase entstehen.

Das Gefühl Berglaufend über die Berge zu fliegen ist ein ebenso tolles und befriedigendes Freiheitsgefühl. Solange man noch jung und fit ist und das Kribbeln im Bauch hat, sollte man sich das unbedingt nicht entgehen lassen!
Warum nicht das eine tun und das andere nicht lassen? Gemütliche Wanderungen kann man ja zwischendurch trotzdem unternehmen, denn man geniesst sie dann umso mehr!

Naja, vielleicht denke ich in 20 Jahren ja auch wie du, lassen wir uns überraschen :)

gruss David

ps. Für "schöne Steine" habe ich bis jetzt immer Zeit gehabt, auch beim Berglaufen.

Fenek says: RE:was leichtes....
Sent 7 December 2011, 19h26
salut David
ich verstehe deine Argumente sehr gut und habe es vor einigen Wochen hautnah miterlebt. Ein Pärchen überholte mich in der Nähe des Pierre Avoi. Ich konnte sie noch lange beobachten. Es war faszinierend zu sehen, wie sie mit scheinbarer Leichtigkeit auf und ab rannten.

Ich erliege ab und zu auch noch dem Reiz meinen Hausberg in "scharfem" Tempo anzugehen.

Betreffend Schuhen kann ich gut nachvollziehen, dass des Bergläufers Sicht eine andere ist als des Alpinwanderers. Das sieht man an der laufenden Diskussion sehr schön.


PS: Der Thread gefällt mir sehr, es herrscht ein konstruktiver Meinungsaustausch ohne Polemik. Bravo!

LG
Fenek

Bolivar says:
Sent 6 December 2011, 12h22
Hallo Remo17,

Für Schneehschutouren brauchen ich einen steigeisenfesten Alpinstiefel von Raichle mit sehr harter Vibramsohle. Für normale Wanderungen in tieferen Gefilen ist dieser Schuh jedoch völlig ungeeignet. Zum Schneehschulaufen könnte ich mir aber nix anderes vorstellen, denn:
- der Schuh ist sehr warm und natürlich Schnee- und Wasserdicht
- gibt perfekten Halt und Stabilität
- die harten Sohlen machen das Laufen im Schneeschuh m.E. erst richtig angenehm
- zudem könnten bei schwierigeren Touren auch problemlos gleich die Steigeisen montiert werden

Viel Spass und Grüsse

kopfsalat says: RE:
Sent 6 December 2011, 12h56
in schneeschuhen spiel die schuhsohle eigentlich überhaupt keine rolle, man kann damit sogar barfuss rumlaufen!

das entscheidende für den guten halt und die kraftübertragung ist die bindung des schneeschuhs plus natürlich ein ordentliches profil des schneeschuhs, sprich viele stahlzacken.

der schuh muss eigentlich nur einen zweck erfüllen, er muss den fuss speziell warm halten, da nicht die selbe reibung entsteht, wie beim normalen gehen.

meine empfehlung: der msr denali ascent

gibts z.z. im bächli outlet zu 199.- oder dann vielleicht die kopie von aldi (siehe anderen thread) für gerade mal die hälfte davon.

MaeNi says: RE:
Sent 6 December 2011, 13h12
> in schneeschuhen spiel die schuhsohle eigentlich überhaupt keine rolle, man kann damit sogar barfuss rumlaufen!

Genau...hier ist der Beweis dafür...:-)

Pavel says: Es kommt immer darauf an...
Sent 6 December 2011, 19h41
...wie der Untergrund beschaffen ist. Ich hab früher vieles mit steigeisenfesten Bergschuhen gemacht (Sportiva Nepal Top/Extreme), heute hab ich fast nur noch meinen Sportiva B5 (Halbschuh, gibt's leider nicht mehr). Den Niesen, gemäss Führer T3, hab ich schon barfuss bestiegen. Eine T1-Wanderung auf Kieswegen ginge so nicht...

Den Bergschuh hab ich nur dort wo ich Steigeisen einzusetzen gedenke, wenn es Schnee hat oder im steilen Gras. Mit dem Halbschuh kann ich gut Kletterstellen bis III oder IV machen und habe sogar ein besseres Trittgefühl als im Bergschuh.

remo17 says: Vielen Dank
Sent 9 December 2011, 18h48
Möchte mich bedanken für eure ausführlichen Kommentare. Teils haben sie mir weitergeholfen, teils haben sie mich amüsiert. War positiv überrascht über die Anzahl Antworten!

Habe mir jetzt den Lowa Timok GTX gekauft für die anspruchsvolleren Touren. Empfand Ihn als qualitativ hochwertig und entsprach, dank einer 40% Reduktion, meinem Studenten Budget.

Vielen Dank nochmal

kopfsalat says: RE:Vielen Dank
Sent 10 December 2011, 10h10
> Lowa Timok GTX

dachte auch mal, dass ich sowas brauchte um richtig in die berge gehen zu können. bei mir wurde es der Meindl Air Revolution. hab ihn immer mal wieder getragen, konnte mich aber nie so richtig damit anfreunden. er war viel zu steif, ich hatte viel zu wenig gefühl beim gehen. schlussendlich landete er in der kleider- und schuhsammlung.

aber das ist wohl eine entwicklung, die jeder für sich selber (durch)machen muss ... ;-)

sven86 says:
Sent 10 December 2011, 16h28
Entwicklung ist ein gutes Stichwort. Ich habe diese Saison (nach 6 Jahren Pause) auch mit einem "Halbschuh" begonnen. Man ist näher am Gelände dran, spürt die Unebenheiten deutlicher. Zum Einstieg bis T4er Gelände grundsätzlich nicht verkehrt. Man muss aber teilweise sehr vorsichtig sein, gerade in weglosem Gelände besteht eben Umknickgefahr und Schneefelder können etwas unangenehm werden. Mit richtigen Stiefeln kommt man im Gelände viel besser und schneller durch, jetzt würde ich auch nicht mehr mit Halbschuhen laufen wollen.

Pavel says:
Sent 11 December 2011, 22h20
Ich sehe es da etwas anders. Einem Einsteiger würde ich gerade wegen der Umknickgefahr zu einem hohen Schuh raten. Den braucht man ohnehin in der Sammlung, wenn es mal Schnee hat. Später, wenn man auch in weglosem Gelände sicher ist, kann man für einfachere Touren gut auch den Halbschuh tragen. Der ist weicher, angenehmer und deutlich leichter. Zudem wird die Stabilität des Fussgelenks so viel besser trainiert. Was die Effizienz im Gelände angeht - die ist meiner Meinung nach kaum von der Art des Schuhs (Halbschuh, Trekkingschuh, fester Bergschuh), sondern vielmehr von der Erfahrung abhängig.

kopfsalat says: RE:
Sent 12 December 2011, 07h24
> Einem Einsteiger

nur ist remo17 kein einsteiger und hat schon einen über-knöchel-hohen schuh (lowa renegade), den er z.b. mal im schnee tragen kann.

hohe steife schuhe brauchts, auch für anfänger und einsteiger nur, wenn man schweres gewicht mittragen muss.

habe noch nie einen OL-läufer mit la sportiva nepal evo rumrennen sehen, nur weil er in weglosem gelände unterwegs ist, noch nicht einmal beim zweitägigen r'adys mountain marathon, bei dem man z.b. zwingend zelt und schlafsack und kocher dabei haben muss.

gruss
dani

Sent 18 July 2014, 14h16
Um diesen Dauerbrenner wiedermal aufzunehmen...
Gestern war ich erstmals mit einem dieser bergsteigermässigen Designs - Salewa Blackbird - bei bestem Wetter unterwegs. Den Schuh habe ich auf einer Hochalpinwanderung sechs Stunden getragen - und dann wieder dem Händler hingestellt (der ihn auch freundlicherweise zurücknahm).
Meine Meinung ist, dass diese Art Bergschuh im Sommer nur dann Sinn macht, wenn man jeweils mit zwei Paar Schuhen in den Bergen unterwegs ist. Der Salewa Blackbird ist top auf losem Untergrund, Geröll, Fels - je weniger Weg vorhanden, desto besser!
- Zum Hin- und Zurückwandern aber nicht zu empfehlen. Die Sohle und das Fussbett sind hart und verursachen nach wenigen Stunden Knieweh (beim Bergabgehen) und Brennen auf den Fussballen (diese tagelangen “Nebenwirkungen” habe ich bei "normalen" Wanderschuhen sonst nicht).
Die Angaben der Schuhfirmen, solche Bauarten seien für Trecking verwendbar, halte ich für Marketing.

Gruss
Bruno

kopfsalat says: RE:
Sent 18 July 2014, 14h34
kann dir diese: www.hikr.org/gallery/photo876113.html?post_id=27996#1 empfehlen. sind für für fast jedes wander-terrain bestens geeignet. passen vom ersten schritt an, ohne dass man sie einlaufen müsste.

dreamworks says: RE:
Sent 18 July 2014, 14h48
Alles eine Sache der Einstellung - mein Grossvater lief noch mit Holzsandalen mit angenagelten Reifenblätzen über seine Alpen, ging auch.
Mir scheinen so halbhohe Trailrunnners a la Salewa Alp Trainer der nächste Entwicklungschritt...

MatthiasG says: Alles relativ
Sent 23 July 2014, 12h04
Wo die persönliche Grenze zwischen "Joggingrunde" und "Bergtour" liegt ist bei jedem anders. Beim Berglaufen hab ich früher auch Joggingschuhe benutzt - das mach ich aber nicht mehr, da es mir die Gelenke zu sehr verschleißt. Ansonsten empfehle ich eher härtere Schuhe. Es geht nicht um den Komfort am Berg, sondern um Sicherheit. Auch ohne Steigeisenbedarf schützt ein fester Bergschuh das Sprunggelenk und den Fuß besser, nicht nur bei einem Sturz sondern eventuell auch bei Steinschlag.

Hitsch says: .......
Sent 24 July 2014, 08h48
Ich habe es immer mehr wie Kopfsalat und trage in den Bergen immer mehr "leichtere" Schuhe an meinen Füssen. Die Schuhe meiner Wahl sind sowohl Mammut Claw GTX als auch den Mammut T Cirrus Mid wobei bei schwierigerem Gelände eher der Cirrus zum Einsatz kommt. Sobald aber Schnee, Eis und lange (!) Traversen im Gras angesagt sind, greife ich doch noch lieber auf den LOWA Cervo zurück.
Also nicht ganz so puristisch wie Kopfsalat aber ich schätze die weit bessere Dämpfung und das geringere Gewicht and den beiden Mammut. Knöchelschutz ist mit den Mids gegeben, und Knickschutz brauch (will) ich nicht, da ich denke, dass man mit den steifen Schuhen, das gehen zunehmend verlernt!

Gruass

MatthiasG says: RE:.......
Sent 24 July 2014, 13h47
Ich gehe seit vielen Jahren in sehr festen Bergschuhen aber das Gehen habe ich bisweilen noch nicht verlernt LOL!

Ich bin Kampfsportlehrer und daher ist meine Beweglichkeit vor allem auch mit den Beinen mit sehr bewusst.

Ich schätze an den festeren Schuhen vor allem die Tatsache, dass ich damit besser klettern kann und mein Fuß rundherum recht gut geschützt ist.

kopfsalat says: RE:.......
Sent 24 July 2014, 23h33
wenn du rundum-schutz willst, musst du eine american-football-spieler-ausrüstung anziehen. denn die steine können von überall her auf dich runterpurzeln, nicht nur auf die füsse.

MatthiasG says: RE:.......
Sent 25 July 2014, 11h13
Ich beschränke mich da auf Kopf (Helm), Rücken (Rucksack) und Füße (feste Schuhe). Der Rest des Körpers bekommt nicht so oft Steine drauf von oben.

Bei den Füßen ist es aus meiner Sicht genauso wichtig wie beim Kopf. Die Füße bleiben am häufigsten irgendwo hängen in einem Loch oder an einer Kante, der Kopf hat die längste Fallstrecke :)

Weder ohne Füße noch ohne Kopf kommt man vom Berg selbst wieder runter. Aber nochmal: die individuellen Grenzen, ab wo man einen sicheren Bergschuh braucht und bis wo man noch mit leichterem Material zurecht kommt, sind individuell. Also wenn Du für Dich selbst das Risiko vertreten kannst, mit Sandalen auf einem T6 zu gehen, werde ich Dich nicht daran hindern ;) Man kann auch eine 6- mit Gummistiefeln klettern, geben tut es alles.

kopfsalat says: RE:.......
Sent 25 July 2014, 12h21
der helm ist ein gutes beispiel, um zu veranschaulichen, worums geht.

es ist unbestritten, dass der helm dir u.u. das leben retten kann. das heisst aber noch lange nicht, dass du ihn dir sofort aufsetzst, wenn du aus dem bus/auto steigst und auf tour gehst. du ziehst ihn erst dann an, wenn du ihn auf wirklich benötigst. davor hast du vielleicht einen sonnenhut auf.

genau das selbe mach ich bei den schuhen. erst wenn das gelände es erfordert, ziehe ich z.b. meine grödel an. für den rest der strecke bleiben sie im rucksack, denn da reichen auch turnschuhe oder gar flip-flops.

oder mit anderen worten, wieso soll ich mich für 90% oder gar 99% der strecke mit massiven schuhen abquälen, die ich dort gar nicht benötige. ich könnte sie in den rucksack packen und würde selbst mit einem zusätzlichen paar turnschuhen mehr kraft sparen, als die bergschuhe die ganze zeit an den füssen hin- und herzuschwingen.

darum gehts: das zwiebelschalen-prinzip für die schuhe.
dass mittlerweile auch (vor jahren noch erzkonservative) traditionsunternehmen leichtgewichtige trailrunner in ihrem programm haben, lässt hoffen, dass die "zuschaltbare" steigeisenfeste sohle nicht mehr in der allzu weiten zukunft liegen dürfte.


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