Solche in Stein gemeisselte Kreuze dienen der Vermessung und ist definitiv keine Wildschutzgrenze!
Es ist aber nicht zwingend, dass es sich um eine Kantonsgrenze handeln muss. Es kann auch ein Grenzverlauf von Gemeindegrenzen oder Grundstücksgrenzen markieren. Die Farbe ist unerheblich und dient zur besseren Auffindung, meist aber rötlich.
Z.B. hat es bei Koordinate CH-Grid 748251/236904 (+ / - 50 Meter / Aufstieg Spitzigstein zur Meglisalp) ein in Stein gemeisseltes Kreuz und markiert weder eine Landesgrenze noch eine Kantons- oder Gemeindegrenze. Somit ist anzunehmen, dass an diesem Punkt eine Grundstücksgrenze markiert wurde.
Weitere Informationen können in folgender Broschüre nachgelesen werden:
http://www.cadastre.ch/internet/cadastre/de/home/topics/about/why.parsysrelated1.90630.downloadList.80639.DownloadFile.tmp/avbroschuerede.pdf
In Fels werden zur Vermessung Kreuze gemacht. So zumindest steht es in meinem Buch "Vermessung für Baukader".
Dabei handelt es sich um einen LFP (Lagefixpunkt)
"Lagefixpunkte (LFP) sind Anschlusspunkte der Amtlichen Vermessung und bilden die Grundlage für Spezialvermessungen.
"Im Gelände sind sie dauerhaft und eindeutig durch Steine, Bolzen, Pyramiden oder andere spezielle Fixpunktzeichen gekennzeichnet.
Dokumentiert werden sie mit Daten, Punktprotokollen und Punktkarten. Ihr Zweck ist es, den Raumbezug in gleich bleibender Qualität über lange Zeiträume zu gewährleisten. Lagefixpunkte werden durch Messungen und Ausgleichungsverfahren im Bezugssystem der schweizerischen Landesvermessung bestimmt. Die Lagefixpunkte der Kategorie 1 und 2 sind gesetzlich geschützt und werden im Grundbuch angemerkt. "
Dabei gibt es versch. Kategorien von LFP und je nach dem Sind X / Y und Z Koordinaten angegeben gem. dem Schweizerischen Militärkoordinaten System (200 000 / 700 000) und den Zivilen Koordinaten ( 0 / 0 bei Bern, sprich bei 200 000 / 700 000)
Diese sind übrigens auch "Versichert" und immer wieder herstellbar.
In Städten sind solche Kreuze mittels Granitsteinen in Schächten ersetzt worden (steht jeweils auf dem Schacht "Vermessung"). Nicht Kaputt machen, wird schweine teuer.
hast du schon einmal ein solches Kreuz gesucht? Sehr schwierig. Daher werden alle diese Punkte angemalt / gesprayt. Mache ich auch immer. Sonst wird es schwierig, diese wieder zu finden ;-)
> Lagefixpunkte (LFP) sind Anschlusspunkte der Amtlichen Vermessung und bilden die Grundlage für Spezialvermessungen
LFP 1 und 2 können auf map.geo.admin.ch angezeigt werden. im obigen gebiet hat's 2 LFP 2, jedoch befindet sich keiner davon auf dem grat. somit dürfte es sich um einen LFP 3 handeln, für welchen ein beauftragter geometer zuständig ist.
Leider habe ich keine genaue Koordinate zu einem einzelnen Kreuz. Aber den Track könnte man zur Auswertung heranziehen. Auf dem Ostgrat des Oberdörferberg (Kantonsgrenze) waren mehrere Kreuze zu sehen.
Übrigens: die Kreuze waren häufig an vertikalen Felfsflächen angebracht.
Marchstein... als Jungendliche hatte ich oftmals meinem Vater geholfen diese in unserem Wald zu suchen und frisch zu bemalen (mit Bleimenninge... das ist nachhaltiger... natürlich nicht ökologisch gesehen)
Aber immerhin kommt Bleimennige als Mineral (Minium) in der Natur vor. Das gemischte Bleioxid Pb3O4 stellt als Anstrichsfarbe für die Natur keine Gefahr dar da es nicht wasserlöserlösich und nur in kleinen Mengen für Markierungen benutzt wird.
Hatte mich auch gefragt, ob dies Vermessungspunkte sind, oder ob dies irgendwie eine Abseilstelle bezeichnen soll. Nach den obigen Beiträgen wohl eindeutig Vermessungspunkte.
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