Willkommen


Publiziert von Runner, 12. Februar 2011 um 13:48. Diese Seite wurde 1484 mal angezeigt.

ein herzliches Willkommen den neuen Mitgliedern dieser Community



Kommentare (33)


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SchKrauler hat gesagt:
Gesendet am 13. September 2011 um 16:52
Hallo Runner

Schön, hast Du eine Community für unsereinen eingerichtet. Ich scheine hier jedenfalls am richtigen Ort zu sein. Siehts so aus, als wäre ich, was Ängste angeht, ein echter Experte: Flugangst, beklemmende Angstgefühle beim Tauchen, tierisches Lampenfieber vor öffentlichen Auftritten und last but not least Höhenangst. Irgendwie ist mir da wohl ein besonders ängstliches Wesen mit auf meinen Lebensweg gegeben worden.
Das hat wohl auch vor einigen Jahren dazu geführt, dass ich nach einem traumatischen Erlebnis eine posttraumatische Belastungsstörung mit dem vollen Programm (Panikattacken, Spitalaufenthalte ohne physiologische Ursachen, agoraphobische Zustände, etc.) entwickelt habe. Für mich war das trotz der äusserst unangenehmen Begleiterscheinungen damals eine sehr hilfreiche Geschichte, da ich nicht mehr wie früher alles zu verdrängen versuchte - was ich auch schlicht nicht mehr konnte - sondern mich damit zu beschäftigen begann.
Ein erster guter Schritt war sicher zu akzeptieren, dass man halt mehr als andere Talent dafür besitzt, Ängste zu entwickeln. Die Angst vor der Angst ist schliesslich auch eine Angst.
Weiter hilfreich war, die Mechanismen zu erkennen, welche bei mir Angst auslösen und dann Schritt für Schritt die Grenze hinauszuschieben. Damit bin ich recht weit gekommen und muss heute prinzipiell wegen meiner Höhenangst auf keine Tour mehr verzichten, auch wenn es ab und zu vorkommt, dass ich ein geplantes Vorhaben nicht durchführe, weil ich mich in diesem Moment dazu psychisch nicht in Lage fühle.

Gerne bin ich bereit, weitere meiner Erfahrungen über Schweissausbrüche und Zitterknie zu teilen. Ich bin aber auch sehr froh und dankbar hast Du mit Deiner Initiative ermöglicht, wertvolle Hinweise zusammenzutragen, wie dies Kopfsalat in verdankenswerter Weise getan hat.
Ein Vertigoaner lernt eben nie aus und jede neue Tour mit Luft unter der Sohle ist wieder eine besondere Herausforderung für unsereiner.

LG, Richard

Runner hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. September 2011 um 00:05
Willkommen in der Community; wir sind ja sogar Namensvettern :-) - Ja, wir tragen hier offenbar eine Bürde, welche von "Nicht-Betroffenen" selten verstanden wird. Man sagt ja, Angst sei der vernünftigere Teil von Mut. Vielleicht ist es ja auch nicht die Angst, die manchmal "sperrt", sondern (übertriebener?) Respekt vor einer gewissen Situation. Es würde mich tatsächlich aber interessieren, wie diese Angst oder dieser Respekt überwunden werden kann. Das mit der Konfrontation scheint mir durchaus logisch und auch ich mache heute gewisse Dinge welche früher ein absolutes "no go" gewesen wären... Selber hatte ich übrigens auch mal ein ungutes Erlebnis in den Bergen (Ausrutscher inkl. gut 300m Talfahrt auf nassem Berggras im Steilhang), welches aber nicht Auslöser meiner Beklemmung war sondern höchstens noch bestätigend wirkte! Wie auch immer; auch ich arbeite daran :-))))

Gruäss
Richi

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. September 2011 um 07:33
> Es würde mich tatsächlich aber interessieren, wie diese Angst oder dieser Respekt überwunden werden kann.

Wenn Felix's "Karriere" eine Richtlinie ist, dann hilft es sicher enorm, wenn man jemanden dabei hat, der nicht oder weniger unter Vertigo leidet und als helfende Hand dient. Jemanden der einen anspornt, auch mal eine schwindelerregende Tour zu machen, die man aus freien Stücken nie machen würde.

Vielleicht finden sich ja ein paar erprobte hikrs, die uns hier "unter die arme greifen" würden, wohlweisslich, dass wir eben gewisse Limiten haben?

Gruess
Dani

Runner hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. September 2011 um 08:50
das wäre in der Tat interessant; eine gemeinsame Tour in entsprechendes Gelände. Man würde wohl auch feststellen, dass es durchaus verschiedene "Ausfärbungen" des Phänomens Höhenschwindel - Höhenangst gibt. Ich meinerseits habe relativ wenig Probleme, wenn's Drahtseile, Leitern etc. hat. Auch Türme sind in der Regel "machbar", sogar Abseilen und Tirolyenne. Aber wehe es geht quer in einen Geröll- oder Grashang oder auf einen schmalen Grat...!

Gelöschter Kommentar

Runner hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. September 2011 um 10:26
Das werde ich - so Wetter noch mitspielt - nächstens testen :-))

SchKrauler hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. September 2011 um 11:42
Es ist ja schon gemein. Damit es besser geht muss man sich genau dem aussetzen, wogegen sich jede Faser im Leib sträubt. Aber der Hustensirup von Muttern war auch nicht immer so lecker, geholfen hat er trotzdem...
In diesem Sinne ist die Überwindung eines Grates für mich keine Schönheitskonkurrenz. Sicher drüberkommen ist die Devise. Auf allen Vieren, rittlings, auf dem Bauch robbend und wenn gar nichts geht, mit Seilsicherung. Mittlerweile ist es mir egal, wenn ich für meinen Stil ein mitleidiges Lächeln ernte.
Manchmal brauche ich auch einen Moment um eine innere Blockade abzubauen. Dann gebe ich mir diesen Moment. Meine Begleitung weiss von Anfang an Bescheid und lässt mir diese Zeit.
Beim queren von steilen Hängen habe ich einen Vorteil. Mein Vater war begeisterter Kletterer und hat mich auf so manche Tour mitgenommen (auch wenn er hin und wieder viel Verständnis aufbringen musste, wenn ich mitten in einer Seillänge Rotz und Wasser geplärrt habe). Die Erfahrung, die ich mir dabei mit der Reibung eines Bergschuhs und dem Halt desselben, aneignen konnte, hilft mir heute, denke ich.
Ich glaube daher, wenn man sich gezielt mehr Vertrauen in den Halt des Bergschuhs und die Trittsicherheit antrainiert, hilft das beim Queren von steilen Hängen. Und sonst ist auch hier Seilsicherung angebracht. Meist gibt es gute Möglichkeiten (Bäume, Felsblöcke), Sicherungen anzubringen. Und wenn es nichts hat, dann kann man sich von einer erfahrenen Person straff ans kurze Seil nehmen lassen.
Ich nehme mir darum auf anspruchsvollen Wunschtouren öfters Mal einen Bergführer, der über mich Bescheid weiss. Davon haben beide was. Er lebt von dieser Dienstleistung und ich habe jemand, der mir über gewisse Stellen hinweg zu einem grossartigen Bergerlebnis hilft.
Im übrigen sind die Bergführer, die ich kenne, auch gerne mal bereit, ein Übungswochenende zu machen um solche Sachen zu trainieren. Evtl. liessen sich auch Hikr's dazu finden. Und sonst wenden wir uns an Fredy Nock... :-D
LG, (ebenfalls) Richi

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. September 2011 um 12:16
> Aber wehe es geht quer in einen Geröll- oder Grashang ...

das zauberwort fängt ebenfalls mit "G" an: Grödel. oder in meinem fall Kahtoola Microspikes

verbunden mit trekkingstöcken oder einem pickel komme ich damit so ziemlich überall rauf und runter, sogar an orten, wo ich lieber nicht wäre ... ;-)

Runner hat gesagt: Kathoola "Katzenkrallen"
Gesendet am 14. September 2011 um 22:16
Ja, die Dinger habe ich auf einen Berich von Dir hin vor einiger Zeit gekauft aber leider noch nie benutzt. Soll mal fällig sein. Ev. über die Porta d'Es-Cha...

MaeNi hat gesagt:
Gesendet am 14. September 2011 um 15:18
Höhenschwindel – Höhenangst, ein Thema mit welchem ich mich früher häufig konfrontiert sah. Manchmal konnte schon der Tiefblick von einem hohen Gebäude zu einem komischen Gefühl in der Magengegend oder sogar ein paar Schweisstropfen auf der Stirn führen…

Obwohl nahe den Bergen aufgewachsen, bin ich in meiner Jugend nur so zwischendurch mal gewandert..meistens eigentlich auf Schulreisen und ähnlichem. Meine Eltern waren auch keine grossen Berggänger….Skifahren ja, das haben wir viel und gerne gemacht.

Die Leidenschaft für die Berge habe ich dann erst mit meinem Mann zusammen richtig entdeckt. Unsere erste gemeinsame Tour führte uns 2005 auf den Wasserberg…mann, was habe ich auf dieser Tour gelitten! Erstens mal hatte ich null Kondition und zweitens erschien mir gerade der oberste Teil der Flanke unter dem Gipfelkreuz unglaublich steil. Nun, irgendwie bin ich damals wieder runtergekommen und der Muskelkater in den Beinen war nach einer Woche auch wieder weg.

Aber gefallen hat es mir unter dem Strich trotzdem und auf die Tour auf den Wasserberg folgten weitere Wanderungen. Einen gewaltigen Sprung machten wir dann 2007 mit der Besteigung der Schächentaler Windgällen, die ich in bester Erinnerung behalten und inzwischen noch zwei weitere Male bestiegen habe. Einzig in Abstieg im 2007 haben wir uns um ein paar Meter verstiegen, da wurde es mir doch etwas mulmig, aber immer noch weit weg von einer Panikattacke. Ich war einfach nur stolz, diesen herrlichen Berg bestiegen zu haben. Es folgte in diesem Sommer auch noch eine weitere T6-Tour auf den Mieserenstock und den Höch Hund, welche ich in bester Erinnerung habe..jedenfalls möchte ich wieder mal auf den Mieserenstock..

Im Herbst 2007 machten wir unseren ersten Ausbildungskurs Fels und Eis und holten uns so weiteres Rüstzeug für unsere künftigen Touren. Zu lernen, was „auf Reibung gehen“ bedeutet, war dabei sehr wertvoll, wobei ich auch heute manchmal noch ganz tief durchatme, bevor ich dieser Gehtechnik vertraue…aber auch feiner Schotter auf plattigem Gestein und allzu brüchiges Gelände finde ich nach wie vor nicht so sexy…es ist vor allem auch für meine Psyche sehr anstrengend, nie wirklich zu wissen, ob es hält oder nicht.

Im 2008 dann mein erster ernsthafter Klettersteig – die Fürenwand bei Engelberg. Den Blick in den Abgrund hatte ich inzwischen drauf..und meisterte den Steig ohne Probleme. Anstrengend war sie dann aber schon, die Strickleiter am Schluss…;-)

Nach einer weiteren Hochtouren-Ausbildung im gleichen Jahr starteten wir schliesslich auch mit Skitouren…etwas vom schönsten, das wir je erleben durften…auch wenn die ersten paar Abfahrten nicht gerade elegant ausgesehen haben…

Inzwischen bewegen wir uns auf die verschiedensten Arten in den Bergen – Wandern, Hochtouren, Klettern und Skitouren. Durch die gesammelten Erfahrungen und das dadurch gewonnene Vertrauen habe ich heute selten mehr Angst, wenn das Gelände steil und ausgesetzt ist. Ich weiss ja, dass ich mich in solchem Gelände bewegen kann, das habe auf den verschiedensten Touren gemerkt. Zudem habe ich mir den Entschluss von Veronika R. Meyer, Autorin von „Gaias Gipfel“, zu Herzen genommen: auch Sie, die alle 7 Summits und viele andere Gipfel bestiegen hat, kannte das Gefühl der Angst im steilen Gelände – bis zu jenem Zeitpunkt, als sie beschloss, keine Angst mehr zu haben. Danach hatte sie keine Angst mehr. Das hat mich beeindruckt.

Auch wenn ich mich heute meist angst- und schwindelfrei in den Bergen bewege – zwischendurch kann es immer mal vorkommen, dass ich das Gefühl habe, dass ich da oder dort nicht weiterkomme. Dann hilft mir jeweils die gute Unterstützung und der Zuspruch von Marcel – er ist dann jeweils meine persönliche „Dargebotene Hand“

Eine wirklich wüste Panikattacke musste ich zum Glück erst einmal erleben, nämlich auf dieser Tour durchs Chalttäli…bis auf den Chnoren ging alles gut, aber dann war auf einmal Feierabend und Marcel musste mich im wahrsten Sinne des Wortes herunterführen. Inzwischen habe ich diese Geschichte überwunden und möchte die Tour im nächsten Frühsommer nochmals angehen.

Fazit aus meiner eigenen Geschichte:

- Ängste sind dazu da, um sich ihnen zu stellen und sie (Schritt für Schritt) zu überwinden. Der letzte Beweis, dass es funktioniert, haben wir in diesem Bericht publiziert
- Durch Erfahrung steigt das Selbstvertrauen, das Vertrauen in das eigene Können
- Eine gute körperliche und geistige Verfassung ist Voraussetzung für anspruchsvolle Touren
- Ein starker Partner ist eine wichtige Unterstützung, wenn’s mal nicht weiter geht
- tief durchatmen und sich auf sein Können besinnen, wirkt Wunder

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen weiterhin gute und möglichst entspannte und angstfreie Touren.

LG
Nicole (ich bin das Ni aus MaeNi)

Mo6451 hat gesagt: Höhenangst
Gesendet am 14. September 2011 um 16:06
Als ich vor 2 1/2 Jahren in die Schweiz kam war ich von den Bergen fasziniert. Aber als Flachlandalpinist (58 Jahre im Flachland gelebt) hatte ich auch großen Respekt bzw. große Angst. Ich bin dann dem SAC beigetreten, in der Hoffnung in Bezug auf die Berge etwas lernen zu können. Mehr als T1 war am Anfang gar nicht drin. So langsam habe ich mich dann gesteigert, habe versucht größere Höhen zu erklimmen, nur die Ausgesetztheit und die Tiefblicke machten mir immer wieder Angst und damit kam auch die Unsicherheit des Gehens.

So langsam habe ich versucht mich zu steigern, immer mal wieder Freunde und Bekannte mitgenommen und gleich gesagt, welche Probleme ich habe.
Heute bin ich bei T 4 angelangt, habe in diesem Jahr Berge über 5000 m erklommen, gehe auf Klettersteige und habe immer noch Angst, wenn ich durch kleines Geröll gehen muss wie unlängst mit Felix am Stollenloch (Widderfeld/Pilatus).
Ich hoffe, auch das überwinden zu können, obwohl ich nicht mehr so jung bin um zu sagen, ich habe alle Zeit der Welt. Die Kahtoolas, die Kopfsalat empfohlen hat kann ich nur loben. Auch ich habe sie mir zugelegt zu Unterstützung, wenn es im Geröll nicht weitergeht.

Ich hoffe, eines Tages auch mal eine T5 Tour machen zu können und zwar angstfrei. Darauf arbeite ich hin und versuche mir einzureden, dass ich keine Angst habe. Aber das ist leichter gesagt als getan.

Deshalb nur Mut, viel Gehen und ausprobieren und auf schwierigen Touren einen Partner mitnehmen.
LG
Monika

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 14. September 2011 um 16:13
wie schon ein paar mal dargelegt, spielt die tatsächliche steilheit für mich eigentlich eine untergeordnete rolle, solange es ein paar bäume hat, welche die sicht verdecken.

umgekehrt fängt bei mir der puls an völlig ungefährlichen orten an zu rasen z.b. auf sessel-, gondel-, und luftseilbahnen, auf aussichtstürmen, hänge- und anderen brücken mit viel luft rundherum etc.

gruss
dani

sven86 hat gesagt:
Gesendet am 14. September 2011 um 16:21
Ich bin auch nicht ganz schwindelfrei, wodurch leider einige interessante Touren nicht möglich sind. Es ist aber schon etwas besser geworden, und mir ist aufgefallen, dass es mir bergab deutlich weniger ausmacht als bergauf, und wichtig ist es, guten Halt zu haben (fester Fels oder Stahlseile). Hingegen führt brüchiges Gelände schnell zu Nervösität

Was ich auch überhaupt nicht mag: Manche Sesselbahnen sind vor dem Ausstieg noch sehr hoch. Scheinbar haben aber die meisten Wintersportler Angst, nicht rechtzeitig aussteigen zu können (dabei werden die Sessel doch entkoppelt!!), und machen oftmals schon 50 Meter vor der Station den Bügel hoch...da fühle ich mich dann auch ausgesetzt

MaeNi hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. September 2011 um 16:30
> dass es mir bergab deutlich weniger ausmacht als bergauf,...

Das ist interessant. Bei den meisten ist es, soweit ich weiss, gerade umgekehrt. Rauf geht viel, aber runter nicht mehr alles..

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. September 2011 um 17:08
> Das ist interessant. Bei den meisten ist es, soweit ich weiss, gerade umgekehrt. Rauf geht viel, aber runter nicht mehr alles..

geht mir auch so. rauf ok, runter ... naja.

solange ich den berg vor mir habe, kann ich auch steile und ausgesetzte stellen ersteigen, muss ich aber am selben ort abklettern, stellt sich ob der freien sicht ins tal (und sei es auch nur das wenige, was ich unter den schuhen sehe) bald ein mulmiges gefühl ein.

was den aufstieg erschweren kann, ist die, durch die steilheit, massiv stärker geforderte pumpe. sodass sich erschöpfung und nervosität/angst auch mal zu einem unheilvollen ganzen vermischen können.

meist hilft mir in solchen situationen eine kurze pause plus ein gummibärchen oder zwei.

MaeNi hat gesagt: RE:
Gesendet am 14. September 2011 um 20:57
> was den aufstieg erschweren kann, ist die, durch die steilheit, massiv stärker geforderte pumpe. sodass sich erschöpfung und nervosität/angst auch mal zu einem unheilvollen ganzen vermischen können.

Da habe ich auch die Erfahrung gemacht, dass sich mit mehr Kondition einiges einfacher gestaltet. Ist angenehmer, wenn man sich in erster Linie aufs Gehen/Klettern und nicht aufs Luftholen konzentrieren kann.

Was den Abstieg über steile und ausgesetze Stellen angeht, da versuche ich mich vorallem auf das sichere Hinstehen zu konzentrieren. Solange es geht vorwärts oder eben leicht seitwärts. Erst wenns gar nicht mehr geht, steige ich rückwärts ab. Einfach immer so, dass ich mich dabei wohl fühle. Vielfach hilft auch ein Pickel in der Hand - er vermittelt mir noch etwas zusätzliche Sicherheit.

Und ja - eine kurze Pause mit etwas Zucker ist nie verkehrt.

Henrik hat gesagt: ...hier dürfte eine kritische
Gesendet am 21. September 2011 um 15:48
Betrachtung nötig sein...

Runner hat gesagt: RE:...hier dürfte eine kritische
Gesendet am 21. September 2011 um 19:31
angeseilt würd' ich das wohl auch machen. Tyrolliennes (auf dem Seil liegend) und Abseilen über Felskanten und von Hausdächern war nie das Problem. Wie gesagt, sobald es nix mehr zum Halten hat spinnts bei Runner...

silberhorn hat gesagt:
Gesendet am 14. September 2011 um 17:46
Vor gut 2Wochen startete ich den Versuch (kann ja umkehren wenns nicht geht) zum Under Bärgli ob dem Oeschinensee zu gelangen. Leider klappe es nicht. Als die Höhenangst sich etwas meldete blieb ich ohne zu denken, nur die Situation vor mir anschauend stehen bis ich keine Angst mehr hatte. Mein Intellekt fand es zu riskant, was es vermutlich nicht war, und meinte das es besser wäre solche Wege in Begleitung zu begehen bis ich auf ihnen sicher bin. Also genau was Dani meint.

Im Frühling machte ich eine Höhenangst-Verhaltenstherapie. Die dauerte in der Praxis 5-6Mal. Dann ein Aufstieg auf das Baseler Münster. Meine Angst hielt sich in Grenzen. Aber die lauten Glockenschläge neben meinen Ohren und der enorme Baulärm vom Münsterplatz herauf machte mir sehr zu schaffen.. Das war der Therapieschluss da ich nun wusste wie mit der Höhenangst umgehen. Leider garantier eine Therapie in der Stadt nicht danach Wanderungen auf ausgesetzten Wegen zu begehen. Bin dennoch froh sie gemacht zu haben.

Runner hat gesagt: Formen und Vielfalt...
Gesendet am 14. September 2011 um 22:06
...der Höhenangst: wirklich interessant. Ich finde ausgesetzte Stellen richtig "geil", wenn ich gesichert bin und werde auch immer neidisch wenn ich Berichte vom Schnüärliweg, der Gocht (siehe Berichte von fuemm) etc. lese - und doch; ungesichert geht dann nicht viel. Hingegen muss ich auch sagen, dass rauf besser geht als runter, was scheinbar bei den meisten betroffenen der Fall ist. Türme, gesicherte Passagen, Seilbahnen und Sessellifte sind kein Problem und dann kommt so ein an sich harmloser Müll wie der Anstieg auf's Furggeli beim Ortstock und ich muss mich zusammenreissen. Hingegen ist das Himmelsleiterli am Säntis ein Riesenplausch für mich... nicht normal!

kopfsalat hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 14. September 2011 um 23:50
> harmloser Müll wie der Anstieg auf's Furggeli beim Ortstock

was meinst du damit, den bärentritt oder was?

ich hab's noch nicht gemacht, steht aber auf meiner "to do" liste.

Runner hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 15. September 2011 um 10:34
Der Bärtentritt ist nicht wirklich heikel. Es hat Drahtseile drinn. Habe ich vor Jahren mal gemacht. Nein, ich meine effektiv die Geröllhalde zum Furggeli. Da kann gar nichts passieren, jedoch habe ich in solchen Hängen ab und zu Mühe mit dem "Fokussieren" und dann kommt wieder dieses Sch...Gefühl... Kannst Dich ja melden, wenn Du den Bärentritt und den Ortstock machst...

kopfsalat hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 15. September 2011 um 10:55
besten dank für das angebot. werde mich melden. und dann natürlich die katzenkrallen mitnehmen.

welcher weg ist besser, von GL oder von UR her?

Runner hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 15. September 2011 um 11:10
ich war erst einmal auf dem Ortstock. von "Bruuwald" her...:-)

kopfsalat hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 15. September 2011 um 11:18
OK. werde mal meine tour-planungs-maschine anwerfen.

Runner hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 15. September 2011 um 12:23
super :-)

SchKrauler hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 15. September 2011 um 10:54
... nicht normal! -> Das bedeutet, Du bist eben was Besonderes... :-).
Ja, ich staune auch über die Vielfalt der Ausprägungen von Höhenangst. Und die verschiedenen Strategien im Umgang damit - eine wertvolle Inspiration.
Ich habe eigentlich immer ein mulmiges Gefühl, sobald es irgendwo runtergeht. Ich kann mich nur an ganz wenige "freie" Momente in den Bergen erinnern. Komischerweise bei der Überschreitung des Lyskamms, vor der ich einen Heidenrespekt hatte. Oder beim Erklettern des Gendarms am Dent Blanche Südgrat, der ja wirklich ins Leere hinausragt. Ich kann mir bis heute keinen Reim darauf machen, warum ich mich ausgerechnet dort für einen Moment frei von Höhenangst gefühlt habe. Zumal es dann wieder die Momente gibt wie am Hausstock, wo es nur ein kurzes Stück Grat zu überwinden gilt und ich eine halbe Stunde und die ganze Geduld meines Begleiters brauchte, bis ich es Schritt für Schritt unter Aufbringung meiner letzten psychischen Reserven doch noch schaffte.
Ich muss Dir recht geben, es ist manchmal ein rätselhaftes und schwer zu verstehendes Phänomen.

Runner hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 15. September 2011 um 11:05
Lyskamm - ich hör nicht recht!!!

SchKrauler hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 15. September 2011 um 11:26
Mit meinem Bergführer. Der kennt mich und macht das wirklich hervorragend.
Es ist wirklich enorm, was eine professionelle Begleitung vermag. Ich habe einen Freund, der hatte in der Jugend nicht annähernd so viel Bergerfahrung sammeln können wie ich. Dadurch war er mit seiner Höhenangst noch viel unsicherer auf den Beinen, als ich. Er hatte sich aber in den Kopf gesetzt, alle Kantonshöhepunkte zu besteigen. Also nahm er sich einen Bergführer und hat das durchgezogen. Und dabei auf dem Weg zur Dufourspitze ebenfalls den Lyskamm überschritten.Das hat mir damals Mut gemacht, es auch zu wagen.

Runner hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 15. September 2011 um 12:23
chapeau!

SchKrauler hat gesagt: RE:Formen und Vielfalt...
Gesendet am 15. September 2011 um 13:31
Wie gesagt, ausgerechnet dort hat mich die Höhenangst im Stich gelassen (ich hatte schon Angst, sie verlässt mich ganz... :-) )

Henrik hat gesagt: ..sicherer werden durch Übung
Gesendet am 14. September 2011 um 22:37
und entsprechende Begleitung helfen durchaus...

Hier noch ein Link, auf den bedingt zu gegriffen werden kann...

alpstein hat gesagt:
Gesendet am 18. September 2011 um 11:55
Ich leide nicht direkt unter Schwindel, stelle aber immer wieder fest, dass Stellen beim Abstieg, wo der Untergrund rutschig und keine oder keine rechten Griffe vorhanden sind und unten der Abgrund lauert, bei mir ein flaues Gefühl hervorrufen.

Ansonsten denke ich schon, dass es die Übung mit sich bringt, immer sicherer zu werden, und Stellen, die uns früher noch stark beeindruckt haben, heute gar kein Problem mehr darstellen.

An "problematischen Stellen" erst einmal sich sammeln und den Puls runterfahren, ist auch hifreich.

Eine der persönlich unangenehmsten Stellen, über die ich leicht aufgestiegen bin, aber wieder runter musste, war der Abstieg vom Moor, wo man etwas Luft unter den Sohlen hat.


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