Was so Alles im Wald passieret


Published by Nyn, 15 February 2021, 19h03. This page has been displayed 2004 times.

Bayerns Wild im pandemiebedingten Dauerstress
Haben wir Forstwirte/Jäger/Hundebesitzer/Jogger/Radfahrer  usw....unter uns?
Ich denke schon.

Diesen Bericht halte ich wie viele Andere  von "quer" für einen durchaus diskussionswürdigen Beitrag.
Die Kommentare auf FB sprechen jedenfalls Bände.




Comments (56)


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kopfsalat says:
Sent 15 February 2021, 22h49
Jeder der Mal in einem Nationalpark oder Jagdbanngebiet unterwegs war, weiss, dass der Mensch nur dort als Gefahr wahrgenommen wird und ein panisches Fluchtverhalten auslöst, wo die Tiere vom Menschen gejagt werden. Somit dürfen sich die Jäger auf die eigene Schulter klopfen.

Auch als Mountainbiker ist es immer wieder erstaunlich, dass mich Wildtiere viel näher an sich herankommen lassen, ohne zu flüchten, als wenn ich zu Fuss unterwegs bin. Ich vermute es liegt daran, dass ich erstens mit dem Bike mehr Lärm mache und mich die Tiere somit viel früher hören und zweitens diesen Lärm nicht mit einer Gefahr assoziieren, denn Jäger sind nie mit dem Fahrrad unterwegs.

Der Hund hingegen, egal wie klein, wird immer als natürlicher Feind (Wolf) wahrgenommen und löst ein Fluchtverhalten aus. Sogar bei domestizierten Tieren.

Was wohl auch nicht hilft, ist der von der Jägerschaft z.B. mit Winterfütterungen viel zu hoch gehaltene Wildbestand in Deutschland.

Westfale says:
Sent 16 February 2021, 08h51
Freilaufende Hunde hat es sicher an den gleichen Orten vor Corona genauso gegeben. Wer seinen Hund frei laufen lässt hat dafür doch typischerweise seine bevorzugten Plätze.

Die Wildtier-Überpopulation ist sicher auch ein Faktor. Wenn man dann noch, wie im Film gezeigt, die Uferböschung in steilem Winkel betoniert, muss man sich über ertrunkene Tiere nicht wundern.

Schlussendlich ist da guter Rat teuer. Hier prallen verschiede Interessen aufeinander. Den Wildtieren helfen würde sicherlich, die Leute während des Lockdowns komplett in ihren Wohnungen einzusperren. Die Jäger natürlich auch. Aber dann kommt auch keiner zum Füttern.

derMainzer says: Bayerns Wild im pandemiebedingten Dauerstress
Sent 16 February 2021, 10h44
Griaß di Nyn,

gerade durch die Corona Pandemie und der daraus resultierenden eingeschränkten Reisetätigkeiten, kommt es momentan in den Bayrischen Alpen zu einem überhöhten Besucherandrang. Die Lokalen Medien berichten schon wöchentlich darüber, um auf die angespannte Situation aufmerksam zu machen. Das geht schon bei der Anreise los, zieht sich über die zugeparkten Einfahrten und Rettungswege bis zum Gipfelansturm ohne den nötigen Personenabstand hin. Erschwerend kommt dann noch das Verhalten der Leute dazu. So wie es die Jägerin aus den Ammergauer Alpen im Filmbeitrag geschildert hat. Viele der Natursuchenden ist es nicht bekannt, dass u.a. die Ammergauer Alpen ein Naturpark sind. Hunde sind dort anzuleinen, Drohnen haben dort nichts zu suchen und Tourengeher haben sich an die vorgegebenen Routen zu halten. Das kann man aus der Verordnung entnehmen. Auch sind Nachtski- und schneeschuhtouren mit Stirnlampen im freien Gelände untersagt. Hier gibt es aber an der Kolbensattelhütte an drei Tagen in der Woche den Skitourenabend. Leider halten sich einige nicht daran und müssen immer wieder mit der Stirnlampe über die geöffnete Skipiste in das freie Gelände gehen und fahren. Drüben am Hörnle Massiv ist es das gleiche. Die Konsequenzen daraus sind dann erweiterte Wildschutzgebiete mit totalen Betretungsverboten im Winter, die an die zuständigen Behörden und das Landratsamt beantragt werden. Somit wird die Bewegungsfreiheit der Tourengeher und Wanderer im Winter weiter eingeschränkt. Die Allgemeinheit wird für das fehlverhalten von einzelnen bestraft. Es wäre vom großen Nutzen für die Natur, wenn die zuständigen Behörden die zeitlich ausgewiesenen Wald- und Wildschutzgebiete im Bayernatlas aktuell und ergänzend digital darstellen würden. Das hat bisher nur der Manfred Bromba auf seiner Homepage hinbekommen. Die dargestellten Wald- und Wildschutzgebiete im Outdoor- und Alpenvereinsaktiv sind in ihrer Darstellung für die Tourengeher in der Tourenplanung nicht brauchbar. Auch müssen die entsprechenden Wald- und Wildschutzgebiete v. O. besser ausgewiesen werden. Über die Probleme mit dem ÖPNV will ich nicht näher eingehen, das würde hier den Rahmen sprengen.

Pfiat di
derMainzer

Nyn says: RE:Bayerns Wild im pandemiebedingten Dauerstress
Sent 16 February 2021, 13h56
@ Mainz
Danke für den Hinweis auf die stiefmütterlichen Online-Karten bzgl Wildschutzgebieten.

Die Bromba-Seite beinhaltet eine (ältere?) Liste für das Mangfallgebirge
hier

und einen Link zum Bayernatlas mit allen "roten Flecken":
hier




derMainzer says: RE:Bayerns Wild im pandemiebedingten Dauerstress
Sent 17 February 2021, 14h38
Griaß di Nyn,

habe gerade entdeckt, dass es auf der Homepage vom Naturpark Ammergauer Alpen, es downloadbare Kartenauszüge von den Wildschutzgebieten im Dateiformat jpg gibt.
Den Pfad gebe ich auch gleich mit an:
https://www.naturpark-ammergauer-alpen.de/Naturvertraeglich-unterwegs/Naturvertraeglich-unterwegs-im-Winter/Winterschutzgebiete-im-Naturpark-Ammergauer-Alpen
Und man bekommt noch gleich die Routenbeschreibungen unter dem Link Naturverträglich unterwegs im Winter mit dazu. Allerdings aus dem Tourenportal Outdooractive.
https://regio.outdooractive.com/oar-ammergauer-alpen/de/tour/skitour/skitour-hinteres-hoernle/3265508/
Da hat sich doch mittlerweile einiges getan. So könnte ich mir es auch für andere Gebiete und Regionen vorstellen. Es gibt also noch deutlich Luft nach oben. Ein großes Lob an die Verantwortlichen vom Naturpark AA. Was allerdings die Betretungsverbote und mir nicht bekannte Dämmerungsruhegebiete (Okt. – Mrz. von 17:00 bis 08:30 Uhr und Apr. – Sep. 19:00 – 08:00) am Hörnle angeht, so ist es auf das Verhalten einiger unverbesserlicher zurückzuführen. Da gab es ja schon im Jahr 2019 Beträge in der B 3 Sendung quer dazu mit entsprechenden Ansagen von den zuständigen Verantwortlichen v.O.. So schnell kann das also gehen. Übrigens an alle Unverbesserlichen. Unter dem Link Winterschutzgebiete im Naturpark Ammergauer Alpen findet man den Hinweis, dass Verstöße gegen das Betretungsverbot mit einer Geldbuße von bis zu 5.000,00 Euro geahndet werden können.

Pfiat di
derMainzer

Kommunist says: RE:Bayerns Wild im pandemiebedingten Dauerstress
Sent 17 February 2021, 19h41
"Luft nach oben"? Auf der Karte sieht man bereits mehr Wildruhezonen als freies Gelände.

derMainzer says: RE:Bayerns Wild im pandemiebedingten Dauerstress
Sent 18 February 2021, 12h26
Griaß di Kommunist,

Luft nach oben heißt für mich, dass die Vorbildlichen Informationen an die Wintertourengeher in den Ammergauer Alpen eine Blaupause für andere Gebiete/Regionen sein kann. Die zuständigen Verantwortlichen vom Naturpark AA haben sich wirklich darüber Gedanken gemacht, wie man die Besucherströme in Winter lenken kann. Allein schon die hohen Auflösungen der Gebietskarten im jpg Dateiformat. Da erkennt man wenigsten beim Zoomen was darauf. Bei den zuständigen Landratsämtern findet man so etwas nicht vor. Die dort veröffentlichen beantragten Wald – Wild – Schutzzonen sind in einer Auflösung, die in der Darstellung beim Zoomen so unscharf werden, dass man nur schwer etwas erkennen kann. Auch findet man auf der Homepage des Naturparks AA die Informationen jetzt relativ schnell. Hoffentlich orientieren sich die zuständigen Verantwortlichen der anderen Gebiete/Regionen daran.

Pfiat di
derMainzer

Nyn says: Bildung
Sent 16 February 2021, 14h06
Als Kinder haben wir schon gelernt, dass Wildtiere im Winter für allfällig notwendiges Flüchten (egal aus welchen Gründen nun auch immer) ein Vielfaches an Energie aufwenden müssen - je tiefer der Schnee, desto mehr.
Die möglichen "Auslöser" (Mensch, Raubfeind) sind bekannt. Die Konsequenzen für die Tiere manchmal tödlich.

Deshalb gibt es ja die räumlichen und zeitlichen Schutzzonen, deren Einhaltung eigentlich selbstverständlich sein sollte.

Werden diese und weitere Zusammenhänge einem heute im Schulunterricht nicht mehr beigebracht? Oder haben die Erwachsenen das wieder vergessen?
Früher hiess das bei uns Erdkunde, heute Geografie...

Was für mich heisst: (Naturkundliche) Bildung ist einer der Faktoren, der ebenfalls eine große Rolle spielt.

Nyn

Alpin_Rise says: Der Menschenauflauf zu Coronazeiten...
Sent 16 February 2021, 17h33
ist meiner Ansicht nach der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Solange die meisten Menschen sich winters in Gebäuden vergnügte oder für den Urlaub ins Ausland fuhr/flog, war ja alles in Ordnung...?

Das Grundproblem ist unsere oft ohne Rücksicht in die Landschaft geklotzte Infrastruktur. Wasserkraftwerke, landwirtschaftliche Intensivflächen, Zäune, Strassen, Parkplätze, Schiessplätze, etc.
Vielfach wurde kein Cent investiert, diese Eingriffe etwas naturfreundlicher zu gestalten (Bsp. Speichersee im Film) oder grundsätzlich zu hinterfragen. Im Gegenteil, das Artensterben wird oft staatlich gefördert.

Corona lehrt uns, dass viele unter uns elementare Zusammenhänge nicht zu kennen scheinen. Es gibt nicht wenige "Naturfreunde", die alleine im Privatauto in die Berge fahren, um frühmorgens oder Abends eine schnelle, einsame Runde zu absolvieren.

Vielleicht hat ja das elendige Virus positive Auswikungen, damit wir unseren absurden Umgang mit der Natur hinterfragen?

G, Rise

evil_horst says: RE:Der Menschenauflauf zu Coronazeiten...
Sent 16 February 2021, 18h34
"Vielleicht hat ja das elendige Virus positive Auswikungen, damit wir unseren absurden Umgang mit der Natur hinterfragen?"

Das kann ich mir jetzt eher nicht vorstellen. Als Bewohner eines Einzugsgebietes mehrerer Hotspots in den bayrischen Voralpen sehe ich eher eine gegenläufige Entwicklung. Ich wünsche mir, wie absurd, das die Leutre endlich wieder weit weg fliegen können. Dabei bin ich ein Gegner von der ganzen Fliegerei zur Gaudi. Mir sind, schon davor, aber seit Corona potenziert, so viele Menschen begegnet, denen nicht nur das Gespür für Natur fehlt, sondern auch das Gespür für Sensibilisierung. Berichte von Bergwachtlern geben ihr Übriges dazu.

Seit Jahren bemüht sich meine Sektion darum, gewisse Steige aus den Wanderkarten zu entfernen, auf denen a) Viele Einsätze statt finden auf Grund dessen, das Leute sich überschätzen oder gedankenlos unterwegs sind und b) die empfindliche Natur massiv gestört wird, einfach weil die Leute kein Bewusstsein für die Umgebung haben. Leider ist auf den Internetportalen die Bewegung gegenläufig: Cool ist, wer die stillen Ecken verrät...

Was man konkret hinterfragen kann: Kann ich eine Tour abseits der ausgeschriebenen Wege still für mich genießen, oder muss ich es publizieren und wenn ja: Warum? Ich weiß, darauf gibt es eine Menge Ausreden...

Nyn says: RE:Der Menschenauflauf zu Coronazeiten...
Sent 16 February 2021, 18h54
> die empfindliche Natur massiv gestört wird, einfach weil die Leute kein Bewusstsein für die Umgebung haben.

Und wie könnten bisher eher "naturferne" Leute dieses Bewusstsein erlangen?
Allein durch Verbote ist das fürchte ich schwer bis gar nicht zu vermitteln, welche Verantwortung jeder Einzelne hat.

Wobei es ja meist eher Wenige sind, die sich massiv daneben benehmen.

Zum großen Leidwesen werden aber genau durch diese wenigen "Frevler" dann u.U. durch weitere Restriktionen alle bestraft, was für diejenigen, die sich bisher vorbildlich verhalten haben, ein Schlag ins Gesicht ist. Die Akzeptanz gewisser Maßnahmen sinkt nur noch weiter....

Und wer traut sich, sich den fast immer schnell auftretenden verbalen Anfeindungen auzusetzen, sollte man sich als "Nicht-Amtsperson" erdreisten, auf frischer Tat -"Ertappte" höflich auf ihr Tun hinzuweisen?

Zu viele stellen ihre, selbst manch erkennbar deutlich widerrechtliche (Be)EGO-Nutzung überhaupt nicht in Frage - leider. Ich behaupte, die tun das dann auch in der Stadt, einfach überall....Keinerlei Fehlerbewusstsein oder Selbsterkenntis.

Das ist dann eher eine Frage der Erziehung und des allgemeinen Respekts vor Umfeld, Mitmenschen, ja selbst Regeln, ....nicht nur der Natur...

Aber wer ist schon ohne Makel?


evil_horst says: RE:Der Menschenauflauf zu Coronazeiten...
Sent 16 February 2021, 19h14
Meine Wahrnehmung ist nicht, das es einige wenige sind, sondern eher die Masse tendenz steigend.

Und ich sehe auch keinen Weg, diese Leute zu bekehren. Ganz einfach, weil sie ir Tun stets verteidigen. Das meine ich mit fehlendem Gespür für Sensibilisierung.

Alpin_Rise says: RE:Der Menschenauflauf zu Coronazeiten...
Sent 16 February 2021, 22h34
> Als Bewohner eines Einzugsgebietes mehrerer Hotspots

Du hast sicher recht, dass im Moment der Leidensdruck der lokalen Bevölkerung und bei bewussten Naturgeniessern (wie auch mutmasslich bei den Tieren) vorhanden ist, insbesondere in Süddeutschland. Schicksal eines verhältnismässig kleinem Alpenraum bei grosser Einwohnerzahl.
Hier in der CH scheinen wir nur einen Hauch der Belastung abzukriegen, auch wegen der offenen Skigebiete. Innerhalb eines ÖV-Stundenradius finde ich selbst um die Hauptstadt ruhigere Ecken.
Ausbleibender internationaler Tourismus macht z.B. die Tourismushotspots wie Zermatt, Verbier, Oberengadin ruhiger, auch sind die Unfallzahlen meines Wissens nicht durch die Decke gegangen, wegen halbgeschlossener Grenzen sind nicht mal mehr Leute unterwegs (geschätzt, zu verifizieren).

> weil die Leute kein Bewusstsein für die Umgebung haben

Soll dieses Bewusstsein breit geweckt werden, muss bereits im Schulunterricht angesetzt werden, so erreicht man die meisten Menschen. Späte "Bekehrung" funktioniert viel schlechter, Verbote und Bussen bringen wenig ausser viel Ärger und Aufwand.
Während Sport z.B. zum obligatorischen Unterricht zählt, sind regelmässige Lernausflüge in die Natur für viele Lehrpersonen nur schwierig zu organisieren, IMHO müsste Unterricht draussen zum Pflichtstoff erklärt werden, inkl. ausgebildeter Fachkräfte.

> Cool ist, wer die stillen Ecken verrät...

Wiederum ein Thema, dass sich mit Corona potenziert. Die sozialen Medien, Instagramm und der Outdoorboom machen einen ruhigen Ort innert Wochen zum Hotspot. Für viele scheint es ein Ansporn zu sein, unbekannte Orte bekannt zu machen...

> oder muss ich es publizieren
Weil ich regelmässig an (noch) ruhigen Orten unterwegs bin und obigen Trend auch problematisch finde, publiziere ich seit sechs, sieben Jahren nur noch ganz selten. Bevor ich ganz vom Thema abschweife, ein Podcast genau zu diesem Thema.

G, Rise

kopfsalat says: RE:Der Menschenauflauf zu Coronazeiten...
Sent 17 February 2021, 15h54
> Wiederum ein Thema, dass sich mit Corona potenziert. Die sozialen Medien, Instagramm und der Outdoorboom machen einen ruhigen Ort innert Wochen zum Hotspot. Für viele scheint es ein Ansporn zu sein, unbekannte Orte bekannt zu machen...
>
> Weil ich regelmässig an (noch) ruhigen Orten unterwegs bin und obigen Trend auch problematisch finde, publiziere ich seit sechs, sieben Jahren nur noch ganz selten. Bevor ich ganz vom Thema abschweife, ein Podcast genau zu diesem Thema.

Diese Diskussion haben wir schon so lange wie es Hikr gibt.

Gemessen an der Internet-Ressonanz kann ich bestätigen, dass meine Berichte zu einerseits sehr entlegenen aber gleichzeitig doch sehr stadtnahen, komplett ruhigen Orten, ausserhalb von Hikr zu keinerlei Nachahmern führt.

silberhorn says: RE:Der Menschenauflauf zu Coronazeiten...
Sent 18 February 2021, 14h24
Rise
Cool ist, wer die stillen Ecken verrät...
Nebst Instagram etc., die ich alle links liegenlasse, muss ebenfalls SRF 1 erwähnt werden.
LG maria

Kommunist says:
Sent 16 February 2021, 19h08
Das Problem ist, dass es einfach zu viele Menschen auf zu eng gewordenem Raum gibt. Daher sind die Anti-Coronamaßnahmen, insbesondere alle Arten von Impfungen, genau der falsche Weg. Grenzen und Kletterhallen auf, das würde zur Lösung der im Film angesprochenen Probleme erheblich beitragen.

Kommunist says:
Sent 16 February 2021, 19h57
Einen Hund frei in der Landschaft vor des Haustür laufen lassen ist doch wirklich eine ökologische Lapialie im Vergleich zu einer Reise mit dem Flugzeug oder regelmäßigem Fleischkonsum. Weil aber an den beiden letztgenannten, wirklich relevanten Faktoren, so viel Geld verdient wird und sie für den vermeintlichen Lebensstandard vieler Menschen so grundlegend sind, traut sich kaum jemand, diese kritisch zu hinterfragen.

evil_horst says: RE:
Sent 16 February 2021, 20h55
Schmarrn...Ständig trauen sich Leute, dies zu hinterfragen, sowohl das eine als auch das andere. Aber gegen jede logische, fundierte ,kritische Frage stehen mindestens zehn hahnebüchene Ausreden... :D

Alpin_Rise says: RE:
Sent 17 February 2021, 13h00
Nüchtern betrachtet ist das völlig korrekt, Kommunist. Ökologisch weit schlimmer als der freilaufende ist der freischfressende Hund. Der tägliche Konsum von Industriefleisch (von Mensch und Hund) zerstört die Natur aber vornehmlich im Ausland, z.B. den Regenwald in Brasilien.

Mit Corona können wir einige Probleme unserer Freizeitindustrie nicht mehr ins Ausland exportieren und sind entsetzt, weil wir einen Teil davon vor unserer Haustür sehen. NIMBY in Reinkultur.

Ich befürchte allerdings, dass sich nach Corona nicht viel ändert: viele werden wieder ins Ausland reisen und die Probleme dorthin überwälzen. Der Alpentourismus wird weiterhin zunehmen und neue Gebiete erschlossen, andere intensiviert werden. Und kaum einEr wird wegen obengenannten Filmchen weniger Fleisch essen, sein Haus isolieren oder auf den nächsten Billigflug verzichten... für halbwegs wache Menschen sind diese Zusammenhänge *eigentlich" nicht derart schwierig zu verstehen, oder?

G, Rise



Kommunist says: RE:
Sent 17 February 2021, 19h47
"Ökologisch weit schlimmer als der freilaufende ist der freischfressende Hund."
Stimme dir bei allem Gesagten zu. Hätte ich dazusagen sollen.

kopfsalat says:
Sent 16 February 2021, 21h16
um was gehts hier eigentlich?

um ein tröges Video über die zwischen Betonkanälen liegenden Killing-Fields einiger Jäger hinter München oder um ein vermeintliches Problem von zuvielen Menschen in den Bergen, zu dem wir ausser Hören-Sagen keinerlei Fakten haben?

Nyn says: RE: Um was geht es?
Sent 16 February 2021, 21h33
Ich denke, um Beides und noch Vieles mehr - je nach Sichtweise.

Es ist ein m.E. sehr vielschichtiges, gehörig verschachteltes Problem.
Verschieden Apekte kommen zum Tragen, deren Einige hier in den Kommentaren ja bereits angesprochen wurden wie
- Zuviele Menschen auf zu engem Raum. (Großstadtnähe, C.,.)
- Persönliche Interessen im Vordergrund (Herdenmentalität. DIE anderen machen es ja auch ..falsch
- Rehe haben keine "Lobby".
- Stellvertreter-Problemchen, statt die wirklich großen "Sünden/Sünder" endlich anzuprangern.
- Naturverständnis und Kenntnis von Zusammenhängen fehlt Vielen -auch Naturfreunden
- Politische, kommunale und wirtschaftliche Interessen stehen oft im Vordergrund
- Naturschutz soll am Besten nichts kosten und Regeln gelten nur für "Andere"
- usw.

Der Bericht mit den vielen toten Rehen an Betonkanälen und die Problematik freilaufender Hunde oder uninformierter(=?) Herrchen sind nur ein Aufhänger dafür...

wildchip says: RE:
Sent 16 February 2021, 21h52
Die Gemsen und sonstigen Viecher können sich dahin zurückziehen, wo es keine Menschen gibt. Und das ist nirgends mehr. Punkt.

Im abgelegenen Tal sammel ich noch Patronenhülsen wo die Jäger die Viecher gewohnheitsmäßig abknallen. Wenn ich Gemsen antreffe, versuche ich ihnen gut zuzureden, und mich nicht wie ein Jäger zu verhalten. Wenn sie vor mir fliehen müssen, weil sie es gewohnt sind, dass auf sie geschossen wird, ist das für mich absolut Null Grund, zuhause in der Bude zu hocken oder zusammen mit X anderen auf eine Modepistenskitour zu gehen. Im Gegenteil, ich gehe immer wieder hin, und die Gemsen wissen dann, dass ich dort verkehre, und dass es auch Menschen gibt, die ihnen nicht nachstellen und auf sie schießen.

Das Krokodilstränen der Jägerschaft sind zum Erbrechen. Wenn ich Gemsen vor der Jägerschaft vertreibe noch tiefer ins Hinterland ist mir das völlig egal.

Auch das Geweine vermeintlich ethisch reinerer Wesen, die sich anfangen zu ritzen, wenn sie einen gestrandeten Wal im Fernsehen erblicken müssen, ist für mich irrelevant.

Für mich ist das Narrativ vom vom Wanderer zu Tode gehetzten Birkhuhn, dem letzten seiner Art, eine Art von Jägerpropaganda, und von irgendwelchen Moralaposteln.

Zu Tode hetzten tut man eine Gams oder ein Rebhuhn, wenn man ihr nachstellt und an ihr dran bleibt, allenfalls Hunde auf sie hetzt. Nicht wenn man einem Tier irgendwie den Weg kreuzt. Ein albernes Märchen. Wenn ein Stück Wild stirbt, weil es einmal dreißig m flieht, dann war es eh wohl dem Tode nah. Wenn ein Wild immer wieder fliehen muss, dann gibt es zu viele Jäger und Menschen. Dann ist es zur falschen Zeit am falschen Ort.

Wenn man selber kein Ski fahren kann und im Gelände fahren kann, kann man auch wunderbar auf der Couch sitzen und sich ereifern über die Tourengänger, die die Welt vernichten und alle Tiere ausrotten. Statt mal über irgendwas sinnhaftes nachzudenken.

kopfsalat says: RE:
Sent 17 February 2021, 10h00
> Zu Tode hetzten tut man eine Gams oder ein Rebhuhn, wenn man ihr nachstellt und an ihr dran bleibt, allenfalls Hunde auf sie hetzt. Nicht wenn man einem Tier irgendwie den Weg kreuzt. Ein albernes Märchen.

auf den Punkt gebracht.

Dummerweise lassen sich die Naturschützer immer und immer wieder von den Jägern vor deren Karren spannen, denn ihnen lägen ja beiden der Natur"schutz" am Herzen.

Aus diesem Grund zielen auch viele Naturschutzanliegen völlig in die falsche Richtung, da sie sich als reine Jägerschutzanliegen entpuppen.

Westfale says: RE:
Sent 17 February 2021, 09h27
:-) Guter Punkt..

chrs says: RE:
Sent 17 February 2021, 10h51
Das bei mir in meiner unmittelbaren Umgebung ums Haus, mittlerweile neue Wege und MTB Trails angelegt wurden und als Gegenreaktion überall Schilder "wildschutz-bitte nicht betreten" bis zu "Betriebsgelände (Wiese) Durchgang verboten" aufgestellt wurden ist Fakt. Ich find's echt zum kotzen, es betrifft halt meine Laufrunde ums Haus.

In den naheliegenden Bergen werden steige neu ausgetrampelt, markiert, freigeschnitten, nach Internet Promotion (z.b. hikr) steigen die Eintragungen in Gipfelbüchern um ein 5 Faches, openstreetmap etc. Das alles sind Fakten, leugne bitte nicht die Fakten. Mag sein das dies in der Schweiz anders ist bei mir ist es so.

Ich hoffe das Fitnessstudios, Thermen, Turnhallen, Tennisplätze etc wieder aufmachen um ein bissl den Druck rauszunehmen.

Outdoorsport ist im Gegensatz zum Selbstverständnis der aktiven und zur Vermarktung durch Firmen,Verbände etc. eben nicht besonders umweltfreundlich. Vielleicht ist das etwas, was jeder aus dem Coronadings mitnehmen kann.

Alpin_Rise says: RE:
Sent 17 February 2021, 12h36
> Gegenreaktion überall Schilder "wildschutz-bitte nicht betreten"
Das ist in der CH analog. Wird dein Gebiet touristisch neu erschlossen oder die Nutzung intensiviert, werden als "Kompensation" rundherum Verbote* erlassen.
Die Leidtragenden sind die Tiere, die immer weiter verdrängt werden und die Wenigen (oft Einheimischen), die dort regelmässig unterwegs sind. Aber halt bislang kaum "Wertschöpfung" generierten.

Die Überlegungen führen mich immer wieder zum grundlegenden Übel: Die Kommerzialisierung des Bergsportes auf allen Ebenen. Eine unheilige Allianz aus Tourismusindustrie, Ausrüstern, Verbänden, "Influencern" und Selbstdarstellern sehen in der Natur vor allem eine Kulisse. Und einen milliardenschweren Geldesel, den es zu melken gilt.
Der moderne Weg zur Naturvermarktung sind die "Influencer". Man bestellt diese gegen Honorrar, sie entdecken die "geheimen" Schönheiten einer Region, konsumieren in den "besten" Betrieben und sind mit der "richtigen" Ausrüstung unterwegs. Probleme der nachrückenden Horden werden dann auf die Allgemeinheit und die Natur abgewälzt.

Zurück zum Thema: Mit Corona explodiert nun plötzlich die Nachfrage nach "Naturerlebnis". Erste Konsequenz sind Chaos und kurzfristige Verbote. Ich befürchte, dass die Verbote nun bestehen bleiben und das Angebot an "Naturerlebnis" mittelfristig nachzieht. Darauf folgen wieder Verbote und Regulierungen... usw.

G, Rise

*Immerhin sind in der CH die behördliche festgelegten Wildruhezonen zentral auf map.admin.ch publiziert. Kaum zu finden sind allerdings die kurzfristigen Verbote oder gewisse kommunale Erlasse.

kopfsalat says: RE:
Sent 17 February 2021, 13h08
NIMBY

kopfsalat says: Weltverschwörung
Sent 18 February 2021, 10h19
> Eine unheilige Allianz aus Tourismusindustrie, Ausrüstern, Verbänden, "Influencern" und Selbstdarstellern

Bill Gates ist sicher auch daran beteiligt und nicht zu vergessen die Elders of Zion, die Freimaurer und Templer.

Alpin_Rise says: RE:Weltverschwörung
Sent 18 February 2021, 11h12
Wenn ich mich recht erinnere, hab ich Gates und Soros zusammen in einer viralen Insta Story entdeckt: In Mammut-Anzügen am Schnebelhorn, im Auftrag des Verkehrsvereins Libigen, presented by AstraZeneca.

Im Ernst: liesse sich mit dem Outdoorboom kein Geld verdienen, gäbe es weniger überlaufene Hotspots und weniger Konflikte.
Schlussendlich eine Huhn-Ei Frage: was ist zuerst, die Nachfrage oder das Angebot?

Ich erinnere mich schmunzelnd an die 90er Jahre, damals war Bergsteigen für junge Menschen so was von unsexy.

G, Rise


Nyn says: unsexy
Sent 18 February 2021, 13h16
SATIRE
Ich habe auch ein Bild im Kopf, dass vor 25 Jahren überwiegend ungewaschene, übergewichtige und grausig gekleidete Hinterwäldler und Wurzelseppen am Berg unterwegs waren.
Heute ist man(n) und junges Fräulein dagegen adrett und hipp gekleidet, perfekt gestylt.
Da wir vermeintliche Herren der Schöpfung ja nicht nur visuell oft auf die ebenso sportiven, wie durchtrainiert schlanken weiblichen Pendants abfahren (?), sitzen wir natürlich nicht zu Hause, sondern trainieren betont öffentlich, gehn, wandern, radeln, joggen, schneeschuhen, biken und rennen genau da und dort hin, wo auch die attraktiven Damen sind. (Oder ist es umgekehrt?)
Sehen und Gesehen werden findet heute ja notgedrungen outdoor statt. :D

derMainzer says: RE:unsexy
Sent 18 February 2021, 13h44
Griaß di Nyn,

nee, da liegst du mal gar nicht so falsch und als Satire würde ich deinen Beitrag auch nicht verstehen wollen. Sehen und Gesehen werden trifft den Nagel völlig auf den Kopf. Mittlerweile sind ja so viele kommerzielle Berg Influencer im magischen WorldWideWeb unterwegs, dass sogar deren style übernommen wird. Das obligatorische Dynafit blau ist ein must have in der Szene. Alpinfex und Oliver auf dem Berge lassen dabei grüßen. Aber auch Camouflage Klamotten und BW- Tourenrucksäcke, Trailrunning – Schuhe von Salomon etc.. Leider wahr und leider nicht geil, sondern nur peinlich. Kann man immer wieder beobachten. Nur für die nötige Ausrüstung reicht es letztendlich dann doch nicht. So werden Regenschirme statt Trekkingstöcke mitgenommen, gehen mit Meindl- Trekkingstiefeln und Spikes bei einem halben Meter Schnee in die AA, haben bei Kletterrouten keine Schutzhelme mit dabei, aber dafür die GoPro am Rucksack befestigt. So ist das nun mal heute.

Pfiat di
derMainzer

kopfsalat says: RE:Weltverschwörung
Sent 18 February 2021, 15h06
> liesse sich mit dem Outdoorboom kein Geld verdienen, gäbe es weniger überlaufene Hotspots und weniger Konflikte.

Der Gegenbeweis wird gerade eben erbracht, denn damit, dass die ganze Einnahmen generierende Infrastruktur Corona-bedingt geschlossen ist, lässt sich im Moment überhaupt nichts verdienen und trotzdem werden gewisse Orte überflutet.

Die Industrie ist nur sehr ineffektiv auf den Natur-Boom aufgesprungen.

Denn wie das Beispiel Mammut schön zeigt, lässt sich das grosse Geld nur mit urban-outdoor-Mode-Artikeln machen. Wirklich nach draussen und stundenlang im triefenden Regen rumlatschen, will nur eine verschwinden kleine Minderheit für die sich der riesige Aufwand nie rechnet.

Eine andere Lösung ist, wie z.B. Arcteryx oder Goretex gross beim Militär einzusteigen.

Alpin_Rise says: RE:Weltverschwörung
Sent 18 February 2021, 15h22
> lässt sich im Moment überhaupt nichts verdienen
Was noch offen sein darf, läuft sehr gut.

Frag mal Bächli Bergsport, Transa etc.
Die haben so viel verkauft wie noch nie, Schneeschuhe kriegst nirgends mehr.
Schau mal all die neuen Outdoor-Magazine, die mit Werbung vollgepackt sind. Und kaum eine Firma, die nicht irgendein Model in nen Busch stellt oder das SUV mit Schlamm beschmiert fürs Greenwashing. In jedem zweiten Inserat steht was von Natur, Wildnis, blablabla. SBB, BLS, RhB werben mit Naturerlebnissen...

Und gefühlt bin ich der einzige, der mit älterer, abgewetzter Ausrüstung unterwegs ist. Darum auch möglichst dort, wo mich niemand auslacht ;-)

G, Rise

evil_horst says: RE:Weltverschwörung
Sent 18 February 2021, 16h07
Korrekt, die Schitourenausrüster machen gerade das Geschäft ihres Lebens, am Brauneck ist es letzten Sonntag zugangen als wenn die Lifte offen hätten... Wer nichts verdient sind die Beherbergungs- und Bewirtungsbetriebe vor Ort.

kopfsalat says: RE:Weltverschwörung
Sent 18 February 2021, 16h28
> Was noch offen sein darf, läuft sehr gut.

Aber auch alles, was nicht offen ist, läuft sehr gut. Deshalb verkaufen die Hersteller von Outdoor-Produkten auch kurzfristig viel mehr davon. Aber das ist vorallem Corona-bedingt.

Grundsätzlich ist der Raus-in-die-Natur-Trend aber etwas sehr positives, stärkt er doch das Verständnis für Umwelt- und Klimaschutz oder gar direkt den Artenschutz, wie das unsägliche Jagdgesetz gezeigt hat, welches ohne den Outdoor-Boom nie abgelehnt worden wäre.

Die paar Massierungen an gewissen Orten mögen vielleicht uns als Besitzer der Berge stören aber für die Natur als ganzes ist das wesentlich besser, als wenn alle auch in ihrer ganzen Freizeit hinter dem Computer hocken oder mit ihrer Karre durch die Gegend bolzen würden.

***

Bei mir sieht praktisch die gesamte Ausrüstung innert kürzester Zeit alt und abgewetzt aus. Aber selbst das ist mittlerweile glaub "in" ... heisst "Vintage"-Look oder so ...

Zaza says: RE:Weltverschwörung
Sent 18 February 2021, 18h03
Na, ich behaupte mal, dass ich dich bei der abgewetzten Ausrüstung locker toppen würde. Wir können ja mal eine gemeinsame Lumpen-Tour abmachen...und dabei über den SAC-Verlag sel. diskutieren ;-)

Lg zaza

chrs says: was den quer Beitrag angeht
Sent 17 February 2021, 12h29
Prinzipiell find ich aber gut, dass die Münchner auch Mal nach Nordosten fahren zum Stausee und nicht nur in die Alpen. Hunde sind ein Trend genauso wie Nachttouren, e MTB, und Skitour.

chrs says: nächste Eskalationsstufe erreicht
Sent 18 February 2021, 10h07
https://www.merkur.de/lokales/region-miesbach/schliersee-ort29415/gebietsbetreuer-miesbach-schutzgebiete-schilder-kaniber-forstministerin-wanderer-90199202.html

derMainzer says: Deeskalationsstufe erreicht
Sent 18 February 2021, 11h14
Griaß di chrs,

in der neuen Alpinwelt (DAV Sektionszeitschrift Oberland/München) vom Januar 2021, findet sich auf der Seite 10 der folgende Beitrag, Betreten verboten: Neue Wildschutz- Regeln am Spitzingsee. Im Artikel wird über eine aktuelle Untersuchung am Taubenstein berichtet. Der zuständige Gebietsbetreuer für das Mangfallgebirge, Florian Bossert ist darüber besorgt, das die freiwilligen Betretungsverbote in den Wildschutzgebieten mittlerweile mehrfach missachten werden. Dieser Anteil von Tourengeher hat deutlich zugenommen. Deshalb ist für das Spitzingsee – Rotwand – Gebiet derzeit die Ausweisung von Wildschutzgebieten in Arbeit. Weiter steht im Artikel, das bereits in der Tourensaison 2021 einen Teil der bisherigen Wald – Wild – Schongebieten im Spitzingsee – Rotwand – Gebiet zu Schutzgebieten ausgewiesen werden. Somit dürfen diese Gebiete im Winter sowie in der Balz- und Aufzuchtzeit der Birkhühner nicht mehr betreten oder befahren werden. Das Verfahren dazu läuft gerade. Dazu kann man dann nur noch gratulieren. Vielen Dank an die Unverbesserlichen, die dafür verantwortlich waren. War übrigens am vergangenen Wochenende zu einer Schneeschuhtour im besagten Spitzingsee – Rotwand – Gebiet unterwegs und kann das geschilderte aus dem DAV Artikel nur bestätigen. Zum einen durch das gesehene v.O. am Lämpersberg selbst und durch ein nettes Gespräch mit der Hüttenwirtin vom Taubensteinhaus (derzeit Kioskbetrieb). Warum es Tourengeher gibt, welche direkt auf den Lämpersberg gehen, obwohl dieser ein Wildschutzgebiet ist, erklären dann die Tourengeher damit, dass ihnen die ausgewiesene Flanke von diesem zur Umgehung zu steil ist. Dann bleibe ich doch besser fern und fahre halt die offen gelassene Skipiste am Taubenstein ab. Somit kann man nur sagen, Situation in Zukunft deeskaliert, da dann ein absolutes Betretungsverbot bald in Kraft tritt.

Pfiat di
derMainzer

sven86 says: RE:Deeskalationsstufe erreicht
Sent 18 February 2021, 12h46
Da müsst ihr Euch bei Coronakaiser Söder beschweren. Mit geöffneten Grenzen und Skiliften (mit den sehr guten Schutzkonzepten wie in CH/AT) und anderen regulierten Freizeitangeboten gebe es diese aktuellen Probleme jedenfalls nicht in dieser Intensität.

kopfsalat says: RE:Deeskalationsstufe erreicht
Sent 18 February 2021, 16h36
> mit den sehr guten Schutzkonzepten wie in CH ...

hahahahaha ... Die Schutzkonzepte sind, wenn überhaupt existent, alles andere als gut. Die Skigebiete hier sind nur offen, weil von den entsprechenden Lobbys massivster politischer Druck ausgeübt wurde. Mittlerweile setzen sich die Betreiber aus reiner Geldgier sogar über die bundesrätlichen Vorschriften hinweg, als ob sie inexistent wären.

derMainzer says: Deutschland wegen Naturschutz-Verstößen vor EuGH verklagt
Sent 18 February 2021, 14h38
Griaß eich,

übrigens der Pfad unten passt zum Thema hier.
https://www.sueddeutsche.de/politik/eu-kommission-naturschutz-europaeischer-haftbefehl-klage-1.5210254?reduced=true
Nun ist klar, was in naher Zukunft auf uns alle zukommen wird.

Pfiats eich
derMainzer


Nyn says: RE:Deutschland wegen Naturschutz-Verstößen vor EuGH verklagt
Sent 18 February 2021, 15h14
Öch? Interessanter SZ-Artikel!
Da gibt es also tw. seit 10 Jahren anhängige Unterlassungen/Delikte, die jetzt erst in Brüssel auffallen? Sehr verwunderlich....

Dass die Mühlen dort langsam mahlen, ist bekannt, wobei auch gesagt werden muss, dass manche der Entwürfe/Planungen seitens der EU an Notwendigkeiten auch etwas vorbei gehen, so gut sie gemeint sind (vgl "gerade" Gurken!)

Diese Realitäten sind aber auch, dass Hauptgeldgeber der Gemeinschaft in einem -wenn denn Vertragsverletzungsverfahren- ja fast so etwas wie ein VETO haben (Strafen im Endeffekt eh der Steuerzahler bezahlen müsste, nicht die/der Hauptverursacher, politische Nicht-Entscheider oder langjähriger Weggucker in Ministerien/Gremien) und es in vielen anderen Fällen (s. z.B. Migrantenverteilung, Dieselskandal etc.) mit Weigerern recht "faule" Kompromisse gibt.
Wer mag es dann einem Otto-Normalbürger verdenken, sich um so Kleinigkeiten wie deise oder jene Naturschutzbelange einen .... zu kümmern?

Die EU ist in meinen Augen ein Konstrukt von ideologisch sehr idealistischen Leuten, in der Praxis ist sie leider oft wenig überzeugend, weil oft nicht wirklich handlungsunfähig. Das ist eigentlich schade, weil ein gemeinsames Handeln auf vielen Ebenen seit Jahren schon nötig und unbedingt erforderlich ist, um Ökosysteme und Vieles Andere vielleicht noch zu retten (>Klimapolitik, CO2 usw.)
Das angedrohte Zudrehen von Fördergeldern oder Vergünstigungen aus EU-Töpfen scheint bei Vielen ja leider nicht so ernst genommen zu werden -vglbar einem notorsichen Schnellfahrer oder Parksünder, für den ein Bussgeld Peanuts aus der Portokasse ist... ((

derMainzer says: RE:Deutschland wegen Naturschutz-Verstößen vor EuGH verklagt
Sent 18 February 2021, 16h04
Griaß di Nyn,

klar die EU ist ein träger Behördenapparat, vergleichbar mit einen schwer auf Kurs haltenden Öltanker auf hoher See. Da aber die Bundesregierung innerhalb der EU eine vorbildliche Paraderolle gerne einnimmt und man einen Gesichtsverlust vermeiden will, wird man so schnell wie möglich vorzeigbare Ergebnisse in diesem Bereich präsentieren wollen. D.h., dass es bis in den kleinsten Bereich der zuständigen Behörden schnell zu Umsetzungen der Beanstandungen kommen wird. Somit werden die bisher eingereichten beantragten Wald- Wild Schutzzonen schneller bearbeitet, wahrscheinlich ohne größere Untersuchungen und Bestandsdokumentationen v.O.. Es kann dann auch zu teilweise ganzjährigen Betretungsverboten in diesen Gebieten kommen. Die Entscheidungsgewalt liegt dann nicht mehr in einer fachlichen und sachlichen Beurteilung der zuständigen Sachverwalter, sondern vielmehr um ein schnelles vorzeigbares Ergebnis. Das ist leider die Realität im Arbeitsalltag der Deutschen Behörden.

Pfiat di
derMainzer

chrs says:
Sent 19 February 2021, 09h04
Spaziergang/ laufen ums Haus gestern:

Einen neuen MTB Trail mit recht aufwendig aus Holz gebastelten Sprungschanzen entdeckt. Dann die einzige Wiese die noch nicht abgesperrt ist: 2 hundehalterinnen mittleren Alters und dann steht da so ein Typ rum der mit so einem Zwicker die Scheisshaufen aufspiesst. Zugegeben jetzt nicht so die tolle Arbeit.

Und diverse neue Gebots/Verbotsschilder gesichtet.

7,50€ genau dieses + andere, ich glaub der hat da n Mengenrabatt ausgehandelt, solche Schilder sind überall, bei jedem Forstweg.

https://pareyshop.de/produkt/acryl-schild-wildruhezone/

Beim Jäger- + Tierschutzverein "wildes Bayern" gibt's eine größere und schoenere Variante gerade zum Aktionspreis fuer 21 €.

https://www.wildes-bayern.de/produkt/schild-wildruhezone/

kopfsalat says: RE:
Sent 19 February 2021, 10h14
> https://pareyshop.de/produkt/acryl-schild-wildruhezone/
> https://www.wildes-bayern.de/produkt/schild-wildruhezone/

Mit solchen Schildern sind auch die Waldränder in der Schweiz zugepflastert. Die haben hier aber keinerlei rechtlichen Bestand, wenn es sich nicht auch tatsächlich um richterlich/gesetzlich ausgewiesene Wildschutzzone handelt.

Denn in der Schweiz gilt generell ZGB Art. 699.

"IV. Recht auf Zutritt und Abwehr

1. Zutritt

1 Das Betreten von Wald und Weide und die Aneignung wildwachsender Beeren, Pilze u. dgl. sind in ortsüblichem Umfange jedermann gestattet, soweit nicht im Interesse der Kulturen seitens der zuständigen Behörde einzelne bestimmt umgrenzte Verbote erlassen werden."

Also einfach ein Schild aufzuhängen ist ja nett, hat aber nichts zu bedeuten.

Alpin_Rise says: RE:
Sent 19 February 2021, 14h20
Es entbehrt nicht einer gewissen Ironie, wenn Jäger ihre bevorzugten Jagdreviere mit solchen "WildrRUHEzone"-Schildern markieren.

So, fertig Jagdbashing, ich muss noch den lokalen Schlachthof mit "Tierschutzzone"-Schildern bestücken gehen. Und beim Gefängnis fehlen noch die "Freiheitsschutzone"-Plaketten.

*G*, Rise

ReinerD says: RE:
Sent 19 February 2021, 15h15

>Beim Jäger- + Tierschutzverein "wildes Bayern"...

www.wildes-bayern.de

Also von Jägerverein ? find ich auf der Seite nicht's ?.
Scheint also Wunschdenken , wie vieles von Dir , zu sein.

Die bekannte Jägerschaft, insbesondere die bayerischen Freistaatswaldjäger/Förster , sind da glaub eher gar nicht so gut auf diesen Verein zu sprechen.

Auf offziellen Verbotsschildern steht auch wörtlich Betretungsverbot.





chrs says: RE:
Sent 19 February 2021, 16h41
Ach Reiner,

Gründerin Herzogin Helene ist passionierte Jägerin. Und Wildbad Kreuth sagt dir vielleicht was.

"(...) In ihrem Revier, gut 380 Hektar groß, lebt das Rotwild gut. Etwa 70 Tiere kommen jeden Tag zur Futterstelle, die am Rundweg in Richtung Siebenhütten liegt. Seit diesem Winter ist ein Teilstück, das dicht am Futterplatz liegt, als Wildschutzgebiet ausgewiesen. Es ist das erste im Landkreis Miesbach. Die Herzogin hat darum gekämpft, auch wenn es nicht überall gut ankommt, Wanderer auszusperren. Vier Schilder verkünden das Gebot: Wanderer dürfen den Weg von Dezember bis März nur vormittags nutzen, mit Hund gar nicht."

Und der Jagdverband macht durchaus gemeinsame Aktionen mit "Wildes Bayern"

"Aktion Gämsenretter sammelt Unterschriften!
Der Verein „Wildes Bayern“ und der BJV-Kreisjagdverband Kempten haben angesichts der Abschussplanung für die Kürnach die Aktion „Gämsenretter“ gestartet. Informationen dazu finden sich auf der Internetseite www.gaemsenretter.de. "

https://www.jagd-bayern.de/wp-content/uploads/2020/02/1_JiB_02_20_gesamt.pdf

Du siehst also, ich wünsche oder reime mir da nicht irgendwas zusammen, sondern das hat schon Hand und Fuß.

Natürlich ist so, dass ich als Lobbygruppe mich eher als Tierschutzverein präsentiere, das kommt beim braven Bürger (z.B. dir) besser an, als als "Interessensgemeinschaft der Traditionsjäger" oder irgendwie so. Aber die Vernetzungen sind da. Ich will übrigens die Tierliebe den Mitgliedern nicht absprechen, ich bin weder Tierbefreier noch Jagdgegner oder irgendwie sowas.

Auch nett: Kassenprüfer von "Wildes Bayern" ist z.B. Hubert Billiani vom privaten Jagdgebiet Paindl im Vorderkarwendel / Galgenstangenjoch Gebiet.

https://www.wildes-bayern.de/wp-content/uploads/2020/10/Wildes_Bayern_Mitgliederversammlung2020_Protokoll.pdf

kopfsalat says: RE:
Sent 21 February 2021, 08h31
> etwa 70 Tiere kommen jeden Tag zur Futterstelle,

QED

mit Natur hat dies nix zu tun, dies ist fleischbasierte Landwirtschaft mit domiestizierten Tieren.

***

Offensichtlich lassen sich auch in Deutschland die Naturschützer nur zu gerne vor den Karren der Jäger spannen. Auch da, nix neues.

evil_horst says: RE:
Sent 21 February 2021, 20h23
Da hast Du recht, aber nur teilweise. Denn a) lässt sich nicht jeder Naturschützer vor den Jagerkarren spannen, und b) gibt es noch mehr schützenswerte Tiere als die, die der Jager gerne schießt.


chrs says: Nachtrag
Sent 19 February 2021, 16h54
Der Link zum vollständigen, ersten Artikel, wo ich zitiert habe:

https://www.merkur.de/lokales/region-tegernsee/kreuth-ort65894/wie-herzogin-helene-fuer-ihr-wild-ruhe-schafft-und-was-wildbad-plaene-machen-9660309.html

Und die Jägerin im obrigen Quer-Beitrag lobt den Kassenprüfer von "Wildes Bayern" in ihrem Facebook Profil natürlich und sieht in ihm sowas wie ne Lichtgestalt der Jäger . Da schließt sich der Kreis dann wieder.

ReinerD says: RE:Nachtrag
Sent 19 February 2021, 17h50
Was ist mit den anderen Mitgliedern die Du unterschlagen hast ?
Sind das mehrheitlich alles Jäger oder welche die sich
vom guten Willen des Vereins blenden lassen ?

Und wie kommt es dass der Verein die gegen die Jagdverbände vorgeht , ja sogar der ein oder andere
Jagdverband sich anschließt um gegen althergebrachten Strukturen und unsinnige Vorgaben vorzugehn ?

Ich glaub eher, sobald da irgendwo was mit Betretungsverbot ins Spiel kommt, schaltet das Hirn bei mancher "Freizeit ICH-AG" aus, und vermutet dunkle Machenschaften von Abschusswütigen usw..

Ich finds jedenfalls gut, wenn da mal etwas Aufruhr herrscht und eben nicht alle gleich sind wie das hier
gern suggeriert werden soll.





chrs says:
Sent 19 February 2021, 21h55
Ach Reiner,

Ich werde jetzt nicht jedes Mitglied von "Wildes Bayern" per Google ausfindig machen. Auf deren Homepage findest du aber einen Film von letzter Woche im BR "Unkraut" , wo zum Schluss auch die jetzige Vorsitzende von Wildes Bayern (sorry , aber... ja es ist wieder eine Jägerin und sie stellt sich auch so vor) am Schluss zu Wort kommt. Und der Film beantwortet denk ich mal viele Fragen bzgl. Jäger/ Förster/ Klima pipapo.

Vom Propagandistischen her finde ich ja macht es dieser Verein /NGO wirklich super. Er ist oft im Fernsehen, Zeitung etc. Vernetzt mit Politik, Verbänden und NGO's. Und durch das Tierschutz Ding holt er so die typischen Grünen WählerInnen ab.

Und WB setzt ganz jung an, schon bei den Kindern, und geht runter von der Sachebene auf die emotionale Ebene. Da ist die Geschichte vom "Schneggarl" einem Rehlein oder Hirschlein, das angeblich durch die Drückjagd (das ist die versteckte Breitseite auf den ökol. Jagdverband, der solche Drückjagden durchführt, zwecks Klima/ Waldveränderung)
fast zu Tode kommt und dann kommt der Lebensretter, ein Traditionsjäger mit seiner Wildfütterung und peppelt das Tier auf. Und per Instagram (Social Media gut reingebracht, tic toc wäre noch zeitgemäßer) kann man dann dem Schneggarl folgen und die Kinder sehen dann, wie er's füttert usw. Kinder/ Jugendliche werden ansonsten vllt. das erste Mal via PETA mit der Jagd konfrontiert, und da heisst es eben: Jäger = Mörder (verkürzt) Und so, durch Wildes Bayern, kommt halt die gegenteilige Assoziation: Jäger = Lebensretter. Is schon gut gemacht.


kopfsalat says: Wenn man den Bock zum Gärtner macht.
Sent 22 February 2021, 09h55
Auch in der Schweiz wird der Bock zum Gärtner gemacht.

"Mit der Jagdaufsicht ist die Jagdgesellschaft beauftragt."

/www.langenbruck.ch/dienstleistungen


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