Täschhütte Vegetarier Zuschlag


Publiziert von boerscht, 19. August 2020 um 18:31. Diese Seite wurde 1896 mal angezeigt.

Ich wollte gerade auf der Täschhütte zwei Übernachtungen reservieren, da dachte ich, ich seh nicht richtig.
Wird doch für Vegetarier hier ein Zuschlag zur Halbpension von 5 CHF verlangt.
Wie kann sowas eigentlich heutzutage noch möglich sein? Fleisch billiger als Gemüse?
Gerade vom SAC der doch auf Nachhaltigkeit und Umweltbewusstsein setzen sollte ist mir so etwas unverständlich...Aber naja von SAC Hütten ist man ja vieles gewohnt.
Hat mir leider schon die Laune auf die Tour mit dieser Hütte etwas verdorben und das obwohl ich kein Vegetarier bin.



Kommentare (21)


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wildchip hat gesagt:
Gesendet am 19. August 2020 um 22:50
Vegetarische Kost parallel zuzubereiten bedeutet Mehraufwand. Das ist ein separater Prozess. Alleine schon die Aufstellung eines speziellen Speiseplans. Fleisch ist eine gute, sinnvolle Ernährung für Hochtouren, folglich entsteht oft die Kollision. Bei Vegetariern sind jederzeit Quarkspeisen, Eier parallel vorzuhalten. Außerdem muss organisatorisch eine Trennung erfolgen. Nichtvegetarier dürfen nicht plötzlich Vegetariernahrung spontan anfragen, weil dann eingeplantes Fleisch verkommt, und für die eingeplanten Vegetarier Vorräte ausgehen. Auch das kann durch einen speziellen Aufschlag sichergestellt werden. Wenn es dort Essen a la carte gibt, bezweifle ich, dass auf vegetarische Gerichte Aufschlag erfolgt. Eher auf vegetarische Halbpension. Man sollte eher auch dort fragen, mit welcher Begründung, wer soll das hier beantworten (falls denn das Finden einer Antwort Ziel des Threads ist).

boerscht hat gesagt: RE:
Gesendet am 19. August 2020 um 23:02
Ich habe diesbezüglich schon bei der Hütte angefragt und auch beim SAC. Wieso dieser Aufschlag gerade bei der doch recht modernen Täschhütte angeführt wird und bei vielen anderen (den meisten) Hütten nicht, erschließt sich mir nicht wirklich. Der Mehraufwand und die Planung der Speisen, Einkauf etc. ist klar vorhanden. Weshalb dieser dann jedoch nicht komplett auf alle Speisen ungelegt wird sondern nur Vegetarier treffen soll wäre jedoch fast etwas diskriminierend. Natürlich nur falls das der Grund sein sollte, was nicht sicher ist. Ich warte hier mal die Antwort vom sac ab.

Ja, wie oben geschrieben bezieht sich der Aufschlag auf die Halbpension. Ob es bei a la Carte einen gibt, weiß ich nicht.

Wollte mit dem Thread hier nur zur Diskussion anregen, mich hat das Ganze sehr verwundert und ist mir so auf noch keiner anderen Hütte aufgefallen.

sniks hat gesagt: Sehr speziell
Gesendet am 20. August 2020 um 10:47
Das erstaunt mich jetzt auch. Ich bin selbst ein Vegi und bin noch nie auf einen Zuschlag gestossen. Und ich finde auch, so ein Zuschlag geht gar nicht. Wir Vegis sind in der Regel sehr unkompliziert, wir verzichten einfach auf das Fleisch und erwarten keine anderen Zusätze als Ersatz. Man lässt einfach das Fleisch weg.

Da könnte man auch einen Laktose, Gluten, Vegan und ev. sogar einen Diabetiker Zuschlag einführen.

boerscht hat gesagt: RE:Sehr speziell
Gesendet am 20. August 2020 um 10:58
Den gibt es zum Beispiel auf der Turtmannhütte. Dort allerdings auch wieder + 5CHF für Vegetarier.

Wobei ich es bei den von dir genannten "Ausnahmen" noch eher verstehen könnte einen Zuschlag zu verlangen, da hier wirklich grundsätzlich mit anderen Lebensmitteln, bzw. anders gekocht werden muss.

kopfsalat hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2020 um 11:40
Ich sehe es schon, über kurz oder lang werden die SAC-Hütten nicht umhin kommen, wieder zu ihrem Ursprung zurückzukehren, als jeder Berggänger sein eigenes Essen mitbrachte und der Hüttenwart einzig für die Zubereitung zuständig war ...

bergler82 hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. August 2020 um 13:00
Die Küchen sind doch so schon am Anschlag

tenor hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. August 2020 um 14:27
Genau!
Das war auch mein Gedanke, als von SAC und Nachhaltigkeit die Rede war.
Selber Essen hoch- und Abfall runtertragen.
+ Obolus für Holz
Sehe nicht ein, warum hierfür nicht wie früher der Winterraum geöffnet ist.
Heisst, ich sehe natürlich schon ein, warum sie das nicht wollen...man will ja verdienen.

Kommunist hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2020 um 15:59
Vegetarische Kost ist im Bergsport unverantwortlich. Wo wollen diese "Bergsteiger" denn die Kraft hernehmen, um anspruchsvolle Gipfel zu besteigen? Dann muss die Bergwacht wieder ausrücken, weil sie vor Erschöpfung nicht mehr weiterkommen. Daher müsste folgerichtig noch ein deutlich höherer Zuschlag für vegetarische Kost verlangt werden.

Plauscher hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. August 2020 um 16:50
Exakt. Schließlich braucht man ca. 7 bis 9 planzliche Kalorien, um eine tierische Kalorie herzustellen. Demnach müssen die tierischen Kalorien etwas ganz besonders Wichtiges sein und daher unverzichtbar für Bergsteiger ;-)

kopfsalat hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. August 2020 um 21:42
Deshalb fressen Steinböcke auch immer mal wieder ein paar Schafe oder kleine Kinder.

El Chasqui hat gesagt:
Gesendet am 20. August 2020 um 17:37
jeden Abend Spaghetti Napoli und alle sind happy!

Vonti* hat gesagt: Aufwand für Standardabweichung
Gesendet am 20. August 2020 um 20:36
Naja, der Aufwand für die Küchenmannschaft ist grösser um noch ein separates Vegi-Menu zusammenzustellen. Aber warum so kompliziert: Das Standard-Menu nehmen und einfach das Fleisch weglassen. Bestimmt ist ein TourengängerInn froh über die Extraportion.

detlefpalm hat gesagt: Extrawurst
Gesendet am 20. August 2020 um 22:29
Ich versteh auch nicht warum Fleischverweigerer behandelt werden, als ob sie ne Extrawurst möchten

sniks hat gesagt: Extrawurst?
Gesendet am 21. August 2020 um 07:18
Also wir Vegis sind unkompliziert, ich kenne auch andere Vegis die handhaben es gleich und es wird uns auch nachgesagt, das wir keine Extrawurst erwarten.

Die Extrawurst wird eher von den Veganen erwartet (Sorry für etwaige Veganer hier, das trifft nicht auf alle zu).

Und von wegen zu wenig Energie am Berg: davon kann keine Rede sein! Scheint mir ein Vorurteil zu sein. Es gibt genug Lebensmittel die genügend Kraft geben. Dieses Problem trifft eher auf die Veganer zu.

kopfsalat hat gesagt: RE:Extrawurst?
Gesendet am 21. August 2020 um 08:21
Das Problem für die Hüttencrews ist, dass es Vegetarier, von Veganern ganz zu schweigen, gibt, die darauf bestehen, dass z.B. der Reis nicht in einer Fleischbrühe gekocht werden darf, oder für die es unmöglich ist, die Speckwürfeli aus den Älplermaggronen rauszupicken.

Wenn ich, als Hüttenwart, deshalb einen Mehraufwand habe, würde ich dafür auch einen Zuschlag verlangen.

mong hat gesagt:
Gesendet am 21. August 2020 um 07:38
Von wegen Energie: Wanderer und Berggänger können sehr gut ohne Fleisch auskommen. Bei Bauarbeitern ist das wieder eine andere Sache.

detlefpalm hat gesagt: Standardgericht
Gesendet am 21. August 2020 um 08:31
Wenn das Standardgericht fleischlos wär, müssten die Fleischesser draufzahlen.

Vielleicht sind ja nicht die Vegetarier das 'Problem', sondern diejenigen, die nicht mal eine Mahlzeit ohne Fleisch auskommen können.

Kommunist hat gesagt: RE:Standardgericht
Gesendet am 21. August 2020 um 09:23
Das Standardgericht ist vom Staat verordnetes Fleisch, weil ich als Steuerzahler für staatlich subventioniertes Billigfleisch aus Massentierhaltung monatlich zahle.
Nicht Gemüse wird subventioniert, sondern Fleisch.

kopfsalat hat gesagt: RE:Standardgericht
Gesendet am 21. August 2020 um 10:16
Stimmt. Dass Fleisch auf SAC-Hütten zum "must" geworden ist, ist eine relative neue Zeiterscheinung.

Früher waren Älplermaggronen, Käserösti oder Hörnli mit Käse und Apfelmus durchaus das, was es auf SAC-Hütten zum Z'Nacht gab. Ganz vegan, vegetarisch war es aber nie, da meist zum Dünsten und Anbraten Speckwürfeli oder anderes tierisches Fett verwendet wurde.

Umgekehrt ist die Idee, auf über 2000m frischen Salat auf den Tisch zu stellen, ökologischer Unsinn in Reinform.

Naja, wenigstens gibts immer noch eine währschafte Suppe zur Vorspeise.

chrs hat gesagt:
Gesendet am 22. August 2020 um 08:11
Die taeschhuette liegt lt. Google auf 2700 Metern. Für eine simple Erbsensuppe oder Linsensuppe wird der Aufwand gleich sein, erwartest du aber frisches Obst, knackigen salat etc. Ist das ein bedeutender Mehraufwand. Von den zusätzlichen Lagerkapazitäten und versorgungsfahrten ganz zu schweigen. Besonders Öko und klimafreundlich also auch nicht. Es hängt also davon ab was man unter vegetarisch erwartet. Hütten in niedriger Höhe haben z.t kleine Gemüse Gärtchen mit Kräutern und salat, dann ist's kein Problem.

Alpin_Rise hat gesagt: Fleisch gehört dazu...
Gesendet am 23. August 2020 um 12:10
Rational handelnde Hüttencrews müssten daran interessiert sein, möglichst einfach, kostengünstig und mit kühlfrei haltbaren, dehydrierten Lebensmitteln zu kochen.
Das ist mit Fleisch schwierig, vegetarisch viel eifacher möglich.
Warum nicht drei, vier gute vegetarische Gerichte alternierend anbieten und bei Suppe variieren? Günstig, öklogisch und gäbe genug Abwechslung.

"Zu einer richtigen Mahlzeit gehört Fleisch". In diesem Glaubenssatz scheinen viele gefangen und genau da steckt die Krux.

Persönlich bevorzuge ich Hütten, die einfach und grundsätzlich vegetarisch kochen (ja, die gibt es!).
Schade gehen gerade diese Hütten nicht in die Offensive und kommunizieren ihr Konzept. Für stille Geniesser vielleicht auch besser so ;-)

G, Rise

PS: Der tägliche Fleischkonsum der breiten Bevölkerung ist eine relativ neue Erscheinung "dank" des Wirtschaftswunders nach dem 2. WK.


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