1. wiege deine ausrüstung
am anfang reicht eine küchenwaage. später kommst du um eine digitale briefwaage wohl nicht herum.
schreib das gewicht auf den ausrüstungsgegenstand und trage es in eine tabelle ein z.b. excel, so kannst du einfach verschiedene kombinationen durchspielen
2. die leichteste ausrüstung ist die, die du nicht mitnimmst
gehe stück für stück durch und überlege dir: "gäbe es ein problem, wenn ich das teil nicht dabei habe?", falls nein, kannst du es zuhause lassen.
sei ehrlich zu dir selber. lass dein urteil weder von werbung, mode noch angewohnheiten, so angenehm sie auch sein mögen, beeinflussen.
3. ziehe nach jeder tour bilanz
wenn du nach hause kommst und den rucksack auspackst, mache 3 haufen
1) kam zum einsatz
2) kam nicht zum einsatz, ist aber essentiell, z.b. not-apotheke
3) kam nicht zum einsatz, ist nicht essentiell. das brauchst du das nächste mal nicht mehr mitnehmen.
4. multi-funktionell
nimm, wenn immer möglich multi-funktionelle ausrüstung mit. der vorteil liegt auf der hand, mehrere einsatzmöglichkeiten für das einmalige gewicht.
DAS typische beispiel ist das poncho-tarp, das sowohl als regenschutz als auch als zelt oder biwaksack oder picknickdecke etc eingesetzt werden kann.
oder ein grosses glarner-tüechli: schweissband, sonnenschutz, handtuch, dreiecks-verband etc.
aber vorsicht, die multi-funktionalität darf nicht zum selbst-zweck werden. ein sackmesser mit 50 teilen bringt nichts, wenn du nur deren 3 wirklich brauchst.
5. schweres zuerst
denn für schwere ausrüstung brauchst du einen schweren rucksack, eine schwere robuste jacke, sowie schwere wanderschuhe um die knöchel zu stützen.
fang also mit den schwersten gegenständen an: zelt, schlafsack, rucksack, verpflegung, kocher, wasser
6. so klein wie möglich
denn grössere gegenstände benötigen mehr platz und somit einen grösseren und dadurch auch schwereren rucksack
7. nützlich, robust, zuverlässig, kompakt und natürlich leicht
so sollte deine ausrüstung sein. ist sie es nicht, solltest du nach alternativen ausschau halten.
8. endlos-schlaufe
niemand ist als (ultra)-leicht-wanderer vom himmel gefallen ;-). es ist ein prozess der nach und nach zu einem wachsenden vertrauen in deine eigenen fähigkeiten, anstatt nur in die ausrüstung führt und dir dadurch weitere möglichkeiten eröffnet, deine ausrüstung zu optimieren.
das war bei mir auch so, du probierst, passt dinge an, verwirfst ideen, lässt mal dies weg, mal jenes und nach und nach erhälst du so deine ganz genau auf deine persönlichen bedürfnisse zugeschnittene leicht-gewichts-"philosphie", anstatt dass du dich ins konzept der outdoor-ausrüstungs-vermarkter quetschen lässt.
ab und an wird dich mal einer schräg anschauen oder dich als unverantwortlich schimpfen, wenn du wieder mal mit deinen "turnschuhen" auf einer T4 route in den alpen unterwegs bist. aber das löst bei mir dann nur ein leichtes zucken in den mundwinkeln aus.
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