Fettkur in der Höhe


Publiziert von Andragon, 19. März 2017 um 00:30. Diese Seite wurde 1336 mal angezeigt.

Hallo zusammen

Vielleicht kann mir hier jemand weiterhelfen. 
Ich informiere mich gerade zum Thema Höhentraining (Und habe auch dazu ein paar fragen). 
Allerdings interessiert mich hier zum Thema Ernährung folgendes:

Jeder kennt das berüchtigte "base-camp" Fondu. (Und ich finde das auch genial!). 
Tatsächlich soll es da ja auch einen "wissenschaftlichen" Hintergrund dazu geben. 

Die Höhe setzt ja einige Mechanismen des Körpers in Gang. Nun habe ich aus vielen Quellen erfahren, dass tatsächlich der Stoffewechsel so angekurbelt wird, dass der Körper anstatt anaerob/aerob Glykogen die Fettreserven als Energiespeicher mobilisiert.
Ob das jetzt mit den Mitochondrien oder dem Stresslevel oder der physiologischen Umstellung  oder der Thermogenese oder was auch immer zu tun hat... ich habs noch nicht so ganz begriffen.
Das Thema wird noch komplexer, weil man scheinbar auf viele Dinge achten sollte... z.B nicht zu viele Oxidantien einzunehmen?!?

Nun zurück zur eigentlichen Frage:
Gibt es hier eventuell Leute, die längere Zeit in der Höhe verbracht haben und auf die Ernährung, speziell auf den Fettstoffwechsel, geachtet haben?
Mein Onkel schwört zum Beispiel, dass er sich wegen Ästhetischen Gründen in den Bergen wochenlang bloss mit Erdnussbutter ernährt hat. (Er meinte, dass hat auch etwas mit der Kaloriendichte zu tun... schliesslich schaut der auf jedes Gramm, das er den Berg hochschleppt...).

Weil ich in diesem Sommer ein paar Dinge ausprobieren möchte... darunter auch das Verweilen auf 2500-3000müm würden mich eure Erfahrungen über Menupläne oder Fachwissen sehr interessieren! Vielen Dank!

LG
T.  



Kommentare (6)


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xaendi hat gesagt:
Gesendet am 20. März 2017 um 21:15
So wie ich das immer verstanden habe, geht es dabei darum, den Stoffwechsel so umzustellen, dass der Körper Fette anstelle von Kohlenhydraten verbrennt. Heute nennt sich das "Low Carb" - vgl. hier: /de.wikipedia.org/wiki/Low-Carb

Andragon hat gesagt: RE:
Gesendet am 20. März 2017 um 21:39
Hey Xaendi

Low-Carb kenne ich und ist eine moderne Ernährungs-/Diät-Technik.

Eigentlichgibt es grob vier verschiedene Stoffwechsel zur Energiegewinnung.

Aerob lipoid: Der Körper verbrennt mit Hilfe von Sauerstoff und viel Wasser Fett als primäre Energiequelle. (--> Deshalb niedriger Puls (Vo2 60%) und dann auch nur, wenn man die Aktivität über eine gewisse Zeit (min 40-60 min) andauern lässt.
Dann gibt noch
Aerob Glykose
Anaerob alaktazid
Anaerob laktazid

Aber Fett als Energiespeicher braucht eigentlich nur die erste Stoffwechsel Art. Jetzt kann man diesen Stoffwechsel natürlich gezielt trainieren (z.B mit extensivem GA1 Training), denn Fett ist halt schon fast eine endlose Energiequelle. Allerdings mit dem Nachteil, dass der Körper schnell mal gestresst wird und dann auf Glucose umstellt.

Jetzt ist es scheinbar so, dass da in der Höhe irgendetwas passiert.
Obwohl der Körper eigentlich zu sehr gestresst ist und Glykogen oder gar Laktat als Energiequelle benützt, scheint es einen Mechanismus zu geben, der trotz allem eine lipoide Energiegewinnung ermöglicht.

Schützt der Körper etwa die wertvollen Glykogenspeicher für weitere Notsituationen auf? Aber wieso jetzt?

Ich habe nämlich gelesen, dass der Körper WENIGER Antioxidantien benötigt (wieso? Wegen den Mytochondrien?).
Trotzdem braucht er ein gewisses Mass an Kohlenhydraten, damit diese Energiegewinnung optimal funktionieren kann.
Diese letzten Aussagen lassen mich ein wenig im dunkeln tappen.

Die einzig plausible Begründung für mich wäre ein plötzlich ketogener Stoffwechsel.
https://de.wikipedia.org/wiki/Ketogene_Di%C3%A4t

laponia41 hat gesagt:
Gesendet am 31. März 2017 um 19:40
Für mich ist dies alles sehr einfach: ich habe Hunger oder Durst, ich stille ihn oder ich lasse es bleiben. Was da weniger oder mehr ist, lässt mich nicht im Dunklen und auch nicht im Hellen tappen. Mit dem Risiko, dass ich mit dieser Mentalität nicht alt werde.

rihu hat gesagt: RE:
Gesendet am 12. Dezember 2017 um 07:48
Dies ist auch meine Ansicht. Ich war schon oft auf grosser Höhe. Dabei habe ich einfach gegessen oder getrunken was mir gepasst hat. Dabei habe ich eigentlich nie schlechte Erfahrungen gemacht. Man kann ja aus jedem einfachen Problem eine Wissenschaft machen.
;-))

MicheleK hat gesagt:
Gesendet am 12. Dezember 2017 um 21:23
hey Andragon,
spannende Frage. Es scheint mir eine ziemlich komplexe Sache zu sein die noch nicht final untersucht wurde. ich wuerde mal hier anfangen anstatt auf wikipedia. Man muesste die paper abstracts durchlesen...

all die Paenomenen die du nennst spielen eine rolle nur die Frage wie ist die Kausalität? natürlich sind Völker die in der Höhe leben adaptiert, wie die Tibeter, oder in der Kälte lebend die Inuit, mit einer anderen Thermogenese.

Interessanterweise essen die Tibeter reine Butter ....

Hätt ich nur mehr Zeit .... aber ich kann versuchen mich mal schlau zu machcen.

Exp Physiol. 2016 Jan;101(1):23-7. doi: 10.1113/EP085317. Epub 2015 Sep 13.

Exp Physiol. 2015 Nov;100(11):1247-55. doi: 10.1113/EP085292. Epub 2015 Jul 14.

Biochem Biophys Res Commun. 2015 Feb 13;457(3):485-91. doi: 10.1016/j.bbrc.2015.01.036. Epub 2015 Jan 17.


Beste grüsse, Michele

Andragon hat gesagt:
Gesendet am 14. Dezember 2017 um 22:41
Hey,

Ich möchte nur erwähnen, dass es hier nicht um die Meta-Ebene Geht. Ihr könnt natürlich essen, wie ihr wollt und sicher ist es wichtig, dass man auf seinen Körper hört.

Mir geht es hier um Dinge, die das "normale" übersteigen. Ich habe Hypoxie und Ernährung im Moment beiseitegelegt, weil ich im Moment einfach nicht die Motivation finde.

Ich werde mir die Studien mal durchlesen, allerdings habe ich in letzter Zeit nur sehr wenig neues gelesen.

Allerdings ist das Thema im Zusammenhang mit Hypoxie oder/und Höhentraining sehr interessant. Nicht umsonst gibt es jetzt plötzlich überall High intensitiy hypoxic training.

Im Sport sagt man, dass mehr als 60% über die Ernährung geht. Das Problem ist, dass jeder Mensch anders ist. Zusammen mit seiner Geschichte, den Genen usw. hat man nie eine 1:1 chance den Organismus 100% ortorektisch zu versorgen. Das Hängt sogar mit der Psyche zusammen.

Aber dennoch... Studien zeigen, dass Höhentraining gene Aktivieren können, die unglaubliche Auswirkungen im Körper haben können (ohne, das wir etwas davon merken).
Z.B Mytochondrientraining usw...
Das alles mit der Ernährung zu kombinieren wäre faszinierend... und wie ich glaube... notwendig... denn wie gesagt... Ernährung ist ein wichtiger Teil.

Ich bin also nach wie vor sehr interessiert an links zu neuen Studien usw.

Ich habe übrigens ein Hypoxico Gerät + Zelt. Im moment liegt es unbenutzt herum. Aber tatsächlich habe ich im Sommer einige Trainings gemacht und erstaunliches festgestellt.

Ich würde mich freuen, mich mit gleichgesinnten auszutauschen

Grüsse

Tim


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