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Nyn hat gesagt:
Gesendet am 15. September 2020 um 09:01
Tolle Aufnahme der Nordkante und der NW-Wand!
Die Nordwestwand bietet etliche im dt. Sprachraum kaum bekannte Routen, die denen der NO-Wand wenig oder nicht nachstehen .
Eine davon -links der Großen Verschneidung (das ist die sehr freie Tschechenroute) durfte ich vor Jahren mit meinen Freunden klettern. Bis heute weiss ich den Namen dieser Route nicht (ca VII. Grad). Sie befindet sich zwischen bzw am "Pfeiler des Wassertropfens" links der Tschechenroute, die wir nach dem ersten Drittel nach links zu dieser unbekannten Tour verliessen.

VG, Nyn

schnafler hat gesagt: RE:
Gesendet am 16. September 2020 um 11:44
hab vor vielen vielen Jahren auch eine dieser NW-Wandrouten geklettert, ca. VII. Grad, eine lange, wilde Sache. Erinnere mich aber an den Namen ebenfalls nicht mehr - vielleicht "Goccia-Pfeiler"? Ja, könnte sein - denn über den "Tropfenpfeiler" in der NW-Wand findet man diese neuen Routenübersichten:
Neue Routen am Tropfenpfeiler, NW-Wand
Via Il Silenzio degli Eroi (August 2006, S. Pizzagalli, A. Sampietro, D. Soldarini, 6c, 450 m)
Big Bäng (September 2008, Ch. Geronimi, A. Mariani, 6b+)
Microcosmo (2010, S. Pizzagalli, D. Soldarini, L. Martinelli, 6c+ obl., 11 SL)
Per Elisa (Juli 2010, D. Soldarini, L. Martinelli, 6a+ obl., 8 SL)

Nyn hat gesagt: RE: Tropfenpfeiler
Gesendet am 16. September 2020 um 12:18
Hallo Schnafler,
mehr als die 4 Einträge hatte ich beim Googeln über Tropfenpfeiler auch nicht gefunden, und leider keinerlei Topos.
Wenn ich das Datum unserer Tour noch wüsste-leider finde ich das in meinem Tourenbuch nicht- dann liesse es sich ev noch eingrenzen.

Was ich noch weiss, ist, dass wir nach dem Gletscherzustieg (mit den Kletterschuhen statt den Innenschuhen in den Außenschalen von Plastikbergstiefeln, um Gewicht zu sparen) die Tschechenroute wegen riesigem Bergschrund erstmal gar nicht direkt von unten angehen konnten, sondern nach vielelicht 60 oder 80m von links her einpendelten. Ws ne Aktion gleich zu Beginn. Dann wurschtelten wir uns einige Sl da hoch. Ich habe dann noch einen von den Tschechen mit V bewerteten brüchigen, überhängenden Rißkamin ohne jegliche Sicherung in Erinnerung, wo Rainer, ein 8er-SportKletterer völlig überfordert und zitternd abbrach, und den Andreas, der alpin deutlich mehr Erfahrung hatte, schließlich meisteren konnte.
Im Folgenden sahen wir bald einen ziemlich geschlossenen, leicht bemossten Riß, der unterhalb eines Wulstes (mit VI/A1 bewertet v. d Tschechen) weiter nach rechts oben zog. Wir konnten dort keinerlei Sicherungspunkte ausmachen, waren alle bereits ausgepsycht, wie man so schön sagt, überlegten ob (und wie) wir wieder da runter kämen...
Da erkannten wir links von uns und der Verschneidung auf en Platten des Wassertropfenpeilers einige Bohrhaken. Zu diesen kamen wir abseilend und erneut pendelnd irgendwie hin und folgten dann der uns unbekannten Route. Noch weiter links und weiter unterhalb von uns hörten wir einige Male Hammerschläge und Rufen von Italienern, konnten sie aber nie sehen. Als wir schon weiter oben fast am Ende der Schwierigkeiten waren (an einer heftigen Stelle mglweise 6b+ oder 6c, die uns viel Zeit kostete und alles abverlangte), war die tagesZeit schon gehörig fortgeschritten. Trott der vglweise Kürze der Route selbst konnten wir einem Biwak in der Wand oder am Grat nur so gerade eben noch entgehen.
Nachdem wir im allerletzten Büchsenlicht die N-Kante abgeseilt waren und durch den dunklen Wald, an der Sasc-Furä schon zu tief geraten, nochmals etwa 15 Minuten unsere Zelte suchten, die oberhalb standen, waren wir so was von fertig. Trotzdem wurde noch gekocht und wir fielen gegen halb 1 oder 1 wie tot in die Schlafsäcke.
Am nächssten Morgen -bzw eher Mittag, trotteten -es waren wohl die Italiener von gestern- an uns vorbei. Die sahen noch viel fertiger aus, als wir uns gestern nacht fühlten, hatten große schwere Ruksäcke und echt wilde Gesichter!- hatten wohl am Grat oder sogar noch in der Wand biwakieren müssen, kein Spaß im September auf fast 3000m ....

Ich werde diese Tour nie vergessen!

VG, Nyn

schnafler hat gesagt: RE: Tropfenpfeiler
Gesendet am 16. September 2020 um 12:30
Wilde Sache, Nyn, in der Tat - sowas vergisst man sicher nie mehr! Bei uns war es weniger spektakulär, ich erinnere mich nur noch an einzelne schwere Stellen (es war 1981 oder 1982, glaube ich) - vor uns waren zwei Bündner, die wir ein bisschen kannten. Die Route habe ich allerdings als ziemlich lange in Erinnerung. Den Abstieg über die Nordkante kannte ich, da kletterten wir das Meiste einfach unangeseilt runter, wilde Jungspunde, die wir damals waren....
LG, Roli

schnafler hat gesagt: RE: Tropfenpfeiler
Gesendet am 16. September 2020 um 12:34
Kletterschuhe als Innenschuhe - auch eine Idee! Wir haben es öfters so gemacht, dass wir einfach starre Steigeisen an unsere Kletterfinken montierten; haben so zum Teil haarsträubende Zu- und Abstiege gemacht... (zB die Amerikaner-Direkte an der Dru - eine Zweitagestour nur in Patschen, ohne richtige Bergschuhe dabei also, auf 3800 Meter hinauf.... ha, müsste ich heute nicht mehr haben!!!!9
LG, Roli

Nyn hat gesagt: RE: Dru
Gesendet am 16. September 2020 um 16:05
Olala..starre Eisen..ok!
Da hatte ich keine und die an den Kletterfinken. Das hört sich ziemlich "frisch" an für die Füßle.. und 2Tage an der Dru! Respekt!
In Chamonix war ich selten und habe es bei moderateren Touren belassen, wobei ich mich z.B sehr gerne an die Aiguille de la Varappe mit der "Éole danza per noi" erinnere. Extrem Klettern mit Seil tue ich seit der Laliderer Direkten nicht mehr

VG Markus


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