Niente virus! Questa è la Venere sul cielo chiaro nel mio zoom della fotocamera / Das ist kein Virus, sondern die Venus am klaren Himmel im Zoom meiner Kamera
 
 

Kommentare (8)


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ABoehlen hat gesagt:
Gesendet am 3. April 2020 um 21:49
Hallo Uschi

Erst mal herzliche Gratulation zu diesem Bild! Mich würde interessieren, wie es zustande kam. Habe mir vorhin auch die Venus vorgenommen mit meiner Standardausrüstung für solche Zwecke: Die 12-jährige Kamera Canon EOS-400D und das Occasions Spiegeltele 600mm von Sigma. Obwohl 600mm verglichen mit einem Standard-Teleobjektiv sehr viel ist, kriege ich die Venus niemals in dieser Auflösung hin, da der uns nächst gelegene Planet dennoch sehr weit entfernt ist…

Was mich an deiner Aufnahme aber wundert, ist die Kreisform der Venus. Gemäss diesem Bericht des BR erreichte die Venus Ende März aus unserem Blickwinkel ihren grössten Abstand zur Sonne. Dies bedeutet, dass sie entsprechend als «Halb-Venus» erscheinen muss, und genau diese Form ist halbwegs auf meiner Aufnahme zu erkennen. Da ich aktuell keinen Tourenbericht vorweisen kann, habe ich das Bild mal unter meinem «Dummy-Bericht» für solche Zwecke abgelegt. Eine «Voll-Venus» wäre nur sichtbar, wenn sich der Planet von uns aus gesehen hinter der Sonne befindet, dann aber natürlich nur sehr schwer zu beobachten ist.

Liebe Grüsse und ein schönes Wochenende
Adrian

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 3. April 2020 um 22:30
Hallo Adrian!

Danke wieder mal für Deinen wissenschaftlichen Kommentar!
Also dieses Bild ist glaube ich ein Fake meiner Kamera. Auch ich hab mir die Venus gegoogelt, weil mich die Strukturen in dem Kreis verwundert haben. Dabei habe auch ich gesehen, dass die Venus gerade ganz anders aussehen müsste.

Ich glaube also eher, dass mein Linsensystem mit dem hellen Punkt nicht anders klar gekommen ist, als es so abzubilden. Also lediglich ein heller Punkt am Himmel, der im Vollzoom dann so aussieht. Mehr Lensflare eines hellen Punktes, als Venus selber:-)?
Ich habe auch die Venus aus der Hand angezoomt, wie auch den Mond immer. Ich habe mich daran gewöhnt, dabei meine Atmung zu kontrollieren und so wenig wie möglich zu wackeln. Die Kamera kann z.B. den Mond wirklich gut aus der Hand, da staune ich selber immer wieder. Diese Kompakt-Kamera von Canon ist mir wirklich heilig, obwohl sie schon so alt ist.
Da die Venus ganz anders aussehen müsste, ist das hier wohl nur eine relative Abbildung einer beliebigen, hellen Lichtquelle, was meinst Du?

Die Aufnahmedaten dieses Bildes:
f=6,5 t=1/6 (aus der Hand!)
ISO 80 / -2
188 mm

Viele Grüße zurück!

Uschi

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. April 2020 um 11:00
Liebe Uschi

Herzlichen Dank für deine ausfürhlichen Erläuterungen. Deine Vermutung klingt sehr plausibel, zur Überprüfung könntest du ja mal einen hellen Stern fotografieren, z.B. den Sirius, der zurzeit noch am Abendhimmel zu sehen ist. Erzielst du dann mit denselben Einstellungen auch eine Kreisgeometrie? Dann wäre der Fall klar, denn ein Stern kann niemals mit seiner echten Geometrie abgebildet werden; ganz egal wie gross die Vergrösserung ist, es bleibt immer ein Punkt.

Dennoch muss ich sagen, dass ich von deinen Ergebnissen schwer beeindruckt bin! 188mm Brennweite ist für astronomische Anwendungen eigentlich lächerlich wenig und dennoch schaffst du es, derart detaillierte Mondbilder zu erzielen. Das sagt mir, dass die Qualität dieser Optik ausserordentlich hoch sein muss. Demgegenüber weist mein 600mm Spiegeltele mit Fixblende nur eine vergleichsweise bescheidene Abbildungsleistung auf, aber wenn man bedenkt, wie tief man für eine «echte» 600mm Optik in die Tasche greifen müsste, ist das irgendwie nachvollziehbar.

Nochmals zurück zur Venus: Auch ich kriegte gestern Abend zunächst nur einen hellen Lichtpunkt. Da wurde mir rasch klar, dass obwohl der Belichtungsmesser eine viel zu geringe Belichtung anzeigt, diese dennoch immer noch viel zu hoch sein muss. Weil die Wolken der Venus derart stark reflektieren, wird die Phasenform völlig überstrahlt. Ich habe dann bei einer Empfindlichkeit von ISO 200 die Öffnungszeit auf 1/2000 sec reduziert, und plötzlich war die Phasenform erkennbar. Bei dieser kurzen Öffnungszeit kann sogar ich aus der Hand fotografieren, ansonsten greife ich doch lieber auf mein stabiles Leitz-Stativ zurück. So eine ruhige Hand wie du, die du sogar mit 1/6 sec unverwackelte Bilder zustande kriegst, habe ich leider nicht :-)

Weiterhin viel Spass beim Entdecken der weiten Welt von zuhause mit der Kamera wünscht
Adrian

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 4. April 2020 um 11:18
Das Problem mit der Helligkeit habe ich, seit ich versuche, den Mond mit den Canon Superzoomern zu fotografieren. Schon mit der SX 30HS, später mit der SX 50. Ich muss beizeiten viel Licht wegnehmen, manchmal sogar -2 oder -3, sonst überstrahlt der Mond total. Die ISO muss ich ganz unten lassen und das geht zum Glück bei der SX50 noch bis 80, sonst seh ich absolut keine Krater, sondern nur einen hellen, unscharfen Pflatschen. Leider kann man bei den heutigen Kameras meistens die ISO nicht mehr unter 100 oder sogar 120 drehen.

Was diese Kamera aus dem Mond machen kann mit ganz einfachen Mitteln, ist wirklich erstaunlich. Ich glaube, da spielt auch viel der gute Stabilisator mit rein. Meine Lumix mit dem 1 Zoll Sensor (der Sensor der Canon SX 50 ist ja verhältnismäßig klein und das Objektiv nicht besonders lichtstark), kann den Mond viel schlechter scharf abbilden und trotz viel geringeren Zooms wackelt und zittert das Zielobjekt auf dem Monitor brutal hin und her. Das ist bei der Canon SX 50 ganz anders. Ich hab nur große Probleme, den Mond zu fokussieren, wenn die Sichel sehr schmal ist.

Das Foto der Venus hier ist wahrscheinlich eher so ein Linseneffekt? Es fällt eine Lichtquelle in das Objektiv ein und wird durch die Beugung in den Linsen so abgebildet? Mit der Venus selber hat das wahrscheinlich gar nix zu tun?

Ich werde weiter meine Versuche am klaren Himmel machen. Das Wetter soll ja wunderschön bleiben.

Alles Gute zu Dir!

VG Uschi

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. April 2020 um 08:08
Ja, das Wetter ist immer noch traumhaft und für die Himmelsfotografie geradezu perfekt. Auch friert man abends auf dem Balkon nicht mehr :-)

Habe mir gestern nochmals die Venus vorgenommen und dabei mit dem 600 mm Spiegelteleobjektiv eine Okularprojektion in die «leere» Spiegelreflexkamera durchgeführt. Dieses Verfahren ist technisch äusserst primitiv, erlaubt aber, die Vergrösserung gegenüber der originalen Brennweite massiv zu verstärken. Allerdings macht sich dann die Erdrotation sehr störend bemerkbar, da man optisch sehen kann, wie das gewünschte Objekt ziemlich schnell aus dem Sucher davonläuft. Trotzdem gelang mir wenigstens ein vernünftiges Bild, wo man die aktuelle Phase des Planeten gut sehen kann:

Profis haben für solche Fälle natürlich eine Nachführungseinrichtung…

Schönen Gründonnerstag und liebe Grüsse
Adrian

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. April 2020 um 08:46
Dein Foto ist schon krass! Glückwunsch!!!!!!!!!!

Ich hab`s auch nochmal versucht, ich bekomme einfach keine Sichel von der Venus:-( Dazu ist wohl halt dann eine Kompaktkamera nicht mehr geeignet. Meine Superzoom muss immer irgendwie ein Objekt zum Fokussieren haben, damit sie drauf scharf stellen kann. Hab es auch mit MF probiert, aber sie kann sich an der Venus einfach nicht "festbeißen", zu klein das Objekt anscheinend. Und wenn ich den Mond in MF fotografieren will, kann sie keine Krater abbilden. Also muss sie auf ein Objekt scharf stellen können, das ist bei der Venus mit der SX50 wahrscheinlich unmöglich.

Das Wetter und die Verhältnisse sind einfach toll zur Zeit. Zum Glück hat`s heute mal Wolken. Ich komm zu gar nix mehr hier, weil ich nur noch raus will. Die Sonne geht um 20 Uhr unter und der Tag ist noch viel zu kurz:-)

Der geringere Schadstoffausstoß in Zeiten des Corona-Lockdowns ist ein Segen für die Umwelt und die Luft. Ich hab auch gar nix gegen Abstand halten. In Menschenmassen hab ich mich noch nie wohl gefühlt. Objekte anfassen, die jeder angelangt hat, davor hat`s mir immer schon gegraust. Ein enges, volles Wartezimmer war auch vorher ein Horror oder viele Leute beim Einkaufen. Wer weiß, wann sich der andere das letzte Mal die Hände gewaschen hat. Alles super soweit zur Zeit für mich...aber die Arbeitsplätze bei uns.....das ist ein großes Drama! Bin sehr gespannt, was noch kommt.

Alles Gute für Dich, ich denke, Du bist in Deiner Kartografie einigermaßen "sicher", oder wie sieht`s aus?

VG Uschi

ABoehlen hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. April 2020 um 09:45
Herzlichen Dank, liebe Uschi! Manchmal staune ich, was mit meiner alten Ausrüstung und den diversen eigenen Basteleien so alles möglich ist!
Zur Konfirmation 1991 schenkte mir meine Schwester ein Büchlein zum Thema Himmelsfotografie, das mir auch im digitalen Zeitalter, 30 Jahre später, noch nützliche Dienste leistet. Es schliesst mit einer Karikatur und den Worten:
«Amateur-Astrofotografie: Die hohe Kunst der Improvisation.»
So ist es!

Ich geniesse diese Zeit! Mir ist auch bewusst, dass es für viele kleine Firmen und selbständig Erwerbende ganz schwierig ist, wenn kaum mehr Geld reinkommt. Da bin ich privilegiert. Ich habe meinen Arbeitsplatz-PC nach Hause genommen und kann via Internet und eine gesicherte Verbindung auf unsere Server zugreifen und ganz normal arbeiten – nur etwas langsamer, aber darauf kommts auch nicht mehr an. Ich gehe den Menschenmassen auch aus dem Weg und starte sowieso viele Unternehmungen zu Fuss oder per Fahrrad von zuhause aus, und so habe ich auch diesbezüglich kaum Einschränkungen. Auch hier: Ich bin mir bewusst, dass ich in Worb, am Rande des Emmentals und der Voralpenzone, in einer privilegierten Lage leben kann. Ich verstehe, dass wer mitten in der Grossstadt in einer kleinen, engen Wohnung leben muss, das nicht mehr so toll findet…
Aber für die Natur ist es wirklich ein Segen!

Beste Grüsse
Adrian

Winterbaer hat gesagt: RE:
Gesendet am 9. April 2020 um 10:40
Auch der Hammer:-)
> Ich habe meinen Arbeitsplatz-PC nach Hause genommen und kann via Internet und eine gesicherte Verbindung auf unsere Server zugreifen und ganz normal arbeiten

Früher hättest Du die ganzen Astralon-Träger nach Hause schaffen müssen und am Leuchttisch arbeiten...wehe wenn dann die giftige Tusche oder das Aceton ausgegangen wären, die Kurvenziehfeder runtergefallen wäre, der Schaber abgebrochen....:-))) Und zur Repro hättest Du schön in`s Amt fahren müssen... Wie sich doch die Zeiten geändert haben!

Worb, hab mal geguckt, wo das liegt. Ja ich bin Dir sehr sehr neidisch für die Lage! Aber ich gönne es Dir von Herzen!

Mach`s gut!
VG Uschi


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