Chrinnenhorn ( 2736m ) von der Glecksteinhütte


Publiziert von Alpenorni , 25. August 2009 um 15:53.

Region: Welt » Schweiz » Bern » Jungfraugebiet
Tour Datum: 8 Juli 2009
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-BE 
Aufstieg: 1600 m
Abstieg: 1600 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Hotel Wetterhorn ( 1229m ) bei Grindelwald, dort gebührenpflichtiger Parkplatz.
Unterkunftmöglichkeiten:Glecksteinhütte ( 2317m ) SAC.

Wie ich ja schon auf meinen anderen Tourenberichten aus unserem Sommerurlaub in den Berner Alpen erwähnt habe, ist es uns, warum auch immer, gelungen, 10 Gipfel zu besteigen, ohne dass wir dabei auf nennenswerten Wanderverkehr gestoßen wären - und alle Gipfel, alle Touren, hatten wir quasi ganz für uns allein.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, waren Gudrun und ich auch auf der Glecksteinhütte SAC ( 2317m ) oberhalb des Touri-Zentrums Grindelwald ... und, genau: wir waren die einzigen Gäste ! Selbst der Hüttenwart, bei dem wir uns vorab telefonisch angemeldet hatten, war mittlerweile kurz mal ins Tal abgestiegen, so dass wir, zu zweit, nun mit dem verbliebenen 4-köpfigen Hüttenpersonal Hütte und Terrasse teilten.
Das Wetter war allerdings auch wirklich nicht besonders einladend.  Im Aufstieg vom Hotel Wetterhorn schüttete es zeitweilig aus Kübeln - ein Glück, dass das Donnergrollen nicht noch näher rückte. Offenbar wird die Hütte wohl meist von der Bushaltestelle Lauchbühl aus angegangen. Jedenfalls führte der Zubringer vom Hotel Wetterhorn auf einen großen Lawinenkegel aus Eis,Schnee, Erdklumpen, ganzen zersplitterten Bäumen und Büschen zu und verschwand kommentarlos unter diesem. Nun ja, als Trainingseinheit für höhere Aufgaben erwies sich die von uns nun gewählte Direttissima über das steile Gemisch, oben gar mit tiefer Randkluft versehen, als optimales Übungsgelände. Durch den einsetzenden prasselnden Regen ließ auch der nun oberhalb zu erklimmende Steilhang über Schrofen und durch Gebüsch nichts an alpiner Schlüpfrigkeit zu wünschen übrig, bis wir dann den Hüttenweg ein Stück weit oberhalb des Schneefeldes, das er quert, erreicht hatten. Tropf!...T 4+ oder mehr...
Ein Glück, dass an der "Eng", oberhalb des historischen Wetterhorn-Aufzuges, ein regengeschütztes Plätzchen auf uns wartete.
Am nächsten Morgen: Es hatte bis in Hüttennähe geschneit.  Was tun? Manchmal ist auch Abwarten die richtige Devise:  im Lauf des Vormittags lichteten sich die Wolken, es wurde wärmer und bald schaute das Chrinnenhorn ( 2737m ) schon freundlich und einladend zur Hütte hinunter.
So machten wir eine Nachmittagstour draus und hängten danach - als wiederum einzige Gäste natürlich...- noch eine Nacht auf der komfortablen Hütte dran, um erst tags darauf wieder ins Tal zurückzukehren.
Der Weg aufs Chrinnenhorn ist, für die Kürze ( 1 1/2 bis 2 Std. im Aufstieg) der Tour, erstaunlich vielseitig : Man folgt den weiss-blau-weissen Markierungen den Hang hinter der Hütte hoch und erreicht über eine kleine Moräne,Schneefelder und einen felsigen Hang die Lücke rechts des Chrinnenhorns, von wo es  in einem Linksbogen problemlos zu den kleinen Gipfelzacken geht.
Klasse Aussicht ! Allerdings hüllte sich der Schreckhornkamm in Wolken, ebenso der Eiger, und das Wetterhorn ließ sich auch nur ganz kurz blicken.  Aber der Tiefblick aufs sonnige Grindelwald mit seinen weit auf den grünen Hängen verstreuten Häusern, und der packende Nahblick auf die Wetter- und Gutzhorn - Abstürze sind als solches schon ganz wunderbar !
Für viele der SAC-Hütten an den Zustiegen zu den großen Bergen stellt sich dem nicht ganz so ambitionierten, aber nichtsdestotrotz trittsicheren und halbwegs schwindelfreien Bergwanderer ja die Frage nach einem eigenständigen kleineren Tourenziel, möglichst ohne Gletscherbegehung.
Das Chrinnenhorn von der Glecksteinhütte ist ein solches. Und wenn man Glück hat, hat man Gipfel und Hütte auch noch ( fast ) ganz für sich allein...
P.S. : im Hüttenabstieg kam uns dann doch noch eine ganze Gruppe entgegen. Und am Fuß der Lawinen-Resterampe sahen wir zwei Wanderer stehen - mit gezückter Wanderkarte und selbige studierend...


Tourengänger: Alpenorni


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