Über 7 Gipfel von Hinterzarten nach Kirchzarten


Publiziert von frmat , 10. September 2015 um 21:01.

Region: Welt » Deutschland » Südwestliche Mittelgebirge » Schwarzwald
Tour Datum:10 September 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: D 
Zeitbedarf: 5:00
Aufstieg: 750 m
Abstieg: 1250 m
Strecke:22km
Zufahrt zum Ausgangspunkt:ÖPNV: Höllentalbahn nach Hinterzarten
Zufahrt zum Ankunftspunkt:ÖPNV: Höllentalbahn nach Kirchzarten, PKW-Parkmöglichkeiten am Bahnhof

Wandern im Schwarzwald machen viele. Bergwandern kann man bei geeigneter Routenwahl auch. Fürs Gipfelsammeln sollte man einen gewissen Hang zur Natur mitbringen und eher nicht hinterfragen, welchen Sinn die Besteigung der meisten Schwarzwaldgipfel hat. Doch dazu später mehr. Nun wohne ich schon in einer Ferienregion aber kann mich doch eher selten motivieren das reichhaltige Angebot an Wanderwegen zu nutzen. Ein Projekt musste her. Etwas Recherche ergab, dass alle Berge höher als 1100m wohl etwas zu ambitioniert wäre. Alle 12000er sind dagegen eine schöne Aufgabe und in absehbarer Zeit zu realisieren (was ja hier auch schon gemacht wurde). Ein schönes Projekt, welches ich gern verwirklichen möchte. Soviel zur Erklärung, warum der unfassbar unattraktive Gipfel der Bankgallihöhe nun schon wieder in einem Tourenbericht auftaucht.

Nun zum Tagwerk. Als ich um kurz nach 11 Uhr in Hinterzarten aus dem Zug steige liegen gut 22km und der ein oder andere Höhenmeter vor mir. Auch heute ist der bekannte Ort wieder gut besucht, sodass ich mich gleich vom Bahnhof verdrücke und über schöne Waldwege mäßig steigend zum Säbelthomahof laufe. Es ist nicht meine erste Wanderung von Hinte rzarten heim, jedoch ist der direkte Weg mal so garnicht empfehlenswert, da er hoch über der B31 verläuft und man deshalb eine Dauerbeschallung aus dem Höllental bekommt. Nach dem Säbelthomahof geht's bestens ausgeschildert zum ersten Gipfel des Tages. Das 1209m hohe Windeck wird vorbei an der Bergstation des Schlepplifts zuletzt kurz weglos bestiegen. Eine Stange markiert den höchsten Punkt. Gehzeit bis hierher: 1h, T2

Nun heißt es erst mal Kilometer machen. Hinab zum Fürsatzplatz zieht sich der Weg an der Südseite der Gipfel gelegentlich aussichtsreich von Wegkreuzung zu Wegkreuzung. An der Lochrütte befindet sich ein Wanderparkplatz, der über Alpersbach angefahren werden kann. Wieder etwas ansteigend ist bald der Spähnplatz erreicht und alle Naturliebhaber dürfen sich freuen. Vorbei ist's mit den Wanderwegen, rein in die Botanik. Ziemlich direkt nach Norden geht's durch unschönes Gestrüpp zum Gipfel des Wieswaldkopfes, der sich am Waldrand am Übergang zu einer Wiese befindet, mit 1278m der höchste Punkt des Tages (1h ab Windeck, T1 und etwas weglos).

Weiter in nördlicher Richtung geht es durch eine Schneise bald zurück auf den Wanderweg, der den Wieswaldkopf westlich umrundet, ehe nach wenigen Minuten wieder ein Schotterweg betreten wird. Nun nach links und nah an den Gipfelkopf der Bankgallihöhe. Zuletzt über einen Waldwirtschaftsweg stehe ich eine halbe Stunde später hier auf 1210m. Wie sooft bei diesen Aktionen frage ich mich nach dem Sinn. Man sieht nichts, es gibt keine Kneipe und auch Ruhm und Ehre wird mir für diesen Gipfel nicht zuteil. Der einzige Grund warum man hier rauf geht ist, weil man hier rauf gehen will. Auf alle Fälle lernt man viele bis dato unbekannte Ecken des wahlheimatlichen Schwarzwaldes kennen. Auch was wert. Und schon das nächste Problem. Wo geht's weiter? Ich sehe zwar den Wald vor lauter Bäumen, aber sonst auch nichts. Keine Möglichkeit sich an natürlichen Gegebenheiten zu orientieren. Meine App funktioniert hier nicht und die ausgedruckte Karte ist wie üblich miserabel, weil veraltet. Also mit dem guten alten Kompass nach Südwesten und in wenigen Minuten finde ich das kleine Fliegerdenkmal, ich bin richtig. In gleicher Richtung weiter nun wieder bergan auf einen Weg. Sanft ansteigend geht es hinauf zum Horneck, dessen Gipfel (wohl erst seit kurzem) von der anderen Seite durch einen Schotterweg erschlossen ist. Der letzte 12er für heute ist geschafft und der Weg zum Hinterwaldkopfsattel leicht zu finden (1h ab Wieswaldkopf, T1 und meist weglos).

Das war die Pflicht nun kommt die Kür. Nach der ganzen Gipfelsucherei im schwarzwälder Unterholz kommt nun die Etappe für Genießer. In wenigen Minuten ist die kahle Kuppe des Hinterwaldkopfes erreicht. Seine markante Form ist von weit her sichtbar. Besonders eindrucksvoll zeigt sich dieser Berg bei der Anfahrt von Freiburg in Richtung Titisee. Daher trägt er auch den Namen "Wächter des Dreisamtals". Die Aussicht ist herausragend auf dem heute wie üblich ganz gut besuchten Gipfel. Auf der Westseite führt der Pfad wieder hinab. Zwei Gipfel warten noch. Eine letzte kleine Gestrüppeinlage und schon bald stehe ich zwischen Brombeerbüschen auf dem Roteck. Kein lohnendes Ziel, ganz im Gegensatz zum kleinen Häusleberg, der sich unweit der Höfener Hütte erhebt. Ich freue mich schon jetzt auf die Skitourensaison, dann wird das hier bestes Gelände sein, vor allem die Westseite verspricht eine klasse Abfahrt. Heute nur eine klasse Wiese, die steil hinab zum Holzeck leitet, von wo aus es nur noch eine Dreiviertelstunde nach Kirchzarten ist (2h, T2).

Fazit: Der erste Teil bis zum Hinterwaldkopf ist eine meist einsame und selten aussichtsreiche Waldwanderung für Gipfelsammler und ansonsten nicht wirklich empfehlenswert. Wer Ruhe mag, wird sie hier finden. Die Passage über den Hinterwaldkopf ist dagegen ein bekanntes schw  arzwä   ld er Schmankerl und wird dementsprechend oft besucht und zurecht gelobt.


Tourengänger: frmat


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