Klettern in der Leventina: Via del Veterano (komplett)


Publiziert von dominik , 23. September 2015 um 21:55.

Region: Welt » Schweiz » Tessin » Bellinzonese
Tour Datum: 7 September 2015
Klettern Schwierigkeit: 6a (Französische Skala)
Wegpunkte:
Geo-Tags: CH-TI   Gruppo Pizzo del Sole 
Zeitbedarf: 6:30
Aufstieg: 700 m
Abstieg: 700 m

Nach unserem Einklettern in *Lavorgo waren Olli und ich bereit für ein etwas grösseres Projekt: Die Via del Veterano (6a+) ist mit 25 Seillängen angeblich eine der längsten eingerichteten Kletterrouten im Tessin. Sie ist zwar nicht übermässig schwer zu klettern, aber die pure Länge und die Ausgesetztheit in den vielen Traversen schrecken regelmässig die Veterano-Aspiranten ab.

In Freggio parkieren wir das Auto neben der Kapelle und entrichten dem Klerus noch einen kleinen Obulus. Danach auf dem Wanderweg durchs Dorf, etwas absteigend nach ein paar Metern das bekannte Schild eines Hotels und dort den gelben Punkten folgend zum Einstieg der Platte. Die "Veterano" ist gut angeschrieben und bleibt bis zum Notausstieg in der Mitte der Wand immer rechts der "Via del Pivello". Die einzelnen Seillängen werde ich hier nicht beschreiben, generell gilt aber, dass man im Zweifelsfall Richtung links klettern muss. Es hat viele Traversen auf Platten, wobei vor allem die berüchtigte 5a in der 13. Seilänge dank Reepschnüren und etwas A0 an den Expressen recht entspannt machbar ist. Hier wäre die Möglichkeit für den vorzeitigen Ausstieg aus der Route. Die danach folgenden SL sind teilweise etwas gemüsig und gleichen eher Kraxeln auf Querbändern. Bevor es dann wieder senkrecht in die Höhe geht, darf man (wenn man mag) einen schönen Spreizschritt wagen (SL15 oder 16?). Ungefähr SL 20 hat es eine Platte entlang der Kante, auf welcher diverse Routen eingenagelt sind. Hier war für uns die Routenführung unklar. Wir wählten die Route ganz links der Kante entlang, was sich aber ziemlich schnell als eher unangenehm schwierig (gefühlt 5c+ oder 6a) herausstellte. Wo es korrekterweise durchgeht weiss ich nicht. Danach noch von 3c bis 4b mit sehr wenig Bohrhaken aber immer gutgriffig bis in den Wald.

Ein paar Stichworte
  • Sehr lange Route
  • Schwierigkeitsgrad in den einfacheren SL *muss* beherrscht werden
  • Stürzen ist vor allem in den einfacheren SL keine Option
  • Bohrhaken sind zumeist sinnvoll platziert
  • Auf einfachen SL (< 5. Grad) kann es aber auch nur 1-2 Haken auf 45m geben
  • Viele, teils ausgesetze Querungen (nach links)
  • Teilweise unklare Routenführung
Wir hatten Friends und Keile dabei, sahen aber davon ab, sie zu benutzen, da die schwereren SL an den Schlüsselstellen immer gut abgesichert sind, und auf den einfacheren SL verliert man zuviel Zeit beim selber legen bzw setzt sich einem höheren Risiko aus, beim Legen der Sicherung zu stürzen als einfach zügig bis zum nächsten Haken zu klettern.

Glücklicherweise waren wir an diesem Tag fast allein in der Wand. Es kam nach uns nochmals eine Seilschaft. Seit Juni 2015 haben sich aber nur gerade mal 20 Seilschaften im Wandbuch (vor der letzten SL links in Gamelle) verewigt. Wir benötigten für die komplette Route 5 1/2h, wobei ungefähr eine halbe Stunde auf die Wegsuche in der Wand draufging... Der Abstieg dann über die rot markierte, gemütliche Route in 1h bis Freggio.

Tour mit Olli


Tourengänger: dominik


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