Zirmkogl - einsame Genusshochtour über Obergurgl


Publiziert von maxl , 6. September 2015 um 15:48. Text und Fotos von den Tourengängern

Region: Welt » Österreich » Zentrale Ostalpen » Ötztaler Alpen
Tour Datum:30 August 2015
Wandern Schwierigkeit: T3+ - anspruchsvolles Bergwandern
Hochtouren Schwierigkeit: L
Wegpunkte:
Geo-Tags: A 
Zeitbedarf: 7:30
Aufstieg: 1400 m
Abstieg: 1400 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Nach Obergurgl. Parkplatz direkt am Ortseingang
Unterkunftmöglichkeiten:keine

Einsam??? Dieser Eindruck mag nun nicht entstehen, wenn ausgerechnet der Berg an drei Tagen hintereinenander von hikrs Besuch erhält. In diesem Falle handelt es sich aber wohl tatsächlich um reinen Zufall, viel los ist auf diesem schönen Gipfel nicht, und das, obwohl er leicht zu erreichen ist und einen phantastischen Rundblick bietet.

Start ist wie bei der gestrigen Tour im dem Tourismus nahezu vollkommen verschriebenen Ort Obergurgl. Am besten parkt man am Ortseingang und marschiert die Straße in den Ort hinein. Kurz vor der Kirche zweigt nach rechts ein Weg ab und leitet mit etwas Höhenverlust auf einer Brücke über die Gurgler Ache. Jenseitig geht's wieder leicht hinauf und auf Fahrweg-Spuren mild den Hang entlang. Schließlich zweigt aber nach links ein Steig in die steile Südflanke ab, der sich nun ordentlich in's Zeug legt und stets breit und bequem zu gehen in vielen Kehren das steile Gelände überwindet. Auf 2500m und nach gemütlichen 2h legt sich das Gelände deutlich zurück; wir gelangen zu ein paar Seen, die hier in den Wiesen eingelagert sind und einen schier traumhaften Aussichts- und Rastplatz darstellen. Bis hierher zwar T2, jedoch zum Schluss im sehr steilen Gelände, Ausrutschen verboten.

Nach angemessener Pause steigen wir weiter richtung Gurgler Scharte. Die Steigung ist nun recht meist moderat, allerdings werden die letzten Meter durch etwas mühsames Blockschuttgelände gewonnen, hier kurz T3. Eine knappe Stunde ab den Seen sind wir an der Scharte angelangt, an der der Wanderweg abrupt endet. Wiederum bietet sich eine Rast an, um die neu gewonnenen Ausblicke mitunter zur Wildspitze wirklich auskosten zu können. Auch stehen wir nun zwischen den zwei Gipfeln, die wir für den heutigen Tag in's Auge gefasst haben: linkerhand geht's in die weiten Schutt-Wüsten vor dem Zirmkogl, recht schwingt sich ein Grat gen Innerer Grieskogl auf. Schon etwas ungläubig beäugen wir diesen Grat, scheint er grad im oberen Teil doch arg steil zu werden. Nach meinen Erfahrungen vom Rückweg, wo ich mich in dieses Gelände vorgewagt habe, kann ich nun sagen, dass der Weg auf den Innerern Griskogl mit der hier gegebenen Bewertung nichts zu tun hat - eher schon scheint mir diese Einschätzung von hawkeye zuzutreffen....

Aber wir gehen ja sowieso nur auf den Zirmkogl, der sich nun wirklich als braver Berg entpuppt. Schon kurz nach der Scharte treffen wir auf Steinmanndl, die im Prinzip die komplette Route zum Gipfel anzeigen. Allerdings sind sie extem schwer zu finden, denn die ganze Umgebung besteht schließlich aus Steinen. Allerdings ist das Gelände überall gut gangbar, solange man sich ungefähr in der Gehrichtung zum Gipfel aufhält - wem die Sucherei also zu blöd ist, der steige in beliebiger Linie hinauf. Die Schwierigkeit auf der markierten Route liegt ungefähr bei T3+. Schließlich gelangen wir an den aperen kleinen Stockferner, dessen Begehung sich als unproblematisch erweist. Steil ist er nicht - und Eiszacken/Grödeln reichen völlig aus, hier sicher treten zu können - notfalls geht's auch ohne... Danach heißt's nur noch, den steilen, schuttigen Gipfelhang zu gewinnen, und schon stehen wir oben und staunen über das tolle Panorama. Genau der richtige Platz für einen solch brütend heißten Hochsommertag. Ab der Scharte haben wir noch 1h gebraucht, gesamte Aufstiegszeit also etwa 4h.

Retour gehen wir dann den gleichen Weg - bis auf meinen gescheiterten Versuch am Grieskogl freilich. Zurück an den Seen gibt's natürlich noch eine ausführliche Rast, denn die schön beleuchteten Berge und Gletscher spiegeln sich ein wenig im Wasser, welches angenehm temperiert ist und sich für ein Fußbad gut eignet. Ausführlichere Bäde lassen die Seen auch gar nicht zu, eine maximale Wassertiefe von ein paar Centimetern reichen leider nicht aus. Der letzte Abstieg nach Obergurgl zurück zieht sich nun wie Kaugummi, aber wir sind auch schon ziemlich erledigt, nach diesen beiden Touren um's Gurgler Tal. Aber gelohnt hat sich's, keine Frage, inzwischen dürften dort wohl schon die ersten Schneeräumer aktiv werden....

Tourengänger: sven86, maxl


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