Monarch Lakes - Bergseen und sabotierende Murmeltiere


Publiziert von Max , 31. August 2015 um 22:26.

Region: Welt » United States » California
Tour Datum:26 Juli 2015
Wandern Schwierigkeit: T2 - Bergwandern
Wegpunkte:
Geo-Tags: USA 
Zeitbedarf: 3:45
Aufstieg: 800 m
Abstieg: 800 m
Zufahrt zum Ausgangspunkt:Von Three Rivers 2 Meilen Richtung Sequoia Nationalpark, dann rechts auf die Mineral King Road (beschildert) Richtung Osten, wer keinen Nationalpark Pass hat zahlt am unbemannten Entrance Point . Insgesamt sind 29 kurvige Meilen zu fahren, darunter zwei kurze dirt sections mit Auswaschungen. Die auf einem Warnschild am Beginn des schmalen Sträßchens veranschlagten 90 Minuten Fahrzeit stimmen in etwa mit der Realität überein.
Unterkunftmöglichkeiten:Camping in Mineral King
Kartennummer:Tom Harrison Maps Sequoia

Nach den gefühlt 300 Kurven überkommt mich am Ende der Mineral Kings Road ein ungutes Gefühl. Ich hatte im Lonely Planet mal von Murmeltieren gelesen, die Kühlwasserschläuche und Kabel von parkenden Autos anknabbern. Ein besonders hartnäckiges Exemplar hat sich so in dem Motorraum verbissen, dass es als blinder Passagier angeblich bis in einen Vorort von Los Angeles trampte. Ich hielt dies für eine dieser urban legends, ähnlich wie die "Spinne in der Yuccapalme".

Nun zeigt sich, dass an der Story doch mehr dran ist. Etliche Autos sind in Folien eingewickelt, um ein Eindringen der Nager zu verhindern. Immer noch nicht ganz überzeugt, unterhalte ich mich mit Cody, dem äußerst netten Ranger und versuche, aus der Nummer raus zu kommen.

"Das passiert wahrscheinlich recht selten, gell?"
"Ja, aber manchmal schon.."
"Na ja, wann war denn der letzte Zwischenfall mit angeknabberten Kabeln?"
"Gestern..."

Ich gebe immer noch nicht auf.

"Aber wir wollen ja blos kurz zu den Monarch Lakes hoch und parken ein paar Stunden am Sawtooth..."
"Ja, das ist einer ihrer Lieblingsplätze, da passiert am meisten..."

Er drückt mir einen Flyer in die Hand, der sogar von einem Forschungsprojekt über die Sabotage Marmots handelt. Bevor wir das Auto starten, sollen wir einen Blick unter die Haube werfen (die Murmel lassen gerne einen Stein oder ähnliches als Andenken zurück) und natürlich sollten wir die Kontrollleuchten des Armaturenbretts nach dem Start gut im Auge behalten. Na prima.

Am Parkplatz entdecken wir eine Plane und ein paar Schnüre, die anscheinend jemand zurückgelassen hat. Wir verpacken damit unser Auto, so gut wir das eben können. Mit gemischten Gefühlen machen wir uns auf den Weg zu den Monarch Lakes und Sawtooth Pass, der am Nordende des kleinen Parkplatzes bei der Infotafel beginnt.

Ungewöhnlich zügig nimmt das Steiglein Fahrt auf und führt am Monarch Creek nach oben. Wir überqueren den Bach und wandern in Serpentinen zu dem Kamm hoch, der zum Mineral Peak zieht. Die Aussicht wird immer besser, auch die Farben der verschiedenen Gesteine sind beeindruckend, kein Mensch ist unterwegs. Das Steiglein schwenkt wieder auf die nördliche Seite des Kamms, den Abzweig zu den Crystal Lakes lassen wir unbeachtet.

Hoch über dem Creek verläuft nun der Pfad stetig Richtung Ost/Nordost führend in alpinem Ambiente bis zu den Seen, die sich auf einer Höhe von gut 10.400 Fuss (3170 m) befinden. Die Idylle ist perfekt, plätschernde Wasserfälle, Bächlein, Fische, herrliches Wetter, niemand zu sehen weit und breit. Ein idealer Platz für ein Picknick. Wir betätigen uns als Spurenleser (ist das von einem Bären?) und beobachten Murmeltiere, die hoffentlich keine Kabel fressen.

Der Abstieg erfolgt auf dem Anstiegsweg.

Anscheinend geht links (orografisch rechts) am Monarch Creek ein wilder Pfad hoch, auf dem Schild mit 'Hell's Trail' eingekritzelt, den wir erst beim Abstieg bemerkt haben. Der führt, soweit wir das beurteilen können, stramm am Fuß des Empire Mountain nach oben zum See. Vielleicht ist dies eine Alternative zum Aufstieg, der Abstieg kann wie beschrieben erfolgen.

Sollten wir wieder einmal im Sequoia zu Besuch sein, dann werden wir auf jeden Fall das Gebiet um die ehemalige Silberregion Mineral King stärker im Fokus haben. Unserer Meinung nach handelt es sich hier um die Landschaft im Park, die nach europäischem Ermessen durchwegs alpine Züge trägt. Natürlich werden wir gegebenenfalls zuvor in einem Baumarkt Folie und Schnüre erstehen, um den Murmels keinerlei Chance zum Anbeißen zu geben.

Ebenfalls häufig anzutreffen, aber eher in tieferen Regionen, sind Hummingbirds, Kolibris. An unserem Cottage konnten wir einige Stunden mit der Beobachtung der flinken Flieger verbringen. Ein paar Fotos habe ich angefügt.





Tourengänger: Max


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T3 II

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